Junge Menschen eingeladen, Vorschläge für Friedensprojekte einzureichen

23. Sep. 2021
Juan Carlos Orantes Rodríguez (l.) und Oneyda Elizabeth Fuentes Rivera sprechen 2019 auf dem internationalen Workshop für Friedensbotschafterinnen und -botschafter in Tallinn, Estland, über die Rolle der Kirche bei der Friedensförderung in El Salvador. Foto: LWB/S. Kit

Juan Carlos Orantes Rodríguez (l.) und Oneyda Elizabeth Fuentes Rivera sprechen 2019 auf dem internationalen Workshop für Friedensbotschafterinnen und -botschafter in Tallinn, Estland, über die Rolle der Kirche bei der Friedensförderung in El Salvador. Foto: LWB/S. Kit

LWB fördert das Engagement jungen Menschen für Frieden

GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat die jungen Menschen in seinen Mitgliedskirchen eingeladen, Projektvorschläge einzureichen, die zur Förderung von Frieden in ihren Gemeinwesen beitragen und Gesellschaften aufbauen, an denen alle Menschen teilhaben.

Junge Erwachsene unter 30 Jahren in allen LWB-Mitgliedskirchen sind aufgerufen, kleine Friedensprojekte zu konzipieren, deren Umsetzung zwischen Dezember 2021 und März 2022 in den Händen junger Menschen liegt. Die Frist zur Einreichung der Projektvorschläge endet am Reformationstag, dem 31. Oktober.

Der Aufruf ist Teil der laufenden Zusammenarbeit des LWB mit seinen Mitgliedskirchen in aller Welt, um die Kapazitäten von jungen Menschen auszubauen, Friedensbotschafterinnen und -botschafter zu sein. Sie engagieren sich als Fürsprechende für Frieden, agieren als Mediatorinnen und Mediatoren und übernehmen Führungsverantwortung in ihren Gemeinwesen.

Eva Christina Nilsson, Direktorin der LWB-Abteilung für Theologie, Mission und Gerechtigkeit, unterstrich das Bekenntnis der lutherischen Kirchengemeinschaft, sich für friedliche, inklusive und gerechte Gesellschaften einsetzen zu wollen. „Interreligiöses Engagement und Engagement für Frieden unterstreicht, dass alle Menschen sich für interreligiöse Solidarität, Dialog, Zusammenarbeit einsetzen müssen. Akteure, die aus dem Glauben heraus handeln, können einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Frieden leisten“, so Nilsson am 21. September, dem Tag, der international als Weltfriedenstag gefeiert wird.

Auswahlkriterien

Alle LWB-Mitgliedskirchen können jeweils einen Projektantrag einreichen. Die Projektverantwortlichen müssen jungen Menschen aus der jeweiligen Mitgliedskirche sein, die das Projekt entwickelt haben und es zusammen mit anderen Mitgliedern ihrer Kirche und unter Einbeziehung ihres Gemeinwesens umsetzen wollen und dafür mit Schulen, Jugendgruppen in den Dörfern und Studierendenbewegungen Kontakt aufnehmen. Die Projekteanträge müssen von der jeweiligen Mitgliedskirche unterstützt werden.

Die Frist für die Einreichung der Projektanträge endet am 31. Oktober. Für jedes Projekt kann eine Förderung von maximal 2.000 Euro beantragt werden. Bei der Bewilligung und Verteilung der Fördergelder wird auf eine möglichst ausgewogene Vertretung der verschiedenen LWB-Regionen geachtet.

Der Projektaufruf enthält auch Hinweise auf Materialien des LWB, die bei der Planung von Projekten helfen können, wie zum Beispiel Schulungshandbücher und -instrumente zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen. Des Weiteren wird eine Reihe von Beispielen für kleine Projekte angeführt – von Online-Kampagnen in den sozialen Netzwerken bis hin zu Kunst-, Musik- und Kurzfilm-Workshops oder -Veranstaltungen zur Förderung von interreligiösen Kompetenzen und vieles mehr.

Das Programm der „Friedensbotschafterinnen und -botschafter“ (Peace Messengers) gibt es seit 2017; durch internationale und regionale Workshops versucht es Räume für einen Dialog und Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu schaffen und damit Verständigung und gegenseitiges Verständnis zu fördern. An Workshops in der Vergangenheit haben immer auch junge Erwachsene aus anderen Glaubensgemeinschaften teilgenommen.

Sivin Kit, Programmreferent für Öffentliche Theologie und Interreligiöse Beziehungen, hob das Engagement und Bekenntnis des LWB hervor, die Rolle von jungen Menschen in der Friedenskonsolidierung fördern zu wollen. „Durch ihren souveränen Umgang mit Technologien und ihre zunehmende Vernetzung untereinander, sind junge Menschen einzigartig aufgestellt und in der Lage, innovative Ansätze zur Lösung von Konflikten und der Förderung von Frieden in der Gesellschaft einzubringen.“

Die Projekte dieser anstehenden Programmphase sollen die Führungsebene der Gemeinwesen einbinden, um einerseits den Dialog zwischen den Generationen zu fördern und andererseits positive Vorbilder für die Schaffung von Frieden aufzuzeigen.

Von LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Andrea Hellfritz, Redaktion: LWB/A. Weyermüller

Die Trainingsworkshops des LWB für „Friedensbotschafterinnen und -botschafter“ (Peace Messengers) sind Teil eines Programms für Friedenskonsolidierung und Konfliktbeilegung, das auf junge Menschen aus unterschiedlichen Kontexten und Glaubenstraditionen zugeschnitten ist. Grundlage für die Workshops ist ein Handbuch, das 2017 erstmals vorgestellt wurde und inzwischen auch auf Französisch und Spanisch vorliegt.