Botschaft zu Karfreitag 2022: Gott zwischen zwei Übeltätern

14. Apr. 2022
Foto: Sangia, Unsplash

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LWB-Vizepräsidentin Astrid Kleist: Die Bedeutung der Kreuzigung Jesu für die Leidenden der Welt

GENF, Schweiz (LWI) – In der diesjährigen Botschaft zum Karfreitag spricht die LWB-Vizepräsidentin für die Region Mittel- und Westeuropa, Pröpstin Astrid Kleist, über die Kreuzigungsgeschichte im Lukasevangelium, in der berichtet wird, wie Jesus zwischen zwei Übeltätern ans Kreuz genagelt wird.

Sie erinnert an die sehr unterschiedlichen Reaktionen der beiden Männer, die zum Tode durch „eine der grausamsten Hinrichtungsarten im Römischen Reich“ verurteilt worden waren. Der eine sei „voll Spott“, während der andere „voll Staunen“ sei und von Jesus einen Platz im Paradies versprochen bekomme. „Sünder wie Gerechte erleiden das Kreuz“, schreibt Kleist. Und dennoch offenbare Jesu Tod zwischen den beiden Übeltätern die Gnade Gottes, „der größer ist als unser menschliches Herz“.

Kleist, eine Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, spricht rüber die Bedeutung von Jesu Tod am Kreuz für all die Menschen, die durch die Angriffe Russlands auf ukrainische Dörfer und Städte getötet, verwundet oder entwurzelt wurden und die um Angehörige trauern. Karfreitag, sagt sie, „bringt das Unrecht [...] und das ungerechte Sterben“ vor Gott. Passionsgeschichten seien allerorten – „und mitten darin der Gott der Gnade“.

Als der reuige Übeltäter Jesu Worte hört, empfange er Vergebung, weil er erkenne, dass er schuldig ist, so Kleist weiter. Am Ostermorgen, schreibt sie abschließend, würden auch wir „noch einmal anders [...] erschrecken, wie Gott aus dem Dunkel des Todesschattens zu neuem Leben ruft“.