Dahiet Al-Salam, im Shufat Camp Gebiet von Jerusalem, wurde durch die israelische Trennungsmauer umzäunt. Foto: LWB/Albin Hillert
Ökumenische Organisationen warnen vor israelischen Annexionsplänen im Westjordanland
(LWI) – Führende ökumenische Organisationen rufen die internationale Staatengemeinschaft dringend auf, sich Israels Plänen entgegenzustellen, Teile des besetzten Westjordanlandes zu annektieren.
Der Lutherische Weltbund (LWB) hat zusammen mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) und dem ACT-Bündnis am 29. Juni eine Erklärung veröffentlicht, in der sie das Ende der Besatzung und die Wiederaufnahme von Dialoggesprächen zum Aufbau von dauerhaftem Frieden zwischen der palästinensischen und der israelischen Bevölkerung fordern.
Die israelische Regierung hatte angekündigt, dass sie durch die Ausweitung ihres Hoheitsgebiets auf Gebiete mit jüdischen Siedlungen und Teile des Jordantals die Annexion von Teilen des Westjordanlandes plane. Die jüdischen Siedlungen gelten völkerrechtlich als illegal und sind ein Hindernis für die vorgeschlagene Zwei-Staaten-Lösung in der Region.
Die ökumenischen Organisationen sind der Überzeugung, dass die geplante Annexion „eine unmittelbare Verletzung des Völkerrechts“ darstelle und die Hoffnungen auf Gerechtigkeit und Frieden in der Region weiter schwäche. Sie warnen, dass sie „die Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser, ihre Mobilität, ihren Zugang zu Land und Lebensgrundlagen, zu angemessener Infrastruktur und einer Grundversorgung noch weiter einschränken“ und Zwangsvertreibung verstärken würde. Auch der Zugang humanitärer Organisationen würde gefährdet.
Die Organisationen versprechen, sich auch weiterhin im Heiligen Land engagieren zu wollen, und betonen: „Frieden kann niemals einseitig auferlegt oder mit gewaltsamen Mitteln erreicht werden“.
Lesen Sie hier die Erklärung im vollständigen Wortlaut (in englischer Sprache).
