CO2-Ausstoß und Ressourcennutzung senken
GENF (LWI) - Der heutige Tag der Erde war für zwei junge Klima-Aktivistinnen eine Gelegenheit, ihren ökologischen Fußabdruck zu messen. Dieser Tag wird seit 1970 begangen und von den Vereinten Nationen als Internationaler Tag der Mutter Erde gefördert. Ziel des Tages ist es, das Bewusstsein für die Umwelt, die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Menschen, anderen Lebewesen und unserem Planeten zu schärfen.
"Wir sind gesegnet, auf dieser Erde leben zu können", sagt Fernanda Zùñiga von der Lutherischen Kirche in Chile. "Es liegt in unserer Verantwortung, uns um sie zu kümmern, damit sich kommende Generationen an ihr erfreuen können wie wir". Zùñiga ist ein Mitglied im Globalen Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren des Lutherischen Weltbundes (LWB) und war im vergangenen Jahr Delegierte bei der Welt-Klimakonferenz COP25 in Madrid, Spanien.
Dieses Jahr findet der Tag der Erde zu einer Zeit statt, in der das Bewusstsein für die globale Zusammenhänge aufgrund der Coronavirus-Pandemie besonders geschärft ist. "Wir können sehen, wie sich die Dinge ändern, und das hat uns eine unübersehbare Gesamtperspektive verschafft", so Zùñiga.
Mit einem Instrument, das vom Global Footprint Network entwickelt wurde und den persönlichen ökologischen Fußabdruck anhand eines Fragebogens ermittelt, wird der Zusammenhang zwischen Lebensstil, der Nutzung natürlicher Ressourcen und den Auswirkungen, die dies auf die Umwelt hat, deutlich. Es bietet auch Vorschläge zur Reduzierung des Verbrauchs. Laut den von der Organisation gesammelten Daten nutzen die Menschen weltweit im Durchschnitt ökologische Ressourcen, für deren Erhalt 1,75 Erden benötigt würden.
Zùñiga und ihre Mitdelegierte zur Welt-Klimakonferenz, Erika Rodning (Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada), nutzen den Fußabdruck -Rechner und werteten ihre Verbrauchsmuster zu Lebensmittelkonsum, Wohnen und Mobilität aus.
Erkenntnisse zum ökologischen Fußabdruck
Mit einem Fußabdruck von 1,1 Erden lag Zùñiga unter dem Durchschnitt ihres Landes. Im Jahr 2016 nutzten die Chilenen Ressourcen, die in nachhaltiger Form nur von 2,64 Erden bereitgestellt werden könnten. Rodnings Lebensstil führt zu einem ökologischen Fußabdruck von 2,6 Erden, weit unter dem kanadischen Durchschnitt von 4,75 Erden.
Bei der Auswertung ihres Ergebnisses sah Rodning Stärken und Schwächen. "Ich bemühe mich, meinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, indem ich den Fleischkonsum einschränke, mich hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewege, und den Kauf von Konsumgütern einschränke", berichtet sie. "Zwei Bereiche, die sehr viele Ressourcen verbrauchen, sind Wohnen und internationale Reisen. Ich lebe zwar in einer Wohnung, die für kanadische Verhältnisse als typisch gilt. Aber ich glaube, dass meine Wohnung größer und daher energieintensiver ist als das, was ich wirklich brauche. Ich liebe es auch, international zu reisen - etwas, von dem ich weiß, dass es einen negativen ökologischen Einfluss hat.“
Zùñiga beobachtet folgendes: "Die Tatsache, dass ich nicht in einer Stadt lebe, hat den Vorteil, dass wir in der Familie gemeinsam eigene Lebensmittel anbauen können.“ Außerdem versucht sie, einen Lebensstil zu führen, der so "wenig konsumorientiert wie möglich" ist.
Ein zunehmendes Bewusstsein für die ökologischen Auswirkungen des Lebensstils ist ein Prozess. "Seit meiner Kindheit wurde mir zuhause beigebracht, den Abfall zu trennen", erinnert sich Zùñiga. "Anfangs organische und nicht-organische Abfälle. Nach und nach kam die Trennung anderer Abfallarten dazu, und ich erweiterte allmählich mein Wissen. Die Kompostierung von Abfällen ist aktuell der Bereich, der mich am meisten interessiert."
Viele kleine persönliche Schritte können am Ende einen wesentlichen Beitrag leisten. Und auch ganze Gesellschaften müssen sich ihres Ressourcenverbrauchs bewusst sein. "Ich denke, das Wichtigste ist, unseren Konsum zu reduzieren", so Zùñiga. Rodning stimmt dem zu und fügt weitere Punkte hinzu: "Ich denke, die kanadische Gesellschaft muss sich in Richtung kompakterer und fußgängerfreundlicher Städte entwickeln. Gute öffentliche Verkehrsanbindung und kleinere, energie-effizientere Häuser sind ebenfalls wichtig. Pflanzliche Ernährungsformen sind wesentlich umweltschonender. Und: wir müssen wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und uns nachhaltigen Energieformen zuwenden.“