Christlicher Glaube und lutherische Identität auf erster virtueller Konferenz junger Reformatorinnen und Reformatoren
(LWI) – Das Globale Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren des Lutherischen Weltbundes (LWB) wird am Reformationstag 2014 seine erste virtuelle Konferenz veranstalten. Der Online- Austausch soll jungen lutherischen Christinnen und Christen die Gelegenheit geben, theologische Fragen zu diskutieren, die für sie heute entscheidend sind.
„Für mich ist es wichtig zu betonen, dass junge Menschen fähig sind, die Welt zu verändern und zu verbessern“, erklärt Karin Rubenson, die der Steuerungsgruppe des Netzwerks angehört. „Wir müssen junge Menschen überall auf der Welt dazu ermutigen, ihre Fähigkeiten zu nutzen und Zeichen der Hoffnung zu setzen“ In dem Online-Netzwerk sind aktuell rund 200 junge Menschen aus allen Regionen der lutherischen Kirchengemeinschaft registriert.
Die erste virtuelle Konferenz der jungen Reformatorinnen und Reformatoren am 31. Oktober steht unter dem Motto „Befreit durch Gottes Liebe, um die Welt zu verändern“. Sie beleuchtet Fragen des christlichen Glaubens und der lutherischen Identität. Ein Höhepunkt des Online-Forums ist ein virtueller Chor, zu dem sich bereits Sängerinnen und Sänger aus 20 Ländern angemeldet haben.
Die Schwedin Rubenson freut sich darauf, im Rahmen der Konferenz die Beziehungen zu anderen jungen Reformatorinnen und Reformatoren aufzubauen und von den verschiedenen Referierenden zu lernen. „Als junge Reformatorinnen und Reformatoren können wir die internationalen und ökumenischen Anstrengungen voranbringen. Unsere Generation ist in einer globalen Gemeinschaft aufgewachsen und kann das in unsere Kirchen einbringen.“
Darius Lee, der in der Steuerungsgruppe die Region Asien vertritt, sieht Zusammenhänge des Mottos mit einigen Anliegen, die ihn in seiner Heimat Singapur bewegen. „Wir leben in einer zunehmend komplexeren Zeit mit großen Herausforderungen. Wir sind mit einem maßlosen Materialismus konfrontiert, der viele Menschen dazu verleitet, sich mit sich selbst zu beschäftigen anstatt mit den Bedürfnissen der Anderen.“
Er erwartet von der Konferenz, dass sie die Teilnehmenden zu „dem einen Leib Christi“ zusammenführt und „einen sinnvollen und konstruktiven Dialog bietet, mit dem wir uns gegenseitig aufbauen, egal wo wir sind und wer wir sind.“
Das Motto unterstreiche, dass alle Menschen befreit seien „von unseren eigenen sündhaften Begierden und befähigt, unsere Familien, unser Umfeld und unsere Gesellschaft durch Gottes Heiligen Geist zu verändern. Wir sind nicht länger gebunden durch die Liebe zum Geld, sondern befreit, uns den Armen und Bedürftigen in unserer Mitte zuzuwenden“, führt Lee aus.
„Wenn sie sich an dem historischen Vorbild der Reformatorinnen und Reformatoren orientieren, können die jungen Reformatorinnen und Reformatoren vor der Welt und der Gemeinschaft ein lebendiges Zeugnis ablegen. Wir müssen kompromisslos das Evangelium bezeugen“, so Lee weiter.
Die LWB-Jugendreferentin Caroline Richter ist gespannt auf „einen frohen virtuellen lutherischen Reformationstag und einen besonderen Raum, wo sich junge Lutheranerinnen und Lutheraner aus aller Welt begegnen können.“ Allerdings erwarte man auch „konkrete Ergebnisse: Was beschäftigt junge Lutheranerinnen und Lutheraner heute? Welche Fragen müssen wir in den nächsten Jahren angehen?“ Die Konferenz biete Gelegenheit, dies zu diskutieren und Prioritäten für das Netzwerk zu setzen.
Unter den Referierenden sind der LWB-Generalsekretär Pfarrer Martin Junge, Eun-hae Kwon, LWB-Vizepräsidentin für die Region Asien, sowie Mitglieder der LWB-Delegation bei den UN-Klimakonferenzen.
Das Globale Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren wurde vom LWB-Jugendreferat initiiert und gibt jungen Menschen (im Alter von 18 bis 30 Jahren) aus allen LWB-Mitgliedskirchen die Möglichkeit, einen Beitrag zum 500. Reformationsjubiläum 2017 sowie zur Zwölften LWB-Vollversammlung im gleichen Jahr zu leisten.