Im Namen der Koptisch-Orthodoxen Kirche, die die Veranstaltung in der Himmlischen Kathedrale in Sharm El-Sheikh ausrichtet, hat Fr. Andrawes Samir die Teilnehmenden zur „Afrikanischen COP“ begrüßt und hinzugefügt, es gebe Hoffnung, dass Lösungen [auf der COP27] für die gesamte Menschheit und den Planeten gefunden werden.
Harjeet Singh vom Climate Action Network hat auf die Bedeutung der Klimagerechtigkeit und in diesem Kontext auch auf den Zusammenhang mit der Finanzierung des Klimaschutzes hingewiesen. Diese Gerechtigkeit, so sagte er, sei bisher noch nicht erreicht worden. „Die eigentliche Ursache für diese Situation ist darin zu sehen, dass die reichen Länder noch nicht ihren gerechten Anteil an der Finanzierung des Klimaschutzes geleistet haben und ihre Treibhausgasemissionen noch nicht ausreichend verringert haben.“
In seiner Ansprache im Namen der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz und des Africa Faith Actors Network on Climate Action hat Pfarrer Feleke Tibebu darauf hingewiesen, dass aus dem Glauben handelnde Menschen eine wichtige Rolle beim Erreichen von Klimagerechtigkeit spielen. „Wir haben enge Verbindungen zu den Menschen an der Basis“, sagte er. „Die weltweite Verringerung von Treibhausgasemissionen ist für uns eine Sache, bei der es um Leben und Tod geht. Wir können aber Veränderungen bewirken, wenn wir ungeachtet unserer Religionszugehörigkeit mit allen zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten.
„Wir werden in dem Masse mit unseren Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen erfolgreich sein, wie wir in der Lage sind, uns selbst zu verändern“, sagte Maureen Goodman von der Universität Brahma Kumaris. „Spirituelle Ressourcen geben uns Kraft und Widerstandsfähigkeit, und wir wissen, dass wir in Zukunft sehr viel davon brauchen werden.“ Sie ging ebenfalls auf die Bedeutung der Gewaltfreiheit ein, die uns den Weg „weg von Gewalt und Dominanz hin zu Haushalterschaft und Respekt weist.“
„Als Menschen im Glauben haben wir eine große Verantwortung, uns mit denjenigen auseinanderzusetzen, die die wirtschaftliche und politische Macht haben“, sagte Karimi Kinoti von Christian Aid. Sie hält besondere viel vom Talanoa-Format, denn „es bringt Stimmen zu Gehör, die in den Mainstream-Debatten nicht immer gehört werden.“
Pfarrer Raymond Minniecon gehört zu einer indigenen australischen Bevölkerungsgruppe. Unter Hinweis auf den Wissensschatz seiner Vorfahren sagte er: „Anpassung, Minderung, Durchführung: Wir haben das gemacht. Und wir können es wieder machen, und wir wollen es wieder machen für unsere Mutter Erde.“
Nach den Beiträgen während des Panels haben sich die Teilnehmenden online und persönlich zu kleinen Diskussionsrunden zusammengefunden. Der Talanoa-Dialog endete mit einem religionsübergreifenden Gebet, das gemeinsam von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Glaubensrichtungen gesprochen wurde, oder mit einem gemeinsam gesungenen Lied oder Reflexionen aus der eigenen Glaubenstradition. Pfarrer Dr. Chad Rimmer zitierte aus den 8. Kapitel des Buchs der Sprichwörter und erinnerte daran, dass „die Weisheit, die das Leben auf der Erde geschaffen hat und erhält, die Weisheit ist, die wir suchen und die die Menschen aller Glaubensrichtungen aufruft, in Hoffnung gemeinsam den Weg in eine gerechte und friedliche Zukunft zu gehen.“