Waking the Giant

Waking the Giant

Kirche für nachhaltige Entwicklung

Die Initiative

„Waking the Giant“ (Den Riesen wecken) ist eine weltweite Initiative des Lutherischen Weltbundes (LWB). Ihr Ziel ist es, Kirchen dazu zu befähigen, erfolgreich zu der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beizutragen. Die Initiative bietet den Kirchen und kirchlichen Akteurinnen und Akteuren Instrumente und Schulungen, um deren laufende Arbeit mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu verknüpfen. In dem Kontext des weltweiten „Waking the Giant“-Netzwerks kommen Kirchen und kirchliche Akteurinnen und Akteure zum Austausch von Informationen, zu gegenseitigem Lernen und gemeinsamen Aktionen zusammen. Der LWB unterstützt auch Kirchen und ökumenische Partnerorganisationen in ausgewählten Ländern bei der Einrichtung von Umsetzungsmechanismen für eine Bestandsaufnahme ihrer derzeitigen Arbeit mit Blick auf die SDGs und engagiert sich in der gemeinsamen Planung für direkte Aktionen und Advocacy.

Niemanden außen vor lassen

Der LWB hat sich verpflichtet, bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu helfen. Im September 2015 verabschiedeten die UN eine Agenda mit 17 Zielen, die ein breites Spektrum von Themen abdeckten, wie Beseitigung von Armut und Hunger, Förderung des Wohlergehens, Zugang zu Bildung, Wasser und Energie, Arbeit für Frieden, Gleichheit und Maßnahmen zum Klimaschutz. Die SDGs sollen über die nächsten 14 Jahre zu Aktionen in Bereichen anregen, die für die Menschheit und unseren Planeten von Bedeutung sind.

In einer weltlichen Analogie zu dem Versprechen Christi, „alles neu zu machen“ (Offb 21,5) stellen die SDGs eine Chance dar, die Menschenwürde sowie die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung Gottes zu stärken. In Übereinstimmung mit verschiedenen Prioritäten der LWB-Strategie „Leidenschaftlich engagiert für die Kirche und die Welt“ wird der LWB mit den SDGs dazu aufgefordert, „niemanden außen vor zu lassen“ und sich mit den Akteurinnen und Akteuren innerhalb und außerhalb der ökumenischen Familie zusammen dafür einzusetzen, Gesellschaftsstrukturen zu ändern, damit Menschen in Notsituationen mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Zusammen für eine bessere Welt

Aufgrund ihrer Berufung zu dienen haben sich Kirchen über Jahrhunderte hinweg für die Förderung von Würde und Gerechtigkeit eingesetzt, insbesondere unter den unterdrückten, vergessenen oder ausgeschlossenen Menschen. Viele Kirchen haben sich als wichtige Institutionen etabliert, die Sozial- und Entwicklungsdienste leisten und sich weltweit für menschliche Grundwerte einsetzen, wie Geschlechtergleichstellung, Frieden und Gerechtigkeit. Sie zeichnen sich durch ihre dauerhafte Präsenz, eine oft hohe Glaubwürdigkeit und eine große Reichweite auf Gemeinschaftsebene aus, die bis zu den entferntesten Gegenden, in denen staatliche Einrichtungen fehlen dürften, geht.

Trotz der substantiellen Arbeit von Kirchen im Hinblick auf einzelne SDGs kennen sich viele von ihnen nicht mit den UN-Prozessen und der Sprache der „Agenda 2030“ aus. Daher erfordert es umfassende „Übersetzungsarbeiten“, um beide Seiten zusammenzubringen. Das wesentliche Resultat wird in gegenseitigem Verständnis und Respekt bestehen.

SDG-Tools für kirchenbasierte Akteurinnen und Akteure

Mit der SDG-Toolbox stehen den Kirchen und den kirchlichen Akteurinnen und Akteure Informationen und Schulungsmaterial zu der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zur Verfügung. Derzeit enthält die Toolbox eine allgemeine theologische Einführung zu den SDGs und spezifische Module und/oder Instrumente zur Selbsteinschätzung im Hinblick auf SDG 1 (Keine Armut), SDG 2 (Kein Hunger), SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen), SDG 4 (Hochwertige Bildung), SDG 5 (Geschlechtergleichheit) und SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen).

Mit Hilfe des Instruments zur SDG-Selbsteinschätzung der „Waking the Giant“-Initiative (erhältlich sowohl als webbasierte Version als auch als PDF zum Download) steht den kirchenbasierten Akteurinnen und Akteure eine zusätzliche Möglichkeit zur Verfügung, die Verbindung zwischen ihren laufenden Aktivitäten und bestimmten Zielen und Zielsetzungen der Agenda 2030 leicht nachzuvollziehen. Schließlich gibt es auch ein SDG-Schulungshandbuch mit zusätzlichem Schulungsmaterial für diejenigen, die gerne Schulungen zu den SDGs für Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften durchführen würden.

Foto: LWB/S. Gallay