Balkon für Balkon: Österreichische Kirche macht sich stark für Nutzung erneuerbarer Energieträger

Eine Kampagne der Kirche, die zur Installation vieler kleiner Balkonkraftwerke aufruft, will dazu beitragen, den CO2-Ausstoß in Österreich zu verringern und Bewusstsein für Umweltschutz zu schaffen. 

04 Febr. 2025
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Balkonkraftwerk am Geländer eines Mehrfamilienhauses. Foto: epd-bild/Heike Lyding

Balkonkraftwerk am Geländer eines Mehrfamilienhauses. Foto: epd-bild/Heike Lyding

Für nachhaltigen Wandel sorgen, Umweltschutz und Generationengerechtigkeit fördern

(LWI) – Unter dem Motto „Wir errichten gemeinsam das größte Balkonkraftwerk Österreichs“ hat die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Österreich (EAKÖ) jüngst eine neue Kampagne gestartet. Mit ihr will die österreichische Kirche ein Netzwerk von kleinen Solaranlagen schaffen, die an Balkonen angebracht werden. Sie lädt alle Pfarrgemeinden und deren Mitglieder zum Mitmachen ein. 

Dieses „größte Balkonkraftwerk Österreichs“ wird aus vielen kleinen Einheiten bestehen, die auf Nachhaltigkeit und Effizienz abgestimmt sind. Jede Einheit wird aus zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter bestehen, der die Solarenergie in Haushaltsstrom umwandelt. Dank ihrer Konstruktion sind die Einheiten an die örtlichen Wetterverhältnisse wie Wind und Hagel angepasst. 

Offizieller Partner in der Kampagne ist ein österreichischer Anbieter von Solaranlagen. Er biete die Solaranlagen zu einem ermäßigten Preis an, „damit Klimaschutz für alle zugänglich wird“, erklärt Dietmar Kanatschnig, der Beauftragte für Klimavorsorge und nachhaltige Entwicklung der Kirche. 

Kanatschnig verweist zudem auf die „vielfältigen Vorteile“, die mit der Anschaffung eines Balkonkraftwerks verbunden sind. „Wirtschaftlich gesehen verringert jedes Balkonkraftwerk sofort die Stromrechnung, insbesondere auch deshalb, weil für den selbst erzeugten Strom in Österreich die normalerweise erhobenen Netzentgelte entfallen“, betont er. 

Balkonkraftwerke würden darüber hinaus die Unabhängigkeit von kommunalen oder anderen großen Energieerzeugungsanlagen stärken und „die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und von denjenigen Ländern, aus denen sie bezogen werden, verringern“, so Kanatschnig. „Durch die direkte Einbindung der Kirchenmitglieder werden zudem die Bewusstseinsbildung und die gesellschaftliche Akzeptanz betreffend erneuerbare Energien gefördert“, so der Experte. 

Die Kampagne richtet sich explizit und direkt an Pfarrgemeinden, die die Sonnenenergie aus finanziellen Gründen oder wegen des Denkmalschutzes von Kirchgebäuden bisher nicht nutzen konnten. Aber sie lädt auch einzelne Gemeindemitglieder zur Teilnahme ein. 

„Nur durch die Kraft der Gemeinschaft kann ein nachhaltiger Wandel herbeigeführt werden“, sagt EAKÖ-Bischof Michael Chalupka. Er unterstreicht, wie wichtig es ist, das Thema Klimaschutz nicht allein den politischen Akteurinnen und Akteuren zu überlassen, zumal es hier um die Zukunft von Generationen geht. „Jedes Balkonkraftwerk ist ein Symbol für unsere Entschlossenheit, die Schöpfung zu bewahren und verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umzugehen“, bekräftigt der Bischof. 

Die Initiative passt sehr gut zu der erst kürzlich wiederholten Selbstverpflichtung der weltweiten lutherischen Kirchengemeinschaft, sich für die Bewahrung der Schöpfung zu engagieren. Die Dreizehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) hatte eine „Resolution zum Klimanotstand“ verabschiedet, in der sie die LWB-Mitgliedskirchen aufruft, „Kampagnen für Klimagerechtigkeit in ihre Aktivitäten einzubinden“, und die LWB-Mitgliedskirchen ermutigt, „ihre Emissionen zu reduzieren“. 

Quelle: Evangelische Kirche startet Aktion „Größtes Balkonkraftwerk Österreichs“

LWB/A. Weyermüller