Junge Erwachsene der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika sprechen über ihre Gedanken zur Fastenzeit und legen praktische Vorschläge zur Stärkung der Umweltschutzpolitik vor.
Im Jahr der US-Präsidentschaftswahl fordern junge Menschen stärkeres Engagement für den Schutz der Schöpfung
(LWI) – No Plastics for Lent (Kein Plastik in der Fastenzeit) ist der Name einer Kampagne, die seit fünf Jahren von jungen Erwachsenen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) durchgeführt wird und zum Ziel hat, über die eine Anwaltschaft für die Umwelt und über Aktionen zu informieren, die Gottes Schöpfung schützen.
Dieses Jahr fordern sie Christinnen und Christen angesichts der im Herbst anstehenden Präsidentschaftswahlen jedoch auf, „einen Schritt weiterzugehen“ und über individuelle Aktionen hinaus Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, auf lokaler und nationaler Ebene effektivere Anwälte für Umwelt und Klimagerechtigkeit zu werden.
„Es war dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit und die Erkenntnis, dass ich mein persönliches Leben in jeder Hinsicht ändern musste, damit die Welt nicht verbrennt, die mich zu dieser Advocacy-Arbeit veranlasst haben“, sagt Christine Moffett, bei der ELKA Programmdirektorin für Umwelt- und Energiepolitik. Moffett ist in Texas aufgewachsen, wo die lutherische Gemeinschaft nur eine kleine Minderheit ist. Sie erzählt, sie sei durch die soziale Botschaft ihrer Kirche mit einem besonderen Bezug zum Umweltschutz inspiriert worden.
„Als junger Mensch“, so erzählt Moffett weiter, „haben mich die Sorgen wegen des Klimawandels dazu motiviert, mich intensiver mit der Umweltschutzarbeit zu befassen. Ich spreche oft mit anderen Menschen meiner Generation und stelle fest, dass es bei den Menschen tatsächlich das Bedürfnis gibt, über diese Krise zu reden und konkret etwas für den Schutz unseres Planeten zu tun.“
Wie in den vergangenen Jahren sollen alle Menschen, die sich der Kampagne zur Fastenzeit anschließen möchten, das Versprechen abgeben, auf Kunststoffe zu verzichten. Ein großer Teil dieses Plastiks verschmutzt Flüsse, Meere und Ozeane weltweit. „Dieses Gelöbnis kann je nach sozioökonomischem Hintergrund oder geographischem Standort der Menschen sehr unterschiedlich aussehen“, sagt Moffett. „Es wird uns aber zunehmend bewusst, dass es innerhalb unseres Wirtschaftssystems sehr problematisch ist, auf Plastik zu verzichten. Deshalb ist es wichtig darüber nachzudenken, wie wir das System ändern können.“
Angesichts dieser Erkenntnis hat das ELKA-Advocacy-Team gemeinsam mit den jungen Erwachsenen der Kirche Vorschläge erarbeitet, wie sich die Menschen an Aktionen wie der Unterzeichnung von Petitionen oder dem Schreiben von Briefen an Regierungen beteiligen können. „Jeder Einzelne von uns kann nach wie vor ein nachhaltigeres Leben führen. Kaufkraft zum Beispiel kann als Advocacy-Instrument eingesetzt werden. Uns geht es aber auch in erster Linie darum, Menschen zu vernetzen, damit sie mit diesem Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Frustration nicht allein sind“, erklärt Moffett.
Abstimmung über den Erhalt der Schöpfung
„Was das allgegenwärtige Thema der anstehenden Wahl angeht“, sagt Moffett, „,möchten wir hier noch einen Schritt weitergehen und den Menschen Entscheidungshilfen geben, damit sie wissen, was es bedeutet, im November für den Erhalt der Schöpfung zu stimmen. Im Laufe der kommenden Wochen wird das Organisationsteam für die Kampagne weitere Materialsammlungen in Form von theologischen Reflexionen, Vorschlägen für spirituelle Praktiken und konkreten Aktionen zur Verfügung stellen, damit einzelne Personen und Gemeinden das Thema Umweltgerechtigkeit als wichtiges Wahlkampfthema mit Priorität besetzen können.
Als ehemalige Leiterin des Dienstes für junge Erwachsene der ELKA war Savanna Sullivan als LWB-Programmreferentin für junge Erwachsene einer der führenden Köpfe der Kampagne „No Plastics for Lent“. Sie sagt: „In ihrer aktuellen Form ermöglicht es die Kampagne, die spirituellen Praktiken einer gelebten Nachhaltigkeit jeden Tag mit theologischen Reflexionen und gemeinsamen Advocacy-Aktionen zu verbinden. Ich folge gern den jungen lutherischen Erwachsenen, die diese Bewegung anführen.“
„Als gläubige Menschen“, so Moffett abschließend, „wollen wir den Menschen in dieser Fastenzeit Hoffnung bringen und zeigen, dass es trotz aller Herausforderungen möglich ist, etwas zu verändern.“