Sozialer Schutz kann extreme Armut verhindern und Ungleichheiten verringern
GENF, Schweiz (LWI) – In einer Erklärung an den UN-Menschenrechtsrat haben der Lutherische Weltbund (LWB), der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und das ACT-Bündnis mehr Initiativen zur Bekämpfung extremer Armut gefordert.
Gunnel Axelsson Nycander von Act Church of Sweden hat diese Erklärung in Namen der drei Organisationen am 29. Juni vorgelegt. Studien hätten gezeigt, dass sozialer Schutz extreme Armut verhindere und bekämpfe und auf diese Weise etwas gegen den dramatischen Anstieg ungleicher Lebensverhältnisse unternommen werden könne. Das gelte, so heißt es in der Erklärung, besonders für den Umgang mit der COVID-19-Pandemie. Der Menschenrechtsrat wird aufgefordert, einen Globalen Fonds für Sozialschutz einzurichten, um diese und zukünftige Krisen besser zu bewältigen.
„Armut beeinträchtigt nach wie vor die Menschenrechte und die Würde von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt“, sagte Emmanuel Gore, LWB-Referent für Menschenrechte. „Der LWB und seine Mitgliedskirchen engagieren sich in Programmen und in der Advocacy-Arbeit, um die Ursachen der Armut direkt anzugehen.“
2017 rief die Zwölfte Vollversammlung des LWB lutherische Kirchen und kirchliche Organisationen dazu auf, sich für eine faire Umverteilung von Reichtum und sozialen Schutz einzusetzen. Dies sei eine Frage der Gerechtigkeit und der Menschenrechte für alle.
Erklärung über extreme Armut
Der Lutherische Weltbund (LWB), der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), das ACT-Bündnis und ihre Partner weltweit sind tief besorgt über die anhaltende Zunahme von extremer Armut, Hunger und menschlichem Leid, wobei es besonders in Ländern mit niedrigen Einkommen an einem grundlegenden Schutz verarmter Gemeinschaften fehlt.
Während in Ländern mit hohen Einkommen im Durchschnitt $695 pro Kopf für soziale Schutzmaßnahmen in Verbindung mit COVID-19 investiert werden konnten, waren es in Ländern mit niedrigen Einkommen lediglich $4, wobei der nationale Finanzierungsanteil fast bei Null lag.
Studien haben gezeigt, dass der soziale Schutz extreme Armut verhindern und bekämpfen kann und Ungleichheiten auf diese Weise verringert werden können.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft deshalb auf:
- Ausgaben für die soziale Grundsicherung auf nationaler und internationaler Ebene mit Priorität zu behandeln, um das Menschenrecht auf soziale Absicherung zu einer Zeit zu gewährleisten, in der die extreme Armut zunimmt, während das weltweite Vermögen weiter wächst.
Wir fordern den Menschenrechtsrat ebenfalls auf:
- Die Empfehlungen des UN-Sonderberichterstatters für extreme Armut und Menschenrechte zu unterstützen, einen Globalen Fonds für Sozialschutz einzurichten, um diese und zukünftige Krisen zu bewältigen.
Die 47. ordentliche Sitzung des UN-Menschenrechtsrats findet vom 21. Juni bis 13. Juli 2021 statt. Der LWB beteiligt sich an diesen Sitzungen durch Stellungnahmen, Nebenveranstaltungen und andere Aktivitäten. Dies ist ein integraler Bestandteil der LWB-Advocacyarbeit.
Von LWB/A. Weyermüller. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken