
Am Maidan Nezalezhnosti, dem Unabhängigkeitsplatz inmitten von Kiew, stehen sogenannte „Igel“ - große Metallkonstruktionen, die Straßen absperren, damit Panzer nicht passieren können. Foto: LWB/Albin Hillert
Anlässlich des dritten Jahrestages der Invasion Russlands in die Ukraine bringen wir unsere Gebete vor Gott, eingedenk des tiefen Leids und der Beharrlichkeit, die diese Zeit geprägt haben.
Seit mehr als tausend Tagen hält das ukrainische Volk durch. Mehr als 100.000 Menschen haben ihr Leben verloren, unzählige weitere wurden verwundet und Millionen wurden aus ihren Heimatorten vertrieben – sowohl innerhalb der Ukraine als auch über ihre Grenzen hinaus. Einst lebendige Städte liegen in Trümmern und zeugen vom verheerenden Tribut dieses Konflikts.
Jeder Tag brachte neues Leid, aber auch unerschütterliche Hoffnung. Die Menschen in der Ukraine haben standgehalten, getragen von ihrem Mut und der Solidarität der Weltgemeinschaft, die sich weigert, vor ihrem Leid die Augen zu verschließen.
Heute vereinen wir unsere Stimmen in einem gemeinsamen Gebet – wir trauern um die Verstorbenen, rufen zum Frieden auf und danken für die anhaltende Widerstandsfähigkeit. Wir beten für Trauernde, für diejenigen, die Vertriebene beherbergen, und für diejenigen, die sich unermüdlich für Gerechtigkeit und Versöhnung einsetzen. Wir beten, dass Gott die Müden stärkt und die gebrochenen Herzen tröstet.
Wir erinnern daran, dass Frieden nicht einseitig erzwungen werden kann, und bitten Gott, Wege für einen echten Dialog zu ebnen, der zu Gerechtigkeit und Frieden für die Menschen in der Ukraine führen kann.
Das Gebet wurde von Prof. Dr. Dmytro Tsolin verfasst, einem Pfarrer der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine, einer Mitgliedskirche des LWB.