Bericht über die auf Rechten gründende Arbeit des LWB im Jahre 2020
GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) arbeitet weiterhin mit Flüchtlingen, Binnenvertriebenen, indigenen Gemeinschaften, ethnischen Minderheiten und anderen marginalisierten Gruppen zusammen. Mit seiner „Local-to-Global“-Strategie will der LWB ihnen den Zugang zur Justiz, das Recht auf Bildung und Gesundheit und eine gesicherte Existenzgrundlage ermöglichen.
Der vor kurzem veröffentlichte Jahresbericht 2020 Rights-Based Approach – Local to Global beschreibt das Engagement des LWB in zehn Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Fallstudien zeigen, wie Menschen und Gemeinschaften aufgrund der vom LWB in Zusammenarbeit mit seinen internationalen und lokalen Partnern vermittelten Kompetenzen ihre Zukunft selbst bestimmen.
Diese auf Rechten gründende Strategie war während der COVID-19-Pandemie besonders wichtig. „Die Rechte der schutzbedürftigsten Menschen waren akut bedroht, und es wurde immer wichtiger, Lösungen zu finden, die ihre Wirkung konkret vor Ort entfalten konnten“, heißt es in der Einleitung des Berichts.
Eines der in dem Bericht beschriebenen Länder ist Myanmar. Myanmar hat vier LWB-Mitgliedskirchen und ein Länderprogramm, das von der für humanitäre und Entwicklungshilfe zuständigen internationalen Abteilung des LWB für Weltdienst durchgeführt wird. Trotz des besorgniserregenden soziopolitischen Kontextes und der COVID-19-Einschränkungen hat der LWB Advocacy-Aktionen für Frauenrechte, das Recht auf Landbesitz und die Ausgabe von Ausweisdokumenten für Kinder ethnischer Minderheiten unterstützt. In den Staaten Rakhine und Kayin konnten zum Beispiel 99 Haushalte ihr Land amtlich eintragen lassen.
In Kolumbien hat der LWB ein Gremium von „Flusswächtern“ unterstützt, das sich aus indigenen und afrokolumbianischen Gemeinschaften zusammensetzt, um den River Atrato zu schützen und zu erhalten. Das Gremium soll sich ebenfalls für die Umsetzung einer historischen Gerichtsentscheidung einsetzen, die die Forderung der dort lebenden Menschen anerkennt, den Fluss als Grundlage für ihre Ernährungssicherheit und Existenz zu schützen.
Im Tschad konnten mehr als 330 Haushalte, darunter Flüchtlingsfamilien, Heimkehrende und Aufnahmegemeinschaften, ihre Nahrungsmittelproduktion erhöhen, nachdem sie Landparzellen, Saatgut, Werkzeuge und Schulungen in Regenfeldbau erhalten hatten. Auf diese Weise konnten sie ihre Familien ernähren und den Überschuss auf den Märkten verkaufen.
Der Bericht enthält mehrere Hinweise auf die Zusammenarbeit des LWB mit dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im Rahmen der Universellen Periodischen Überprüfungsverfahren (UPR). Zivilgesellschaftliche und aus dem Glauben handelnde Organisationen haben ihren Beitrag zu den UPR-Prozessen geleistet, bei denen es um die Rechenschaftspflicht der Regierungen im Falle von Menschenrechtsverletzungen in mehreren Ländern ging. Dies bezieht sich auf menschenwürdige Wohnungen und Diskriminierungen aufgrund der Kastenzugehörigkeit in Nepal, sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt in Südsudan und Flüchtlingsrechte in Kenia.
Von LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken, Redaktion: LWB/A. Weyermüller