Chile: Lutherische Bischöfin ist Seelsorgerin im Präsidentenpalast

29 Apr. 2022
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Die Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile, Izani Bruch, ist zur Seelsorgerin am Palacio de La Moneda ernannt worden. Foto: Prensa de La Moneda

Die Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile, Izani Bruch, ist zur Seelsorgerin am Palacio de La Moneda ernannt worden. Foto: Prensa de La Moneda

Bischöfin Izani Bruch wird am Regierungssitz für Gottesdienste und Seelsorge zuständig sein

SANTIAGO DE CHILE, Chile/GENF (LWI) – Die Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (IELCH), Izani Bruch, ist am 21. April zur neuen Seelsorgerin am Palacio de La Moneda in Chile ernannt worden, in dem sich die Hauptgeschäftsstellen der Regierung und der Ministerien Chiles befinden.

Der Generalsekretär des Präsidialamtes hatte Bruch im Namen von Präsident Gabriel Boric Font ernannt.

„Die ganze Kirche freut sich über diese Ernennung und wir nehmen sie voller Demut, Angst und Bangen, aber auch voller Hoffnung und Engagement an, um das neue Chile aufzubauen, von dem wir alle träumen“, sagte Bruch.

Die gebürtige Brasilianerin ist 1992 nach Chile ausgewandert und dort 2002 zur Pfarrerin ordiniert worden. Sie ist bekannt für ihr aktives Engagement in der ökumenischen Bewegung und als Menschenrechtsaktivistin. 2019 war Bruch zur Bischöfin der IELCH gewählt worden.

Als Seelsorgerin im Präsidentenpalast wird sie dort für die Gottesdienste und die seelsorgerlichen Angebote für die protestantischen Angestellten und Mitarbeitenden, etwa lutherischer, pfingstlerischer oder baptistischer Konfession, zuständig sein.

Seit 1999 garantiert ein Gesetz allen in Chile registrierten Kirchen und Religionsgemeinschaften die rechtliche Gleichstellung. Im Rahmen der Umsetzung dieses Gesetzes hat die Regierung ein römisch-katholisches und ein evangelisches Seelsorgeamt im Präsidentenpalast eingerichtet. Von den 16 Millionen Bürgerinnen und Bürgern Chiles sind etwa 17 Prozent protestantischen Glaubens.

Von diesen wiederum gehören rund 3.000 Menschen in unterschiedlichen Regionen des Landes der IELCH an.

Mit Blick auf die verschiedenen evangelischen Konfessionen sagte Bruch: „Wir wollen das Amt offen gestalten und die Vielfalt der evangelischen Kirchen würdigen und wertschätzen.“ Die IELCH wolle „ein Bindeglied zwischen der Regierung und den evangelischen Kirchen in Chile“ sein.

Bischöfin Bruch ist die zweite lutherische Pfarrerin in dem Amt. Die ehemalige LWB-Vizepräsidentin für die Region Lateinamerika und die Karibik, Pfarrerin Dr. Gloria Rojas Vargas, war 2014 Seelsorgerin im Präsidentenpalast.

 

Von Kommunikationsnetzwerk LAC, Redaktion: LWB/A. Gray. Deutsche Übersetzung: Andrea Hellfritz, Redkation: LWB/A. Weyermüller