Bei einem Solidaritätsbesuch in Odessa, Ukraine, sagte der Leitende Bischof der VELKD, Ralf Meister: "Gemeinsam sehnen wir uns nach einer Welt, in der Frieden und Gerechtigkeit nicht mehr erkämpft werden müssen."
„Ein besonderes Zeichen der Solidarität“
In der vergangenen Woche besuchten der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister, gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), Norbert Denecke, die Gemeinde der Deutschen Evangelisch-Lutherische Kirche der Ukraine (DELKU) in Odessa. Hier wurden sie von Pfarrer Alexander Gross empfangen.
„In Deutschland beten wir für euch; wir beten für ein Ende dieses Krieges. Aber nun wollen wir gemeinsam mit euch in eurer Kirche beten und eure Nöte noch einmal unmittelbarer wahrnehmen,“ sagte Meister. „Die Verbundenheit mit den Christinnen und Christen weltweit zu erhalten und zu stärken, gehört für den Lutherischen Weltbund (LWB) und die VELKD zu den wesentlichen Arbeitsschwerpunkten.“
„Mit unserem Besuch in Odessa und in den Gemeinden Petrodolynske und Novohradkivka wollten wir unsere Verbundenheit mit den Schwestern und Brüdern zeigen und uns vor Ort ein Bild davon machen, wie wir sie noch effektiver unterstützen können“, sagte der Bischof.
„Dieser Besuch ist sehr wichtig für uns“, sagte Pfarrer Gross. „Es ist ein besonderes Zeichen der Solidarität mit unserer Kirche und dem ukrainischen Volk.“
Gebet und praktische Nächstenliebe
„Hier in der Küstenregion am Schwarzen Meer im Süden der Ukraine macht kaum jemand Pläne für die Zukunft. Die meisten denken nur ans Überleben: einen Arbeitsplatz, etwas zu essen,“ berichtet Gross. Im Umfeld der Gemeinde gebe es viele, die schlecht ausgebildet sind und aus sozial schwachen Familien stammen. Sie hätten normalerweise im Sommer an der Küste im Tourismus Arbeit gefunden und das Geld habe für das ganze Jahr gereicht. „Jetzt macht in der Ukraine niemand mehr Urlaub am Meer, und die Menschen wissen nicht wovon sie sich etwas zu essen kaufen sollen,“ so Gross. „Wir helfen so gut wir können, damit niemand hungern muss.“
Die enge Verbindung zum LWB und zu Partnern in Deutschland ermöglicht es der DELKU-Gemeinde sich außerdem um Binnenvertriebene sowie verlässliche Energie- und Trinkwasserversorgung zu kümmern. „Die VELKD und das DNK/LWB haben hierfür beträchtliche Summen zur Verfügung gestellt,“ sagte Denecke. „Zusätzlich haben viele Einzelspenderinnen und -Spender ihre Unterstützung gezeigt.“
So können in der Gemeinde Petrodolynske Solarmodule installiert werden, die die Energieversorgung sicherstellen. In Krementschuk soll ein Pfarrhaus renoviert und als Flüchtlingsunterkunft dienen. Ein Brunnen wird zu einer krisenfesten Trinkwasserquelle ausgebaut. Während des Besuchs in Odessa überreichte Landesbischof Meister dem Pfarrer von Odessa 4.000 Euro für dringend benötigte medizinische Hilfe.
„Gemeinsam ersehnen wir eine Welt, in der für Frieden und Gerechtigkeit nicht mehr gekämpft werden muss“, so Meister.