Ratstagung 2022: Stabile Finanzlage dank großem Engagement von Kirchen und Partnern

10. Jun. 2022

Vorsitzender des Finanzausschusses legt Rat positives Ergebnis vor

Oberkirchenrat Olaf Johannes Mirgeler

Oberkirchenrat Olaf Johannes Mirgeler, Vorsitzender des Finanzausschusses. Foto: LWB/S. Gallay

GENF, Schweiz (LWI) – In den schwierigen Zeiten, in denen viele Länder immer noch mit den Auswirkungen der globalen Pandemie zu kämpfen hatten, sei es dem Lutherischen Weltbund (LWB) dank der anhaltenden Unterstützung durch die Mitgliedskirchen und Finanzierungspartner „gut gelungen, sich anzupassen“.

„Ich freue mich über ein weiteres Jahr mit insgesamt guten Finanzergebnissen“, berichtete Oberkirchenrat Olaf Johannes Mirgeler, Vorsitzender des Finanzausschusses, dem LWB-Rat in seinem Bericht über die Finanzlage des LWB 2021.

Die Finanzen des LWB sind abhängig von einem Fundraising-Budget. Die konsolidierten Einnahmen hätten 2021 bei 162 Millionen Euro gelegen, was 99 Prozent der geplanten Einnahmen entspräche. Sie lagen damit 13 Prozent höher als die 2020 eingeworbenen 143 Millionen Euro. „Die Unterstützung der Mitgliedskirchen und Finanzierungspartner wird sehr wertgeschätzt und beweist ein klares Bekenntnis zum LWB“, sagte Mirgeler.

Die Unterstützung der Mitgliedskirchen und Finanzierungspartner wird sehr wertgeschätzt und beweist ein klares Bekenntnis zum LWB

– Oberkirchenrat Olaf Johannes Mirgeler, Vorsitzender des LWB-Finanzausschusses

Es habe mehr zweckgebundenen Mittel für die humanitäre Arbeit des LWB gegeben und die Einnahmen aus der Versorgung von Patientinnen und Patienten im Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) in Ostjerusalem seien gestiegen.

Die weltweite Pandemie und damit einhergehende Maßnahmen von Regierungen in vielen Ländern weltweit hätten die Umsetzung von Projekten des LWB verzögert, weil die Mitarbeitenden des LWB weiterhin nicht vor Ort und zumeist von zu Hause arbeiten mussten. Eine Reihe geplanter Aktivitäten sei nach Rücksprache mit den Finanzierungspartnern auf 2022 verschoben worden.

2021 habe der LWB 153 Millionen Euro ausgegeben, um Programme und Projekte in aller Welt umzusetzen. Das entspreche aufs Jahr gerechnet einer Steigerung von 10 Prozent im Vergleich zu den 139 Millionen Euro im Jahr 2020.

„Solide und stabile Finanzen“

Mirgeler betonte die Rücklagen des LWB und den ungebrochenen Trend einer „sehr positiven Entwicklung, die zu soliden und stabilen Finanzen führe“. Die Rücklagen seien von 50 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 88 Millionen Euro im Jahr 2021 gestiegen.

Auch die Vermögenswerte des LWB-Stiftungsfonds, der 1999 eingerichtet wurde, um die finanzielle Stabilität der Organisation zu sichern, seien gestiegen. Ende 2021 lag der Gesamtwert des Fonds bei 18,7 Millionen Schweizer Franken. Weil die Kapitalerträge aus dem Fonds jedes Jahr in die Programm- und Projektaktivitäten des LWB fließen, konnten 2022 insgesamt 968.438 Franken verteilt werden.

Abschließend betonte der Vorsitzende des Finanzausschusses, dass ein solides Finanzmanagement angesichts der aktuellen und potenziellen Risiken in der ganzen Welt auch in Zukunft notwendig sei. Er verwies auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, zunehmende Unruhen in der ganzen Welt, einschließlich des Kriegs in der Ukraine, und der sich verändernde Fokus einiger Finanzierungspartner, die sich ebenfalls an diese neuen Gegebenheiten anpassen müssten.

„Das könnte in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Finanzen des LWB haben und verlange daher eine gründliche Finanzverwaltung und finanzielle Führung.“

 

Der LWB-Rat ist das höchste Entscheidungsgremium des LWB zwischen den Vollversammlungen. Er besteht aus dem Präsidenten, dem Vorsitzenden des Finanzausschusses und 48 Mitgliedern aus LWB-Mitgliedskirchen in sieben Regionen. Das derzeitige Leitungsgremium wurde auf der Zwölften Vollversammlung im Mai 2017 in Windhoek, Namibia, gewählt. Die diesjährige Ratstagung findet vom 9. bis 14. Juni im Ökumenischen Zentrum in Genf statt.

LWF/P. Mumia