LWB-Präsident Musa „Patron of Gender Justice Champion in Africa“

16. Dez. 2020
Der AACC-Direktor für Frieden, Diakonie und Entwicklung, Lesmore Gibson Ezekiel, überreicht den Patron of Gender Justice Champion in Africa-Award an LWB-Präsident Panti Filibus Musa. Rechts im Bild: Frau Rhoda Ezekiel Foto: LWB/Felix Samari

Der AACC-Direktor für Frieden, Diakonie und Entwicklung, Lesmore Gibson Ezekiel, überreicht den Patron of Gender Justice Champion in Africa-Award an LWB-Präsident Panti Filibus Musa. Rechts im Bild: Frau Rhoda Ezekiel Foto: LWB/Felix Samari

AACC würdigt Einsatz für Gendergerechtigkeit

ABUJA, Nigeria/GENF (LWI) – Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Panti Filibus Musa, hat die Auszeichnung „Patron of Gender Justice Champion in Africa“ in Anerkennung seiner wegweisenden Arbeit „im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt und jede Form von Ungerechtigkeit gegenüber Frauen“ erhalten. 

Die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz (AACC) hat diese Auszeichnung am 10. Dezember in der nigerianischen Hauptstadt Abuja überreicht und damit die diesjährigen 16 Aktionstage gegen geschlechtsspezifische Gewalt (GBV) abgeschlossen, die gemeinsam mit der Christlichen Vereinigung von Nigeria durchgeführt wurden. Die Lutherische Kirche Christi in Nigeria (LKCN), deren Erzbischof Musa ist, und der LWB gehören ebenfalls zu den Organisationen, die sich während der 16-tägigen Kampagne und im Rahmen ihrer programmatischen Arbeit für Gendergerechtigkeit eingesetzt haben. 

„Wir können es uns nicht leisten, Teil eines Schweigekartells zu sein. Als Kirche müssen wir die Zustände beim Namen nennen“, erklärte AACC-Generalsekretär Fidon Mwombeki. Die Auszeichnung wurde in seinem Namen von Lesmore Gibson Ezekiel überreicht, dem AACC-Direktor für Frieden, Diakonie und Entwicklung.

Zusammenarbeit auf allen Ebenen 

Bei der Entgegennahme der Auszeichnung sagte Erzbischof Musa, es sei wichtig, sich mit dem Thema GBV nicht nur auf der Organisationsebene zu befassen, sondern auch die Familien mit einzubeziehen. „Hier stehen wir in der Verantwortung, und es ist unsere Aufgabe, sich zu weiteren Initiativen inspirieren zu lassen“, stellte er fest.  „Wir sind dazu verpflichtet, uns dem Problem zu stellen und nach Lösungen auf allen Ebenen zu suchen.“

Einige der 31 LWB-Mitgliedskirchen in Afrika sind dem AACC angeschlossen. Musa wies darauf hin, dass der LWB seine Mitgliedskirchen überall auf der Welt dazu motiviere, sich aktiv für die Förderung der Gendergerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft einzusetzen, und dass dies vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie besonders wichtig sei. „Die Pandemie hat die geschlechtsspezifische Gewalt in der Welt verstärkt und verdeutlicht, dass wir uns noch stärker engagieren müssen, um den Opfern und ihren Familien Hoffnung zu geben und daran mitzuwirken, die Zahl dieser Übergriffe zu verringern. Bei diesem Kampf geht es darum, etwas in den Herzen sowohl der Männer als auch der Frauen zu verändern““, fügte er hinzu. 

Zusammenarbeit und konsequentes Handeln, so Musa, seien auch jenseits der jährlichen Kampagnen erforderlich. „Es ist gut, sich immer wieder zu versammeln, aber wir müssen mit unseren Hilfsangeboten auch auf die tatsächlich betroffenen Menschen zugehen. Allein durch Veranstaltungen können wir das nicht leisten, wir müssen vielmehr die Menschen zu Hause aufsuchen, in die Schulen gehen und die sozialen Bezugsgruppen ansprechen, denn Informationen und Aufklärung sind absolut wichtig.“

In seinen Ausführungen über die Stellung von Mann und Frau in den afrikanischen Gesellschaften legte der Erzbischof der Lutherischen Kirche in Nigeria die Aufgabe dar, eine Politik zu unterstützen, die Gendergerechtigkeit und die Rechte von Frauen in Afrika fördert. „Wir müssen uns genau anschauen, wie Gendergerechtigkeit in unterschiedlichen Kontexten gesehen wird, und wir müssen Männer und Frauen als nach dem Bild Gottes geschaffene Wesen betrachten“, sagte er.

Zum Thema des Missbrauchs von Religion zur Diskriminierung von Frauen stellte der LWB-Präsident fest, dass der Kampf für Gendergerechtigkeit von den Kirchen und anderen aus dem Glauben handelnden Organisationen geführt werden müsse. „Es ist gefährlich, zu einem so wichtigen Thema in der heutigen Zeit zu schweigen“, fügte Musa hinzu.

Von Felix Samari, ALCINET-Koordinator, für den LWB. Redaktion und Übersetzung: LWB-Kommunikationsabteilung 

 

Die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz (AACC) ist der größte Zusammenschluss protestantischer, anglikanischer, orthodoxer und indigener Kirchen in Afrika und gehört ebenfalls dem weltweiten ökumenischen Netzwerk an. Die AACC mit Sitz in Nairobi (Kenia) besteht aus 193 Mitgliedskirchen, nationalen Kirchenräten, Institutionen für die theologische Ausbildung, Laienschulungszentren und weiteren christlichen Organisationen in 42 Ländern auf dem Kontinent. Sie wird von Generalsekretär Fidon Mwombeki geleitet, einem ordinierten Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania.