Neue lutherische Kirche in Jordanien „Symbol für Religionsfreiheit“

20. Jan. 2014
LWB-Präsident Bischof Dr. Munib Younan (li.) und LWB-Vizepräsident für die Region Afrika, Bischof Dr. Alex G. Malasusa, während der Weihung der Kirche in Bethanien jenseits des Jordans. Foto: ELCJHL

LWB-Präsident Bischof Dr. Munib Younan (li.) und LWB-Vizepräsident für die Region Afrika, Bischof Dr. Alex G. Malasusa, während der Weihung der Kirche in Bethanien jenseits des Jordans. Foto: ELCJHL

LWB-Präsident Munib Younan weiht Kirche an Taufstätte in interreligiösem Festakt

(LWI) – Mehr als 200 Geistliche, Mitglieder des Königshauses und Gäste nahmen am 6. Januar an der Weihung der evangelisch-lutherischen Kirche in Bethanien jenseits des Jordans durch LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan teil. Die Kirche, die zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) gehört, steht an der Stelle, an der Johannes der Täufer Jesus im Jordan taufte.

„Eine neue Kirche zu weihen darf nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden, insbesondere nicht im Nahen Osten“, sagte Younan, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land in seiner Predigt. „Viel zu oft sehen wir im Fernsehen, dass Kirchen zerstört und Gebetshäuser geschändet werden.“ Die Hilfe und Unterstützung vonseiten der königlichen Familie Jordaniens war eine „grosse Geste der Gastfreundschaft und ein Symbol für die Religionsfreiheit, die wir in Jordanien geniessen“.

Pilgerstätte für Kirchen auf der ganzen Welt

Die ELKJHL bekam 2008 von Seiner Majestät König Abdullah des Haschemitischen Königreichs Jordanien Ländereien an der Taufstätte und wurde so eine von sieben Kirchen, die an dieser Stelle Land erhielten, mit der Hoffnung, Bethanien jenseits des Jordans würde eine Pilger- und Taufstätte für ChristInnen aus der ganzen Welt werden.

„Wir werden diese Gebetsstätte auf dem Gedanken der Taufe und Tauferneuerung aufbauen“, sagte Pfr. Rolf Pearson, der zusammen mit seiner Frau, der Diakonin Kerstin Pearson von der Schwedischen Kirche entsandt wurde, diese Stätte zu betreuen. „Wir hoffen, dass Pilgerinnen und Pilger hier einen Ort finden, an dem sie spirituell erneuert werden können, an dem sie den religiösen, sozialen und politischen Kontext dieses Ortes verstehen lernen und an dem sie die Präsenz der Kirche im Nahen Osten erkennen.“

Grosszügige Unterstützung von LWB-Mitgliedskirchen

Der LWB-Vizepräsident für die Region Afrika, Bischof Dr. Alex G. Malasusa, weihte das Taufbecken und las einen Vers aus dem Römerbrief 6,3-5: „Wisset ihr nicht, dass alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. So wir aber samt ihm gepflanzt werden zu gleichem Tode, so werden wir auch seiner Auferstehung gleich sein.“

Die ELKJHL hatte auch von verschiedenen LWB-Mitgliedskirchen und internationalen Partnerorganisationen grosszügige Unterstützung erhalten. „Es gibt keine Kirche, die für sich alleine bestehen kann“, sagte Younan, „wir sind alle voneinander abhängig und das hat uns dieses Projekt gezeigt“.

Younan fügte hinzu, er wolle Kirchen auf der ganzen Welt ermutigen, die Taufstätte in Jordanien in ihre Pilgerreise aufzunehmen. Weiter sagte er: „Für mich bedeutet pilgern, den eigenen Glauben und den Glauben Anderer neu zu beleben. Wir wollen, dass alle, die hierher pilgern, diesen Ort für Chöre, Konzerte, Gebete, Taufen und Hochzeiten nutzen. Diese Kirche ist eine Kirche für alle Menschen, zur Ehre Gottes.“