LWB-Delegation bei UN-Kommission für die Rechtstellung der Frau

6. Mär. 2023

Der LWB entsendet eine 32-köpfige Delegation zur diesjährigen Tagung der Kommission der Vereinten Nationen für die Rechtstellung der Frau in New York. Durch ihre Teilnahme im Präsenz- und Online-Format sind sie eine wichtige Stimme der Hoffnung und befassen sich mit der Frage, wie die geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Zugang zur digitalen Welt verringert werden können.

LWB-Delegierte der CSW67

Die LWB-Delegierten der CSW67 in New York, USA, versammeln sich vor der Eröffnungssitzung am 6. März in der lutherischen St. Peter's Church zum Gottesdienst. Foto: LWB/T. Rakoto

Nutzung technologischer Möglichkeiten zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit

(LWI) – Die Überwindung geschlechtsspezifischer Unterschiede beim Zugang zur digitalen Welt wird das Hauptthema der diesjährigen Tagung der Kommission der Vereinten Nationen für die Rechtstellung der Frau (CSW67) in New York vom 6. bis 17. März sein. Eine 32-köpfige Delegation des Lutherischen Weltbundes (LWB) nimmt im Präsenz- und Online-Format an der Veranstaltung teil und beschreibt aus der Perspektive der Menschen an der Basis, wie Technologie zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in lokalen und globalen Kontexten eingesetzt werden kann.

Delegierte aus unterschiedlichen LWB-Mitgliedskirchen und Länderprogrammen sprechen auf dieser 67. CSW-Tagung über gemeinsame Herausforderungen und beste Praktiken. Darüber hinaus werden sie bei Regierungsvertretenden Lobbyarbeit leisten und mit Partnerorganisationen zusammenarbeiten, um das Thema „Innovation und technologischer Wandel sowie Bildung im digitalen Zeitalter für die Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung aller Frauen und Mädchen“ zu fördern.

Die LWB-Advocacy-Referentin für Gendergerechtigkeit, Sikhonzile Ndlovu, die zur Leitung der Delegation gehört, sagt: „Wir wollen hier nachdrücklich auf die Aufgabe hinweisen, geschlechtsspezifische Unterschiede beim Zugang zur digitalen Welt zu verringern. Es ist dafür zu sorgen, dass Frauen und Mädchen gleichberechtigt an technologischen Innovationen teilhaben können.  Auf Grundlage der Arbeit unserer Mitgliedskirchen und unserer Länderprogramme werden wir ebenfalls beispielhaft einige bewährte Praktiken beschreiben, wie die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) eingesetzt werden kann, um Geschlechtergleichheit zu fördern.“

Am 9. März findet eine gemeinsame Aktion des LWB mit den ökumenischen Partnern satt, darunter das ACT-Bündnis, Brot für die Welt, Christian Aid, Dänische, Finnische und Norwegische Kirchenhilfe und der Ökumenische Rat der Kirchen. Dabei geht es um die Durchführung einer Nebenveranstaltung mit dem Titel „Mein eigenes Telefon: sexuelle und wirtschaftliche Handlungsmacht in Zeiten der Krise.“ Am Folgetag richtet der LWB eine Informationsveranstaltung aus und zeigt exemplarisch, wie digitale Technologien genutzt werden können, und sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt zu beenden.

Nach Ndlovus Aussage hat die COVID-19-Pandemie zu einer Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung von Frauen in Ländern überall auf der Welt geführt. Gleichzeitig wurde vor dem Hintergrund dieser Krise deutlich, wie ungleich der Zugang zu technologischen Innovationen und zum Internet aufgrund unterschiedlicher finanzieller Ressourcen ist. Während Kinder in den wohlhabenderen Regionen der Welt zu Zeiten des Lockdowns problemlos auf E-Learning umgestiegen seien, so Ndlovu, wurden Millionen von Mädchen in den Entwicklungsländern sich selbst überlassen.

Am Wochenende haben sich christliche und andere aus dem Glauben handelnde Organisationen zu einer ökumenischen Veranstaltung versammelt, einen Gottesdienst gefeiert, über effektive Teilhabestrategien gesprochen und im Vorfeld des globalen Events an der endgültigen Formulierung wichtiger Botschaften gearbeitet. UN-Vertreter und -Vertreterinnen haben darauf hingewiesen, wie wichtig die diesjährige CSW für die Festlegung eines globalen Handlungsrahmens für so kritische Themen wie Privatsphäre, Schutz und technologische Innovation sei.

Das Lutherische Büro für Weltgemeinschaft (LOWC) übernimmt unter Leitung seiner neuen Direktorin Christine Mangale die Koordinierung der Arbeit der LWB-Delegierten auf der CSW. Sie erklärt: „Unsere wichtigste Priorität besteht hier darin, durch Missionsbesuche, Nebenveranstaltungen und offizielle mündliche und schriftliche Erklärungen die CSW-Verhandlungen durch die wichtige Stimme des Glaubens  zu ergänzen. Als LOWC unterstützen wir unsere Delegierten bei einer zielführenden Auseinandersetzung mit Regierungen vor, während und nach den jährlichen CSW-Tagungen.“

LWB/P. Hitchen. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken, Redaktion: LWB/A. Weyermüller