Christine Mangale blickt auf ihren Weg von der Jugendleiterin in ihrem Heimatland Kenia zu ihrem aktuellen Job als Leiterin des Lutheran Office for World Community (Lutherisches Büro für Weltgemeinschaft) in New York zurück, wo sie den Stimmen örtlicher Kirchen bei der Förderung von Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechten Gehör verschafft.
Christine Mangale ist Direktorin des Lutheran Office for World Community
(LWI) – Den Stimmen der lutherischen Kirchen aus der ganzen Welt bis in die höchsten Ebenen der UN-Diplomatie und Entscheidungsfindung Gehör verschaffen. Das ist die Herausforderung, der sich die neue Direktorin des Lutheran Office for World Community (Lutherisches Büro für Weltgemeinschaft) (LOWC), Christine Mangale, stellt, die als erste Frau diese hochrangige Position in New York einnimmt.
Mangale, die vergangenen September für den Posten ernannt wurde, ist für den Job bestens gerüstet, denn sie arbeitet schon seit 2008 in dem New Yorker Büro, zuerst als Praktikantin, später als Koordinatorin und Programmleiterin. Doch eigentlich hat sie sich schon ihr ganzes Leben auf diese Rolle vorbereitet: in jungen Jahren engagierte sie sich in der Netzwerkarbeit, in Kampagnen und in der Gemeinwesenarbeit mit Jugendlichen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in ihrem Heimatland Kenia.
„In meiner Jugend interessierte ich mich brennend für Themen wie Armut und Arbeitslosigkeit, deshalb war ich ehrenamtlichen in vielen verschiedenen Funktionen tätig“, erinnert sie sich. „Meine Eltern waren beide in der Kirche aktiv, mein Vater als Prediger und meine Mutter engagierte sich in der Frauengruppe. Daher war die Kirche für mich mehr als nur ein Ort, an dem man den Sonntagmorgen verbrachte. Sie stellte eine Gemeinschaft dar, die meinen Wunsch, Gemeindevorsteherin zu werden, und meine Begabung dazu förderte“, sagt sie.
Nicht lange danach wurde diese Begabung erkannt, und Mangale wurde zur Jugendleiterin sowohl für ihre Kirche in Kenia als auch zur regionalen Jugendsekretärin für Ost- und Zentralafrika gewählt. Das bot ihr Gelegenheiten zu reisen und Kontakte zu gleichgesinnten Menschen in anderen Teilen der lutherischen Welt zu knüpfen.
2011 wurde Praktikantin für das Jugendprogramm des Lutherischen Weltbunds (LWB). 2003 dann war sie bei ihrer ersten LWB-Vollversammlung in Winnipeg, Kanada als Steward dabei. „Das sind alles Abschnitte auf dem Weg von meinem Dorf zu den Vereinten Nationen“, meint sie.
Seit diesen Anfangstagen hat Mangale den LWB in UN-Foren und -Diskussionen zu Themen wie Frieden, Menschenrechte, Migration, nachhaltige Entwicklung, Geschlechtergerechtigkeit und HIV-AIDS vertreten. Das LOWC wurde 1973 als gemeinsamer geistlicher Dienst von LWB und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) eingerichtet, um den Vereinten Nationen die Anliegen der lutherischen Gemeinden an der Basis vorzulegen und die Kirchen über die politischen Entscheidungen und Entwicklungen zu unterrichten, von denen sie betroffen sein könnten.
Gendergerechtigkeit und Frauenförderung
Zu ihren bisher bemerkenswertesten Erfolgen zählt Mangale ihre Arbeit, mit der „die lutherischen Gesichtspunkte beim Thema Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der UN-Prozesse stärker betont werden“, wie zum Beispiel in der Frauenrechtskommission (CSW), die jedes Jahr im März tagt. Zu den Erfolgen gehört auch die Vorbereitung der LWB-Delegierten für die Lobbyarbeit bei ihren Regierungen und UN-Vertreterinnen und -Vertretern, der Austausch von optimalen Vorgehensweisen unter den Mitgliedskirchen und die Organisation von parallel und daneben stattfindenden Veranstaltungen in New York, um so die Arbeit der Lutheranerinnen und Lutheraner sowie anderer Glaubensgruppierungen zur Förderung der Frauenrechte zur Geltung zu bringen.
„Anfangs arbeiteten wir mit einigen anderen Kirchen und religionsübergreifenden Gruppen, aber jetzt stimmen wir uns sehr viel bewusster ab, um unseren Stimmen mehr Gehör zu verschaffen“, so Mangale. Trotz der fortlaufenden Herausforderung durch „Rückschläge und äußerst beunruhigende Vergeltungsangriffe auf Frauenrechtsverfechterinnen und -verfechter vor Ort“, wird die Arbeit, mit der der LWB und andere Kirchen den „religiösen Fundamentalisten, die die Frauenrechte unterdrücken“ entgegenwirken, zunehmend wertgeschätzt.
Mangale, die in den beiden Bündnissen „Ökumenische Frauen bei den Vereinten Nationen“ (Ecumenical Women at the UN) sowie „Glaube in Peking“ (Faith in Beijing) eine aktive Rolle spielt, sagt, ein wichtiger Teil ihrer Arbeit bestehe darin, „im UN-Raum für Glaubenskompetenz zu sorgen“. Einen weiteren bedeutenden Erfolg erzielte sie, als sie mithalf, die jährliche LWB-Schulung zum Engagement für die Menschenrechte für Frauen durch die Stärkung der Verbindungen zu verschiedenen UN-Plattformen auszubauen.
In diesem Jahr haben Mangale und ihr kleines Team (eine neue Programmleitung und wichtige Beratung durch den früheren LOWC-Leiter Dennis Frado) alles gut im Griff. LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt besucht die Vereinten Nationen in New York in der ersten Februar-Woche zu Treffen mit Partnerinnen und Partnern sowie politischen Entscheidungstragenden. „Angesichts des schrumpfenden Raums für die Zivilgesellschaft und der Aushöhlung des Multilateralismus ist es äußerst wichtig, dass sie hierher kommt, um die Arbeit, die wir leisten, hervorzuheben und unsere Methodik vom Lokalen zum Globalen zu beleuchten“, betont Mangale.
Die neue LOWC-Direktorin freut sich auch schon auf ihre nächste LWB-Vollversammlung in Polen im September, auf der sie im Rahmen des LWB-Teams Action for Justice (Handeln für Gerechtigkeit) tätig sein wird. „Beziehungen zu Mitgliedskirchen aufzubauen ist für mich schon immer eine Kraftquelle gewesen“, sagt sie und legt dabei die Betonung vor allem auf die Stärkung von Frauen und jungen Menschen. „Ich bin ein Produkt von anderen Frauen, die mich als Mentorinnen betreut und meiner Stimme Gehör verschafft haben, also nutze ich meine Zeit, um junge Menschen als Mentorin zu begleiten und arbeite eng mit der ELKA und den LWB-Jugendprogrammen zusammen. Ich bin zwar keine Jugendliche mehr, doch ich habe nie aus den Augen verloren, wie wichtig diese Arbeit ist!“
It was not long before those talents were noticed and Mangale was elected as a youth leader, both for her church in Kenya and as regional youth secretary for East and Central Africa. It provided her with opportunities to travel and make contacts with like-minded people in other parts of the Lutheran world.
In 2001 she was selected to work as an intern with the Lutheran World Federation (LWF) youth program. In 2003, she served as a steward at her first LWF Assembly in Winnipeg, Canada. “These are all parts of the journey from my village to the United Nations,” she reflects.
Since those early days, Mangale has represented the LWF at UN forums and discussions on topics including peace, human rights, migration, sustainable development, gender justice and HIV-AIDS. The LOWC was set up in 1973 as a joint ministry of the LWF and the Evangelical Lutheran Church in America (ELCA) to bring the concerns of grass roots Lutheran congregations to the United Nations, as well as to inform the local churches about policies and developments that may concern them.
Gender justice and women’s empowerment
Among her most notable achievements so far, Mangale lists the work she has done to “amplify Lutheran perspectives on gender justice within UN processes,” such as the Commission on the Status of Women (CSW) which meets in March each year. Successes include the preparation of LWF delegates to lobby their governments and UN representatives, the sharing of best practices among member churches and the organization of parallel and side events in New York to showcase Lutheran and other faith groups working to advance women’s rights.
“In the beginning we worked with some other churches and interfaith groups but now we coordinate much more intentionally to amplify our voices,” Mangale notes. Despite the continuing challenge of “backsliding and a very troubling reprisal of attacks on women human rights defenders on the ground,” she says, there is a growing appreciation of the way in which the LWF and other churches work to counter “fundamentalist religious actors who are suppressing women’s human rights.”
A key part of [the] work is doing faith literacy within UN spaces.
– Christine Mangale, director of the Lutheran Office for World Community
Playing an active role in both the ‘Ecumenical Women at the UN’ and the ‘Faith in Beijing’ coalitions, Mangale says a key part of her work is “doing faith literacy within UN spaces.” Helping to develop LWF’s annual Women Human Rights Advocacy Training program by strengthening links with the various UN platforms has been another important success for her.
This year, Mangale and her small team (a new program director and key consultancy from former LOWC head Dennis Frado) have hit the ground running, as LWF General Secretary Rev. Dr Anne Burghardt visits the UN in New York during the first week of February for meetings with partners and policy makers. “Amid a shrinking space for civil society and an undermining of multilateralism, it’s really important that she comes here to lift up the work that we do and to highlight our local to global methodology,” Mangale emphasizes.
The new LOWC director is also looking forward to her next LWF Assembly in Poland in September, where she will be working as part of LWF’s Action for Justice team. “Building relationships with member churches has been a source of strength for me,” she says, especially focusing on the empowerment of women and young people. “I am a product of other women who have mentored me and given me a voice, so I spend time mentoring young people, working closely with ELCA and LWF’s youth programs. I myself am no longer a youth, but the importance of that work has never left me!”