Wasser ist unverzichtbar für COVID-19-Schutzmaßnahmen
GENF, Schweiz (LWI) – Ein Jahr, nachdem COVID-19 zu einer Pandemie erklärt worden ist, leben nach wie vor zahlreiche Menschen ohne Zugang zu einer sicheren Versorgung mit sauberem Wasser. „Der Zugang zu Wasser ist in zahlreichen Gebieten, in denen wir arbeiten, immer noch problematisch“, sagt Clovis Mwambutsa, regionaler LWB-Programmkoordinator und Ansprechpartner für Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH). „Ein gutes Hygienekonzept ist ohne sauberes Wasser nicht umsetzbar.“ Ein sicherer Zugang zu sicherem Trinkwasser und Nutzwasser im Haushalt ist ein Grundrecht. Trotzdem wird geschätzt, dass rund eine Milliarde Menschen weltweit diesen Zugang nicht haben.
2020 hat der LWB durch seinen diakonischen Dienst, die Abteilung für Weltdienst, die Wasser- und grundlegende Sanitärversorgung in Flüchtlingslagern, Siedlungen für Binnenvertriebene und Aufnahmegemeinschaften in 26 Ländern sichergestellt. Mit Partnern und lokalen Gemeinschaften errichtet und betreibt der LWB Brunnen, Bohrlöcher und Latrinen, stellt Handwascheinrichtungen für Haushalte zur Verfügung und legt Bewässerungssysteme an. Viele Menschen haben ebenfalls Hilfsgüter wie Waschbecken, Seife und Eimer erhalten. Der LWB arbeitet auch mit lokalen Behörden und den Gemeinschaften zusammen, um diese wichtige Infrastruktur zu erhalten und zu schützen.
Wasser als wichtige Voraussetzung für jeden Aspekt der humanitären Hilfe und Entwicklungsarbeit des LWB
„Die COVID-19-Pandemie hat die Bedarfslage verschärft, denn für alles, was wir tun, brauchen wir einen Plan, um die Hygiene für unser Personal und für die Menschen, die wir versorgen, aufrechtzuerhalten. Selbst wenn wir Handdesinfizierer verwenden, müssen wir nach wie vor unsere Hände regelmäßig waschen“, erklärt Mwambutsa. Der LWB-Weltdienst hat seine WASH-Kapazitäten erhöht, um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können, und hat seine internen Wasser- und Sanitärleitlinien um ein zusätzliches COVID-19-Kapitel ergänzt.
Zurzeit managt der LWB die Wasserversorgung im Flüchtlingslager Minawao in Kamerun und teilweise auch in den Flüchtlingssiedlungen in Norduganda, Nordangola, Myanmar und Daudiya im Irak. In Äthiopien unterstützt der LWB örtliche Landwirtegemeinschaften beim Bau von Bewässerungskanälen. In der Zentralafrikanischen Republik unterstützt der LWB im Rahmen der COVID-19-Hilfsaktionen mehrere Krankenhäuser bei der Sicherstellung der Wasserversorgung. Bewässerungssysteme und vor allem die Bewirtschaftung von Wasserressourcen mit Hilfe umweltfreundlicher Techniken sind in vielen Ländern Teil landwirtschaftlich orientierter Projekte zur Existenzsicherung und existenziell wichtig für eine langfristige Entwicklung.
Der Zugang zu einer Wasserzapfstelle in der Nähe ist ebenfalls eine Frage der Gendergerechtigkeit und des Schutzes, denn im Normalfall sind es Frauen und Mädchen, die zum Wasserholen geschickt werden. Die langen Wege erhöhen für die Mädchen die Gefahr, überfallen zu werden, und die vielen Stunden, die sie täglich für diese Aufgabe opfern müssen, fehlen ihnen, um zu spielen, zu lernen oder zu arbeiten. Der Zugang zu sicherem Wasser verbessert die Gesundheit schwangerer Frauen sowie junger Mütter und ihrer Kinder.
Am Weltwassertag stellte die LWB-Abteilung für Weltdienst folgende Forderungen:
- Investitionen in nachhaltige Lösungen zur Gewährleistung des Zugangs zu Wasser für alle
- Schutz der Wasserressourcen in Zeiten des Klimawandels
- Gerechte Verteilung von Ressourcen, um den Zugang zu Wasser als essenzielle Leistung der Daseinsvorsorge zu ermöglichen
- Zielführende Einbindung der Gemeinschaften, um die qualitative Versorgung mit Trinkwasser zu verbessern
Die LWB-Abteilung für Weltdienst sichert die Wasserversorgung im Rahmen integrierter Interventionsmaßnahmen zur Förderung von Sanitär- und Hygieneprojekten. 2020 hat der LWB 26 Wasserprojekte in 26 Ländern für rund 422 000 Menschen durchgeführt, davon 58 Prozent Flüchtlinge oder Binnenvertriebene und 42 Prozent in besonders gefährdeten Gemeinschaften.