Ergebnisse des UN-Klimagipfels sind entscheidend für die Zukunft der Welt

27 Nov. 2015
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Der LWB und das ACT-Bündnis nehmen an einer Nebenveranstaltung der COP 20-Verhandlungen in Lima, Peru teil. Foto: LWB/Sean Hawkey

Der LWB und das ACT-Bündnis nehmen an einer Nebenveranstaltung der COP 20-Verhandlungen in Lima, Peru teil. Foto: LWB/Sean Hawkey

LWB, ACT-Bündnis und ÖRK fordern gemeinsam ein gerechtes und ambitioniertes Abkommen

Genf, 26. November 2015 (LWI) – Internationale humanitäre und aus dem Glauben heraus handelnde Netzwerke haben alle Staaten, die nächste Woche am Klimagipfel COP21 in Paris teilnehmen, nachdrücklich aufgefordert, sich mit allen Kräften für ein gerechtes, verbindliches und ambitioniertes Abkommen einzusetzen.  Der tägliche Kampf der Menschen, die durch den Klimawandel am stärksten gefährdet sind und Möglichkeiten finden müssen, mit den negativen Folgen zu leben, wird immer schwieriger.

Das ACT-Bündnis, der Lutherische Weltbund (LWB) und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) haben die Regierungen aufgefordert dafür zu sorgen, dass das Klimaschutzabkommen ehrgeizigere Ziele verfolgt und in den kommenden Jahren konkrete Massnahmen festlegt.

„Der Klimawandel ist kein Ereignis, das in ferner Zukunft stattfindet. Er passiert hier und jetzt, und für viele Menschen werden seine Auswirkungen schon heute konkret spürbar“, sagte Mattias Söderberg, der Leiter der Delegation des ACT-Bündnisses, die bei den Verhandlungen in Paris zugegen ist. „Die Mitglieder des ACT-Bündnisses arbeiten mit Gemeinschaften überall auf der Welt zusammen, wenn es um die Bewältigung negativer Auswirkungen des Klimawandels geht. In Mittelamerika zum Beispiel hat eine anhaltende Dürre zu erheblichen Ernteausfällen und damit zu einer unsicheren Ernährungslage von Hunderttausenden von Familien geführt. In Asien haben immer mehr wetterbedingte Katastrophen zur Folge, dass Gemeinschaften unter grossen Mühen ihr Leben und ihre Existenzgrundlagen wieder aufbauen müssen. Wir erwarten, dass das Pariser Abkommen eine solide Basis für ambitioniertere Programme der Regierungen in den kommenden Jahren sein wird“, fuhr Söderberg fort.  „Wir hoffen ebenfalls, dass das Abkommen private Unternehmen zu ökologischen und nachhaltigen Investitionen inspirieren und ermutigen wird. Wenn wir uns letztlich nur auf einen halbherzigen Klimaschutz einigen, wird das sowohl für die Menschen jetzt als auch für zukünftige Generationen eine Katastrophe sein.“

Alle drei Organisationen entsenden Delegationen zur COP21 in Paris, um die Verhandlungen zu verfolgen und als eine Stimme im Namen der zahlreichen Gemeinschaften weltweit zu sprechen, die vom Klimawandel betroffen sind.

LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge sagte: „Ich freue mich über die starke ökumenische Präsenz bei COP21. Bei den Herausforderungen, die die Menschheit in Zukunft bewältigen muss, geht es um Wandel und um die Umstellung unserer Lebensgewohnheiten, um neue Werte und Ziele in unserem Leben. Der Glaube spielt dabei eine grosse Rolle. Der Klimawandel ist auch eine grundlegende Frage der Gerechtigkeit in unserer Welt – gegenüber den schutzbedürftigsten Menschen, gegenüber den Jugendlichen und Kindern und gegenüber zukünftigen Generationen. Wir kommen nach Paris, weil wir  gegenüber den schwächsten Gruppen in der Pflicht stehen.”

Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, sagte: „Die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt haben jetzt die historische Chance, Verpflichtungen einzugehen und ein Abkommen zu schliessen, das – wie wir wissen – die Zukunft des Lebens auf diesem Planeten zum Guten oder zum Schlechten ändern kann. Das ist ihr einmaliges Privileg und ihre historische Verantwortung gegenüber allem Leben. Diese Generation, die über das Ergebnis von COP21 bestimmt, weiss mehr über die Auswirkungen unseres Handelns auf unseren Planeten als alle Generationen vor uns. Wir können uns entweder mit offenen Augen auf Krisen und Katastrophen einstellen, die uns und unsere Kinder heimsuchen werden, oder wir können für Klimagerechtigkeit auf der ganzen Welt sorgen. Wir hoffen und beten für die Stärke und den Mut, jetzt die richtige Entscheidung zu treffen.”

Im Rahmen ihrer Forderungen an die Regierungen, den Weg der Klimagerechtigkeit zu beschreiten, haben die Organisationen unterschiedliche Wege aufgezeigt, auf denen ein ambitioniertes Abkommen zu erreichen ist. Dazu gehören der langfristige Verzicht auf fossile Energieträger mit robusten Regelungen für Handlungstransparenz sowie Bestimmungen für eine Überprüfung alle fünf Jahre mit einer weiteren Erhöhung der Anforderungen. Eine weitere Erwartung an das Abkommen ist die Finanzierung von Klimaschutzmassnahmen für diejenigen, die bereits unter den diversen Auswirkungen des Klimawandels leiden.

„Bei den UN-Klimagipfeln geht es seit vielen Jahren um die Forderung, dass der globale Temperaturanstieg deutlich unter 2°C bleiben müsse. Jetzt ist es an der Zeit, dieses Ziel umzusetzen“, sagte Erzbischof Dr. Thabo Makgoba als globaler Klimabotschafter des ACT-Bündnisses. „Wir brauchen ein Abkommen, das den Einsatz erneuerbare Energien, nachhaltige Entwicklung und Krisenresistenz fördert. Die Menschen brauchen bei der Anpassung Hilfe, und wenn eine Anpassung nicht mehr möglich ist, wenn die Menschen schon mit Verlusten und Schäden konfrontiert werden, dann brauchen sie Unterstützung beim Umsiedeln.“

LWF/OCS