Kirchen sind unmittelbare Zeugen des Klimawandels

Über seine Mitgliedskirchen und seine örtlichen Glaubensgemeinschaften verfügt der LWB über besondere Perspektiven, um die lokale Klima-Advocacy-Arbeit auf die globale Ebene zu übertragen und diesen Prozess in umgekehrter Richtung zu gestalten.

10 Juli 2024
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Elena Cedillo, LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit, auf einem Podium zusammen mit Elisa Morgera, UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte und Klimawandel, zum Thema „Nicht-ökonomische Verluste und Schäden im Kontext des Klimawandels aus menschenrechtlicher und ethischer Perspektive“. Foto: Laurence Blattmer/Dominicans for Peace and Justice

Elena Cedillo, LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit, auf einem Podium zusammen mit Elisa Morgera, UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte und Klimawandel, zum Thema „Nicht-ökonomische Verluste und Schäden im Kontext des Klimawandels aus menschenrechtlicher und ethischer Perspektive“. Foto: Laurence Blattmer/Dominicans for Peace and Justice

Auswirkungen nicht-ökonomischer klimabedingter Verluste und Schäden auf die Menschenrechte

(LWI) – „Aus dem Glauben handelnde Gemeinschaften werden unmittelbar mit dem Klimawandel konfrontiert und erleben aus eigener Erfahrung den Verlust von Kultur, biologischer Vielfalt und psychischer Gesundheit“, sagte Elena Cedillo, Programmreferentin für Klimagerechtigkeit.

Der Lutherische Weltbund (LWB) hat sich als Mitglied des Genfer Interkonfessionellen Forums über Klimawandel, Umwelt und Menschenrechte an der Durchführung einer Nebenveranstaltung während der 56. Sitzung des Menschenrechtsrates in Genf in der Schweiz beteiligt. Die Veranstaltung fand unter dem Titel „Nicht-ökonomische Verluste und Schäden im Kontext des Klimawandels aus menschenrechtlicher und ethischer Perspektive“ statt.

Cedillo gehörte zu den geladenen Podiumsgästen. „Unsere eindeutigen moralischen und ethischen Grundsätze veranlassen uns dazu, im Rahmen von Bildungsinitiativen, Kampagnen und Advocacy-Arbeit die Menschen aufzuklären und durch aussagekräftige Geschichten die menschliche Dimension nicht-ökonomischer Verluste jenseits der Informationen bewusst zu machen, die in Statistiken und anderen Daten aufgelistet werden.

Das am 1. Juli veranstaltete Event hat sich mit dem Zusammenhang zwischen den Menschenrechten und den Auswirkungen von Schäden und Verlusten infolge des Klimawandels befasst und in diesem Kontext auf die massiven Probleme hingewiesen, mit denen vulnerable Gemeinschaften auf der ganzen Welt konfrontiert sind. Die Podiumsgäste machten darauf aufmerksam, wie nicht-ökonomische Verluste wie der Verlust von Leben, Gesundheit, kulturellem Erbe, Flora und Fauna die Wahrnehmung von Menschenrechten und das soziale Wohlbefinden massiv bedrohen. Aus diesem Grund sind Gegenmaßnahmen erforderlich.

Elisa Morgera, UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte und Klimawandel, kam ebenfalls auf die Aufgabe zurück, auf lokaler Ebene für ein tieferes Verständnis des Themas zu sorgen. Ihrer Meinung nach ist die Weitergabe lokaler Einsichten auf die internationale Ebene von größter Bedeutung, und aus diesem Grund muss es Räume für diese Stimmen geben. Nicht-ökonomische Verluste und Schäden können am besten angesprochen und in die globalen Antworten auf den Klimawandel integriert werden, wenn lokale Perspektiven sie mitgestalten.

„Als glaubensgeleitete Akteure geht es uns um ganzheitliche Strategien, die Krisenfestigkeit und Wohlergehen durch Partnerschaften fördern“, sagte Elena Cedillo. „Wenn wir uns auf die nächste UN-Klimakonferenz COP29 in Baku, Aserbaidschan vorbereiten, müssen wir durch unsere Zusammenarbeit sicherstellen, dass die Klimapolitik inklusiv und gerecht ist, dass die Schöpfung geschützt wird, dass wir besonders gefährdeten Gemeinschaften helfen und dass wir Gerechtigkeit walten lassen.“

LWB/A. Weyermüller