![Radio Sawtu Linjiila hat über 2 Millionen Hörerinnen und Hörer in Kamerun und den Nachbarländern und sendet in Französisch und 16 lokalen Sprachen, darunter Fulani. Direktor Ngayap Moise (3. v.r.) mit Auszubildenden in der Landessprache in der Hauptverwaltung in Ngaoundéré. Foto: RSL Radio Sawtu Linjiila hat über 2 Millionen Hörerinnen und Hörer in Kamerun und den Nachbarländern und sendet in Französisch und 16 lokalen Sprachen, darunter Fulani. Direktor Ngayap Moise (3. v.r.) mit Auszubildenden in der Landessprache in der Hauptverwaltung in Ngaoundéré. Foto: RSL](/sites/default/files/styles/ino_plain_1x_xs/public/2025-02/cameroon-radio-training-local-languages.jpg.webp?itok=KY21hq5S)
Radio Sawtu Linjiila hat über 2 Millionen Hörerinnen und Hörer in Kamerun und den Nachbarländern und sendet in Französisch und 16 lokalen Sprachen, darunter Fulani. Direktor Ngayap Moise (3. v.r.) mit Auszubildenden in der Landessprache in der Hauptverwaltung in Ngaoundéré. Foto: RSL
Radiostation lutherischer Kirchen mit mehr als 2 Millionen Zuhörern und Zuhörerinnen hat als Programmschwerpunkt Harmonie und Versöhnung der Religionen
(LWI) – „Muss ich einen Menschen grüßen, den ich als meinen Feind ansehe? Kann ich einem Menschen helfen, der eine andere Religion hat?“ Dies sind einige der Fragen, die von Zuhörern und Zuhörerinnen während einer Sendung von Radio Sawtu Linjiila (RSL) über Friedensarbeit und die Förderung interreligiöser Beziehungen in der Gesellschaft gestellt wurden. Während einer anderen Sendung über Landwirtschaft und Viehhirten wurde z. B. gefragt: „Warum lassen es die Hirten zu, dass ihr Vieh die Ernte anderer Menschen vernichtet?“ „Was soll ich tun, wenn jemand meine Tiere unter dem Vorwand festhält, sie hätten seine Farm zerstört?“
Der Rundfunksender Sawtu Linjiila (Radio Stimme des Evangeliums) erreicht eine Zuhörerschaft von mehr als 2 Millionen und sendet auf Französisch und 16 anderen lokalen Sprachen. Damit erreicht er einen wichtigen Teil der Fulani-Gemeinschaft in Kamerun und in benachbarten Ländern. RSL befindet sich im Besitz der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kameruns, der Lutherischen Brüderkirche Kameruns und der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Zentralafrikanischen Republik und ist die wichtigste Plattform für die Verbreitung der Mission der Kirchen in beiden Ländern und darüber hinaus. Dazu gehört auch ihre Rolle als Förderung des Friedens und eines harmonischen Zusammenlebens unterschiedlicher Gemeinschaften.
![Der Direktor von Radio Sawtu Linjiila, Pfarrer Ngayap Moise. Foto: RSL Der Direktor von Radio Sawtu Linjiila, Pfarrer Ngayap Moise. Foto: RSL](/sites/default/files/styles/ino_plain_1x_xs/public/2025-02/cameroon-radio-director.jpg.webp?itok=1m_63Pvj)
Der Direktor von Radio Sawtu Linjiila, Pfarrer Ngayap Moise. Foto: RSL
Radio Sawtu Linjiila ist mehr als nur ein Radiosender; es ist eine Plattform für Bildung und Wandel
Pfarrer Ngayap Moise, RSL-Direktor
„Radio Sawtu Linjiila ist mehr als nur ein Rundfunksender, es ist eine Plattform für Bildung und Transformation“, sagte RSL-Direktor Pfarrer Ngayap Moise.
Eine gemeinsame Vision
„Die Vision der Lutherischen Kirchen ist es, den Menschen Gottes ganzheitliches Heilversprechen zu bringen und für eine friedliche, gerechte und prosperierende Gesellschaft für alle zu arbeiten. Die Aufgabe des Radios besteht darin, diese Vision allen zu vermitteln, die uns folgen“, sagte er. Der Lutherische Weltbund (LWB) unterstützt das Radio durch seine Projekte von Mitgliedskirchen.
Radio Sawtu Linjiila wurde 1964 gegründet, zunächst als Produktionsstudio für religiöse und sozioökonomische Programme in der Sprache Fulani, die im Norden Kameruns und in Nachbarländern gebräuchlich ist. Mitte der 60er und 70er Jahre wurden mehrere der Programme vom früheren Radio Voice of the Gospel (RVOG) ausgestrahlt, das dem LWB gehörte und in Addis Abeba in Äthiopien seinen Sitz hatte. Seither hat es zahlreiche Veränderungen gegeben, und heute hat RSL mehr als 30 Partnersender in Kamerun, im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik.
Zum Programmangebot gehören zahlreiche Beiträge über die diakonische Arbeit der Kirchen, u. a. in Schulen und Krankenhäusern, die ebenfalls als Zentrum für das Praktizieren christlicher Werte in einer Region mit einer vorherrschend muslimischen Bevölkerung dienen. „In unseren lutherischen kirchlichen Schulen werden den Kindern Werte wie Frieden, Respekt, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit vermittelt. In unseren Krankenhäusern praktizieren wir Gastfreundschaft und Liebe zu den Kranken. In unseren Berichten geht es auch um die humanitäre Dimension der Kirchen, die Menschen in Not dienen und Menschenrechte verteidigen“, sagte Moise.
Einbindung der Zuhörerschaft
Die Radiostation sendet Live-Debatten mit Führungspersönlichkeiten christlichen und muslimischen Glaubens sowie Fachleuten zu Themen wie landwirtschaftliche Techniken, Menschenrechte und religiöse und gemeinschaftliche Toleranz zwischen Menschen, die einen unterschiedlichen Glauben und kulturellen Hintergrund haben. Nach Aussage von Moise besteht das Ziel darin, die Menschen für potenzielle Konfliktquellen zu sensibilisieren und Versöhnungsprozesse und interreligiöse Harmonie zu unterstützen.
![Das Radio überträgt Live-Debatten von religiösen Leitungspersonen und Experten zu aktuellen religiösen Themen und interreligiösem und interkulturellem Zusammenleben. Auf diesem Foto sind die Produzenten von RSL (v. l.) zu sehen: Rev. Yaya Hamidou, Frau Asta Sabya und Rev. Ousmanou Ibrahim. Foto: RSL Das Radio überträgt Live-Debatten von religiösen Leitungspersonen und Experten zu aktuellen religiösen Themen und interreligiösem und interkulturellem Zusammenleben. Auf diesem Foto sind die Produzenten von RSL (v. l.) zu sehen: Rev. Yaya Hamidou, Frau Asta Sabya und Rev. Ousmanou Ibrahim. Foto: RSL](/sites/default/files/styles/ino_plain_1x_xs/public/2025-02/cameroon-radio-producers.jpg.webp?itok=A044zEZ_)
Das Radio überträgt Live-Debatten von religiösen Leitungspersonen und Experten zu aktuellen religiösen Themen und interreligiösem und interkulturellem Zusammenleben. Auf diesem Foto sind die Produzenten von RSL (v. l.) zu sehen: Rev. Yaya Hamidou, Frau Asta Sabya und Rev. Ousmanou Ibrahim. Foto: RSL
![Im Jahr 2023 übertrug RSL über 6.000 Live-Sendungen und mehr als 1.800 aufgezeichnete Sendungen. Auf diesem Foto sind der Radiomoderator Raoul Gabriel Doba und der Techniker Timothée Donguim während einer Live-Übertragung zu sehen. Foto: RSL Im Jahr 2023 übertrug RSL über 6.000 Live-Sendungen und mehr als 1.800 aufgezeichnete Sendungen. Auf diesem Foto sind der Radiomoderator Raoul Gabriel Doba und der Techniker Timothée Donguim während einer Live-Übertragung zu sehen. Foto: RSL](/sites/default/files/styles/ino_plain_1x_xs/public/2025-02/cameroon-radio-presenter-broadcast-technicien.jpg.webp?itok=cG64n7ic)
Im Jahr 2023 übertrug RSL über 6.000 Live-Sendungen und mehr als 1.800 aufgezeichnete Sendungen. Auf diesem Foto sind der Radiomoderator Raoul Gabriel Doba und der Techniker Timothée Donguim während einer Live-Übertragung zu sehen. Foto: RSL
Er verwies auf eine beliebte Morgensendung mit dem Titel „Regenbogen“, in der es immer lebhafte Diskussionsrunden gibt und an denen sich Zuhörer und Zuhörerinnen telefonisch beteiligen können. Ein Diskussionsteilnehmer, der die Frage beantworten sollte, wie man das Zusammenleben zwischen Landwirten und Hirten verbessern könnte, ging besonders auf die Rolle religiöser Führungskräfte sowie traditioneller und staatlicher Autoritäten bei der Bekräftigung des für die Gesellschaft wichtigen Beitrags der Arbeit jeder der beiden Gruppen ein und gab Anregungen, wie man Konfliktsituationen vermeiden könne. „Diese Art der Interaktion zeigt die möglichen Auswirkungen unserer Programme auf die Bevölkerung“, sagte Moise.
Radio Sawtu sendet von 05:30 bis 22:00 Uhr. 2023 hat die Station mehr als 6.000 Stunden live und 1.800 Stunden aufgezeichnete Programme gesendet. „Wir hoffen, dass RSL zu einem großformatigen christlichen Instrument der Kommunikation wird, besonders im Hinblick auf den zunehmenden Einsatz digitaler Kommunikation. Unser Traum ist es, eines Tages einen TV-Sender mit einer evangelischen Berufung zu haben“, sagte Moise abschließend.
„Wir brauchen christliche Stimmen, die Respekt zwischen Nachbarn unterschiedlichen Glaubens respektieren. Wir brauchen Räume, in denen wir friedliche Lösungen für Konflikte finden können, und eine Plattform, auf der unterschiedliche Radiosender und Kirchen zusammenfinden und positive Nachrichten und Hoffnung verbreiten“, stellte Rebekka Meissner, LWB-Programmreferentin für Projekte der Mitgliedskirchen fest.