COVID-19: LWB erweitert Soforthilfe um Maßnahmen für Existenzaufbau

31. Mär. 2021
Eine Unternehmerin näht Gesichtsmasken aus Stoff im Dorf Kyauk Tan Gyi, Sittwe Township, Rakhine State, Myanmar. Foto: LWB/Nu Nu Aye

Eine Unternehmerin näht Gesichtsmasken aus Stoff im Dorf Kyauk Tan Gyi, Sittwe Township, Rakhine State, Myanmar. Foto: LWB/Nu Nu Aye

Zahlungen aus dem Soforthilfefonds werden auf 10.000 Euro pro Projekt erhöht

GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) verlagert den Schwerpunkt seines COVID-19-Soforthilfefonds von der kurzfristigen Notfallhilfe auf die eher langfristige Unterstützung für Wiederaufbau und Existenzsicherung. Damit verfolgt der LWB das Ziel, die langanhaltenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu bewältigen, die die Coronavirus-Pandemie auf die Kirchen und die Gemeinschaften hat, denen sie dienen. 

In einem Schreiben an die LWB-Mitgliedskirchen erklärte Eva Christina Nilsson, Direktorin der Abteilung für Theologie, Mission und Gerechtigkeit, dass diese neue Ausrichtung des Soforthilfefonds auf die Erfahrungen der Kirchen mit „der Verschärfung der ohnehin vorhandenen Ungerechtigkeiten gegenüber marginalisierten Bevölkerungsgruppen besonders in Ländern mit weniger leistungsfähigen Volkswirtschaften“ zurückzuführen sei.

Die LWB-Mitgliedskirchen in Afrika, Asien, Mittel- und Osteuropa sowie in Lateinamerika und der Karibik haben im Rahmen ihrer sofortigen Hilfsaktionen Lebensmittelpakete und Hygiene-Sets verteilt und medizinische Hilfe geleistet. Der im April 2020 aufgelegte Fonds hat die hierzu erforderlichen Gelder in zwei Phasen bereitgestellt. Langfristig sollen die Kirchen mit den Mitteln ausgestattet werden, um Menschen beim Wiederaufbau ihrer Existenzen zu helfen und die Auswirkungen der Pandemie auf spezielle Gruppen wie junge Menschen, Überlebende häuslicher Gewalt, Arbeitsmigranten und -migrantinnen und Tagelöhner-Familien abzumildern.

Wiederaufbau- und Livelihood-Projekte können Kompetenztraining, Startkapital für Kleinbetriebe, Back-to-School-Programme und Anlegen von Gemeinschaftsgärten für die Lebensmittelversorgung beinhalten. Die Bereitstellung dringend nachgefragter Versorgungsgüter wird auch weiterhin immer dann erfolgen, wenn es für die Kirchen noch zu früh ist, Wiederaufbau- und Livelihood-Initiativen durchzuführen. 

Maximal 10.000 Euro pro Projekt

Der maximale Betrag für ein einzelnes Projekt wurde im Rahmen der Neuausrichtung des Fonds auf 10.000 Euro verdoppelt. Damit haben die Kirchen die Möglichkeit für Wiederaufbau- und Livelihood-Projekte, die voraussichtlich pro Empfänger mehr kosten als die Initiativen in früheren Phasen des Soforthilfefonds wie lokale Lebensmittelverteilung, Hygiene-Aufklärungskampagnen und Unterstützung bei der Online-Kommunikation.  

Entsprechend der Mission des LWB, „niemanden zurückzulassen", wird das Gemeinschaftsbüro dafür sorgen, dass alle interessierten Kirchen Mittel aus dem Soforthilfefonds beantragen können – das gilt auch für die Kirchen, die Schwierigkeiten haben, online auf Informationen zuzugreifen. 

Seit seiner Einrichtung zu Beginn der COVID-19-Pandemie hat der Soforthilfefonds mehr als 100 Projekte der Mitgliedskirchen mit insgesamt 550.000 Euro unterstützt. Ein wichtiger Punkt ist dabei die kontinuierliche Koordinierung mit anderen LWB-Partnern, die ähnliche Projekte im Zusammenhang mit COVID-19 finanziell unterstützen, um Doppelungen zu vermeiden und eine faire Behandlung zu gewährleisten.

Von LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken, Redaktion LWB/A. Weyermüller