Friedensbotschafterinnen und -botschafter loben Einheit und Vielfalt

21. Dez. 2022

Vor kurzem nahmen Jugendliche aus den LWB-Mitgliedskirchen an einer Schulung für Friedensbotschafterinnen und -botschafter in Ruanda teil und tauschten sich dort miteinander aus.

Wondmagegn Udessa, Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus, hält vor den anderen Friedensbotschafterinnen und -botschaftern einen Vortrag über Friedensstiftung in Äthiopien. Foto: LWB/S. Sullivan

Wondmagegn Udessa, Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus, hält vor den anderen Friedensbotschafterinnen und -botschaftern einen Vortrag über Friedensstiftung in Äthiopien. Foto: LWB/S. Sullivan

20 junge Erwachsene beim vierten internationalen Schulungsworkshop in Ruanda

(LWI) – Viele Jugendliche in den Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbunds (LWB) engagieren sich in ihren eigenen Umfeldern aktiv in Friedens- und Gerechtigkeitsbewegungen. Zwanzig Jugendliche von 16 Kirchen aus allen sieben LWB-Regionen tauschten sich über ihre Erfahrungen aus und machten sich gemeinsam Gedanken über die Kenntnisse und Fähigkeiten, die ihre Leistungen als lokale und globale Friedensbotschafterinnen und -botschafter stärken.

Die gemeinsam mit der Lutherischen Kirche von Ruanda (LKR) ausgerichtete vierte internationale Schulung für Friedensbotschafterinnen und -botschafter befasste sich schwerpunktmäßig damit, wie bestimmte Gaben und Kontexte Jugendliche darauf vorbereiten, als Friedensvermittelnde zu fungieren. „Der Advent ist besonders wichtig, um uns daran zu erinnern, dass Gott uns zu Friedensstiftenden berufen hat (Matthäus 5,9)“, sagte die LWB-Programmreferentin für Jugend, Savanna Sullivan, die die Schulung vom 7. bis 12. Dezember leitete.

Die Schulung bot Gelegenheit, die Kenntnisse und Fähigkeiten zur Friedensstiftung durch aktives Zuhören, das Finden gemeinsamer Grundlagen, das Analysieren von Konflikten zur Ermittlung von Machtstrukturen und Menschenrechtsthemen und die gemeinsame Suche nach kreativen Lösungen zu üben. Theologische Reflektion und junge Erwachsene in Führungspositionen waren Kernbestandteile der Schulung, die sich um das LWB-Schulungshandbuch für Friedensbotschafterinnen und -botschafter herum aufbaute.

„Frieden ist eine Saat für die Gläubigen, und sie sind aufgerufen, diese überall zu verstreuen. Dazu gehört auch ein Gleichgewicht zwischen Eintracht und Gerechtigkeit“, sagte Clémence Madara von der Lutherische Brüderkirche Kameruns. „Die Unterweisung junger Führungspersonen in Friedensstiftung und sozialer Gerechtigkeit auf der einen Seite und Führungsverantwortung und Unternehmergeist auf der anderen Seite bereitet sie für Aktionen vor, die nennenswerten Einfluss auf die Gesellschaft haben“, fügte sie hinzu. 

Das Programm richtet sich auch auf die Verflechtungen zwischen dem Frieden und den Schwerpunkten der LWB-Jugend, wie zum Beispiel Klimagerechtigkeitsarbeit und das Wiederaufblühen von Kirchen, in denen eine Reformation im Gange ist. „Ich lernte, wie wichtig es ist zu erkennen, was uns als Menschen eint, während wir weiterhin die Vielfalt preisen“, sagte Ian Heseltine, Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika. Durch die in Kigali gemeinsam verbrachte Zeit habe er erkannt, dass Jugendliche „über einen besonderen Blickwinkel verfügen, aus dem wir die Welt sehen sowie über die Bereitschaft, uns aufeinander einzulassen, was zu einer Wiederbelebung innerhalb unserer Mitgliedskirchen führen kann.“ 

Er fügte hinzu: „Ich hoffe, dass ich die Erkenntnisse aus unserer Grundschulung, dem kontextabhängigen Erzählen von Geschichten und den persönlichen Erfahrungen aus Ruanda an die Kirche auf breiterer Basis weitergeben kann und bemühe mich, in kleineren Gemeinden in den ganzen Vereinigten Staaten eine Wirkung zu erzielen.“

Von links: Lydia Wisuttiporn (Evangelisch-Lutherische Kirche in Thailand), Eunice Ingabire (Lutherische Kirche von Ruanda) und Irene Mwarumba (Kenianische Evangelisch-Lutherische Kirche) auf einem Spaziergang im Naturschutzpark Nyandungu in Kigali. Foto: LWB/S. Sullivan

Von links: Lydia Wisuttiporn (Evangelisch-Lutherische Kirche in Thailand), Eunice Ingabire (Lutherische Kirche von Ruanda) und Irene Mwarumba (Kenianische Evangelisch-Lutherische Kirche) auf einem Spaziergang im Naturschutzpark Nyandungu in Kigali. Foto: LWB/S. Sullivan

Selbstbewusstsein aufbauen

Zum Thema Jugendliche in Führungspositionen sagte Irene Mwarumba von der Kenianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Workshop „gab den Jugendlichen Gelegenheit, sich zu entfalten, ihre Stärken und Schwächen zu analysieren, Selbstbewusstsein und Selbstachtung aufzubauen und ihre Fähigkeiten zu verbessern.“ Sie ist fest entschlossen, „meine jungen Kameradinnen und Kameraden zu unterweisen und zu befähigen und mit ihnen zu arbeiten, um zu gewährleisten, dass sich der Frieden in der Gesellschaft ausbreitet.“ 

LKR-Bischof Evalister Mugabo bestärkte die Gruppe darin, aus verschiedenen friedensrelevanten Begegnungen, die Teil ihres Schulungsprogramms waren, zu lernen. Dazu gehörte auch eine Besichtigung der Völkermordgedenkstätte in Kigali und des Nyamirambo Frauenzentrums. Außerdem bot ein Ausflug zum Naturschutzpark Nyandungu Gelegenheit für eine Diskussion über die Schnittstellen zwischen der Bewahrung der Schöpfung und der Friedensstiftung. 

Wesentliche Bestandteile des Programms waren der Gottesdienst mit täglichen Andachten, das symbolische Gedenken an die Taufe und ein Sonntagsgottesdienst in der Pfarrgemeinde der LKR Kigali.

Das war die zweite Schulung für Friedensbotschafterinnen und -botschafter in diesem Jahr und die vierte seit Beginn des Friedensbotschafterinnen- und -botschafter-Programms 2017. 

Lauri Grünthal, Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands, begrüßt die Gemeindemitglieder der LKR-Gemeinde in Kigali während des Sonntagsgottesdienstes. Auf der linken Seite steht LKR-Bischof Evalister Mugabo. Foto: LWB/S. Sullivan

Lauri Grünthal, Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands, begrüßt die Gemeindemitglieder der LKR-Gemeinde in Kigali während des Sonntagsgottesdienstes. Auf der linken Seite steht LKR-Bischof Evalister Mugabo. Foto: LWB/S. Sullivan

Auswirkungen auf den LWB

„Seit die LWB-Jugend Frieden zu ihrem Themenschwerpunkt 2022 gewählt hat, wurden rund 50 junge Führungspersonen zu Friedensbotschafterinnen und -botschafter ausgebildet, und das hat immense Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft“, bemerkte Sullivan. Außerdem hätten sie ihrerseits Hunderte weitere Jugendliche in ihren Kirchen unterwiesen, und es ist zu erwarten, dass sich die Wirkung weiter fortpflanzt. „Jugendliche in der LWB-Gemeinschaft verfügen über die Leidenschaft, die Kreativität und das Engagement, die unsere Kirchen und unsere Welt brauchen, um den Aufruf des Evangeliums zur Stiftung von Frieden zu befolgen“, sagte sie abschließend. 

Wie bereits in vorangegangenen Sitzungen ist zu erwarten, dass die Teilnehmenden an der Kigali-Schulung in kleinem Umfang Friedensstiftungsprojekte beginnen, die von Jugendlichen in ihren jeweiligen Kirchen mit Unterstützung des LWB geleitet werden. 

Die Teilnehmenden am vierten internationalen Schulungsworkshop für Friedensbotschafterinnen und -botschafter versammeln sich nach dem Sonntagsgottesdienst vor der lutherischen Kirche von Ruanda in der Pfarrgemeinde Kigali.  Foto: LWB/S. Sullivan

Die Teilnehmenden am vierten internationalen Schulungsworkshop für Friedensbotschafterinnen und -botschafter versammeln sich nach dem Sonntagsgottesdienst vor der lutherischen Kirche von Ruanda in der Pfarrgemeinde Kigali.  Foto: LWB/S. Sullivan

LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller