LWB Leitungspersonen und Bundespräsident Gauck enthüllen Kunstwerk
Wittenberg (Deutschland)/Genf, 15. Juni 2016 – Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und Leitungspersonen des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben heute die Skulptur „Himmelskreuz“ im Luthergarten in Wittenberg eingeweiht. Während der Festveranstaltung enthüllten Bundespräsident Gauck, LWB-Präsident Bischof Dr. Munib Younan und LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge die dreifache Kreuzkonstruktion des Kunstwerks aus Aluminium und Edelstahl. Der Luthergarten ist ein lebendiges, wachsendes Reformationsdenkmal anlässlich des 500. Reformationsjubiläums. Es wird gemeinsam vom Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), vom LWB und der Stadt Wittenberg verantwortet.
Drei übereinander liegende Kreuze
Das Kunstwerk „Himmelskreuz“ des Düsseldorfer Künstlers Thomas Schönauer besteht aus drei übereinander schwebenden Kreuzen. Es ist insgesamt 15 Meter lang, 11 Meter breit und über 4,5 Meter hoch. Umrahmt wird es am Boden von einem Herz und einer Grasfläche in Form von fünf Blütenblättern. Dies alles sind Symbole des Siegels Martin Luthers, der sogenannten Lutherrose, der der zentrale 40 Meter durchmessende Platz im Luthergarten nachempfunden ist.
Die Skulptur verbinde die Bodenhaftung mit den gen Himmel wachsenden Bäumen, erläutert der Künstler Schönauer. Sie soll „die eigene Kraft und Verantwortung zur bewussten Mitgestaltung des respektvollen Miteinanders und der lebbareren Zukunft“ stärken.
Auch Burkhard Jung, Oberbürgermeister von Leipzig und Vertreter des Projektförderers Stiftung Lebendige Stadt, stimmte dem zu. Er lobte den Luthergarten als Grünoase, die „die Möglichkeit bietet, die Menschen ein wenig dem Alltag zu entrücken und über das Menschliche hinauszuweisen“. „Der Luthergarten macht die Stadt lebendiger – ganz im Sinne der Stiftung Lebendige Stadt“, so Jung. „Wir freuen uns, dass wir einen Beitrag zur Gestaltung leisten konnten.“
LWB-Präsident Younan unterstrich die Botschaft des Gesamtkunstwerks Luthergarten. Die Form der Lutherrose „erinnert uns alle, dass wir Gottes Kinder und befreit durch seine Gnade sind“. An Bundespräsident Gauck gewandt sagte Younan: „Wir sind stolz, mit dem Bundespräsidenten gemeinsam auf dem Weg der Reformation zu gehen“.
Der Geschäftsführer des DNK/LWB, Oberkirchenrat Norbert Denecke, sprach abschließend dem Künstler, der Stadt Wittenberg, den Sponsoren und Spendern sowie den ausführenden Firmen Dank und Anerkennung aus. Besonders würdigte er die Firma Aluminium Rheinfelden, die Stiftung Lebendige Stadt, die Evangelische Bank sowie die evangelischen Kirchen der Region, ohne deren finanzielle Unterstützung das Projekt nicht möglich gewesen wäre.
Die künstlerische Gestaltung der Lutherrose vollendet den Luthergarten an der Andreasbreite. Dieser Standort liegt direkt südlich der Schlosskirche, an der der Reformator Martin Luther seine 95 Thesen genagelt haben soll und damit die Reformation im 16. Jahrhundert startete. Seit der Erstbepflanzung 2009 wurden hier 292 Bäume von Kirchen aller Konfessionen gepflanzt „als Zeichen der Solidarität, der Verbundenheit und der Versöhnung der Kirchen weltweit“, wie der Landschaftsarchitekt des Luthergartens, Dr. Andreas Kipar, feststellte. An zwei weiteren Standorten in Wittenberg werden die Baumpflanzungen fortgesetzt. Insgesamt sollen 2017 500 Bäume im Luthergarten wachsen.
Die LWB-Ratstagung findet vom 15. bis 21. Juni in Lutherstadt Wittenberg statt. Der Rat tagt einmal im Jahr. Er besteht aus 49 Delegierten aus den Mitgliedskirchen der sieben LWB-Regionen. Ihm gehören Ordinierte und Laien an und zu je 40 % Frauen und Männer und zu 20 % junge Erwachsene. Die rund 120 Teilnehmenden der diesjährigen Ratstagung umfassen ökumenische Gäste, Vertreter weiterer LWB-Kirchen und Mitarbeitende des Büro der Kirchengemeinschaft.