Kirchliche Führungspersonen und Gemeinden aufgerufen, am Aktionstag der Schöpfungszeit am 21. September „Glaubensbrief“ zu unterzeichnen
(LWI) – Die Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen des Lutherischen Weltbundes (LWB) sind eingeladen, sich am oder vor dem 21. September, der zum Aktionstag im Rahmen der diesjährigen Schöpfungszeit bestimmt wurde, mit konkreten Aktionen für einen Vertrag über die Nichtverbreitung von fossilen Brennstoffen auszusprechen. Die weltweite Bewegung für einen solchen Nichtverbreitungsvertrag hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Dynamik gewonnen, weil immer mehr Länder, Organisationen und Einzelpersonen einen solchen Vertrag als geeignetes Mittel für die Bewältigung der sich zuspitzenden Klimakrise ansehen.
Die Schöpfungszeit, die von christlichen Kirchen unterschiedlicher Konfessionen in aller Welt als eine Zeit des Betens und konkreten Handelns begangen wird, wird jedes Jahr vom 1. September, dem Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des Franz von Assisi, gefeiert. Der Leitfaden für die Schöpfungszeit 2024 enthält vielfältiges Gottesdienstmaterial, Gebete und praktische Anregungen für die aktive Teilhabe an verschiedenen Kampagnen für eine geringere Nutzung von fossilen Brennstoffen.
Die LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit, Elena Cedillo, ruft lutherische Kirchenleitende und Gemeinden dringend auf, sich der Kampagne anzuschließen und den so genannten „Glaubensbrief“, zu unterzeichnen, der die Regierungen der Welt aufruft, den vorgeschlagenen Vertrag über die Nichtverbreitung von fossilen Brennstoffen auszuarbeiten und umzusetzen. Ein derartiger Vertrag wurde anfänglich von Führungspersonen von Inselstaaten im Pazifik und anderen Ländern im globalen Süden gefordert, die den höchsten Preis für die Schäden zahlen, die durch Klimanotstände, steigende Temperaturen und steigende Meeresspiegel verursacht werden.
Es ist an der Zeit, dass wir unsere Kräfte bündeln und unseren Glauben in konkretes Handeln übersetzen, um schnellere und fairere Fortschritte auf dem Weg hin zu einer Welt ohne fossile Brennstoffe zu fordern.
Elena Cedillo, LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit
Cedillo unterstreicht, wie wichtig diese Initiative sei, um Rechenschaft von Regierungen einzufordern. Sie sagt: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Kräfte bündeln und unseren Glauben in konkretes Handeln übersetzen, um schnellere und fairere Fortschritte auf dem Weg hin zu einer Welt ohne fossile Brennstoffe zu fordern. Die Initiative stützt sich auf die Erkenntnisse von erfolgreich geführten früheren globalen Kampagnen wie zum Vertrag über das Verbot von Atomwaffen, den Vertrag über das Verbot von Landminen und das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht.“
Das Pariser Klimaabkommen lege zwar das zentrale Klimaziel fest, die Erderwärmung auf unter 1,5 °C zu halten, ein Nichtverbreitungsvertrag aber sei als unentbehrliches Werkzeug zu erachten, um die Umstellung auf erneuerbare Energien für alle zu beschleunigen, den Ausbau der Kohle-, Öl- und Gasindustrien zu stoppen und den Ausstieg aus der bestehenden Kohle-, Öl- und Gasförderung möglichst gerecht zu gestalten.
Während sich die Staatsoberhäupter der Welt darauf vorbereiteten, für den UN-Zukunftsgipfel am 22. und 23. September nach New York zu reisen, so Cedillo, komme der Zivilgesellschaft, zu der auch Organisationen zählten, die aus dem Glauben heraus handeln, eine zentrale Rolle dabei zu, von den Staaten der Welt die Einhaltung ihrer Versprechen und die Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen in Bezug auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und die Förderung der Umstellung auf erneuerbare Energien einzufordern.
Sie betont: „Diese Krise betrifft jede und jeden Einzelnen von uns, unsere Kirchen und die Gemeinwesen, in denen wir leben, – sowohl uns heute als auch zukünftige Generationen. Ich ermutige daher alle lutherischen Gemeinden und Einzelpersonen, sich der Kampagne anzuschließen und sich für diesen ‚Glaubensbrief‘ einzusetzen und auch andere Aktivitäten zu organisieren, um die Menschen für dieses zunehmend dringende Problem zu sensibilisieren.“