Diakonie-Mitarbeitende aus den europäischen LWB-Regionen stellen Arbeit für gerechtere und inklusivere Gesellschaften vor
(LWI) – Mitarbeitende im diakonischen Dienst der Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) aus ganz Europa werden auf der Dreizehnten Vollversammlung ein neues „Konvivenz“-Lernprogramm vorstellen, mit dem sie die Erfahrungen bei der Schaffung von Maßnahmen für gerechtere und inklusivere Gesellschaften in den verschiedensten Kontexten weitergeben.
Seit über einem Jahrzehnt entwickeln die diakonischen Akteurinnen und Akteure aus den drei europäischen Regionen des LWB das Konzept „Konvivenz schaffen“ als „die Kunst und Praxis des Zusammenlebens“ in zunehmend gespaltenen und ungleichen Gesellschaften. Angeregt wird das Konzept von den Worten Jesu im Matthäus-Evangelium: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Über siebzig Amtstragende lokaler Diakonieprojekte sind an dem Prozess beteiligt und überlegen gemeinsam, wie mehr Gastfreundschaft, mehr Inklusion und gleichberechtigtere wirtschaftliche Strukturen propagiert werden können. Die Beteiligten haben eine Serie mit vier Publikationen verfasst, die anhand vieler Beispiele zeigen, auf welche Weise diakonische Gruppen mit ausgegrenzten Gemeinschaften gearbeitet und sich dabei selbst in „Kirchen der beherzten Willkommenskultur“ verwandelt haben.
Die LWB-Programmreferentin für Kapazitätsaufbau und Führungsentwicklung, Katariina Kiilunen, merkt an: „Das Thema der Dreizehnten Vollversammlung fordert uns auf zu fragen, was „Einssein“ bedeutet und wie wir mit unserer immensen Verschiedenartigkeit in Frieden leben und ,die anderen‘ als einzigartige Kinder Gottes sehen können.“ Weiter sagt sie: „Diese Fragen stehen im Zentrum des Konvivenz-Prozesses. Durch das Streben nach einem konviventen Zusammenleben ist es möglich, Grenzen zu überschreiten, sichere Räume für alle zu schaffen und mittels praktizierter Gerechtigkeit Toleranz und Gastfreundschaft zu fördern.“
Im Vereinigten Königreich bemüht sich das vom Internationalen Lutherischen Studierendenzentrum (ILSC) des Lutherischen Kirchenrats (CLC) ins Leben gerufene Programm „Eat and Encounter“ (Essen und Begegnung), den internationalen Studierenden der verschiedenen Londoner Universitäten und Fachhochschulen ein Gefühl der Zugehörigkeit zu geben. „Studierende aus unterschiedlichen Teilen der Welt kommen hierher, um gemeinsam zu kochen und zusammen eine Mahlzeit einzunehmen. Das hilft ihnen dabei, geographische und kulturelle Grenzen zu überwinden und Freundschaften zu knüpfen“, sagt Rebecca Daniel, ILSC-Seelsorgerin und Beteiligte des Konvivenz-Prozesses. „Durch diese Initiative konnten viele Studierende das Gefühl der Isolation überwinden, während sie gleichzeitig die Verschiedenheit mehr schätzen lernten“, fügt sie hinzu.