Schwedische Kirche ehrt Fachleute für Kirchenpädagogik

2. Nov. 2022

Die Schwedische Kirche hat einen so genannten „Preis für Lernen und Lehren“ – priset för lärande och undervisning – eingerichtet, der das Lehren über den christlichen Glauben fördern soll. Thomas Pfitzinger-Drewes, der Pfarrer der Gemeinde Hagfors in der Diözese Karlstad, und eine Gruppe Kirchenpädagogik-Fachleuten aus der Gemeinde Forsa-Högs in der Diözese Uppsala sind die ersten, die mit dem Preis ausgezeichnet werden.  

Dom zu Uppsala, Schwedische Kirche. Foto: CC-BY-NC-ND/Andreas Larsen

Dom zu Uppsala, Schwedische Kirche. Foto: CC-BY-NC-ND/Andreas Larsen 

Preis würdigt außergewöhnliche Kirchenpädagoginnen und Kirchenpädagogen 

(LWI) – Fachleute für Kirchenpädagogik sind mit dem neuen Preis für Lernen und Lehren der Schwedischen Kirche ausgezeichnet werden.  

Der Preis wurde 2021 vom Rat der Schwedischen Kirche eingerichtet, um das Lehren über den christlichen Glauben zu fördern. Verliehen werden kann er an Einzelpersonen oder eine Gruppe von Menschen aus einer Gemeinde der Schwedischen Kirche. Er wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 4.569 Euro dotiert.  

 

Die Forsa-Högs-Gemeinde, die den Preis für Lernen und Lehren der Schwedischen Kirche erhält. Foto: Kirche von Schweden

Die Forsa-Högs-Gemeinde, die den Preis für Lernen und Lehren der Schwedischen Kirche erhält. Foto: Kirche von Schweden 

Die ersten, die in diesem Jahr mit dem Preis ausgezeichnet werden, sind Pfarrer Thomas Pfitzinger-Drewes, der Pastor der Gemeinde Hagfors in der Diözese Karlstad, und eine Gruppe von Fachleuten für Kirchenpädagogik aus der Gemeinde Forsa-Högs in der Diözese Uppsala.  

„Thomas Pfitzinger-Drewes hat eine neue Art zu Lehren eingeführt, die das Kirchgebäude in den Mittelpunkt stellt. Die Gemeinde in Forsa-Högs hat gezeigt, dass es mit solidem Teamwork möglich ist, großartige Ergebnisse zu erzielen“, erklärte Sören Dalevi, der Bischof der Diözese Karlstad und Mitglied im Ausschuss, der für die Vergabe des Preises zuständig ist.  

Pfitzinger-Drewes wurde darüber hinaus für die Einführung der so genannten Kirchenraumpädagogik in Schweden vor 15 Jahren ausgezeichnet. Die Kirchenraumpädagogik – auch als Kirchenpädagogik bezeichnet – ist ein methodisch-didaktisches Konzept, das ursprünglich in Deutschland entwickelt wurde, um den Lernenden auf erfahrungsorientierten Führungen – bei denen alle fünf Sinne angesprochen werden – die Möglichkeit zu geben, den physischen Raum Kirche und seine Bedeutung zu erleben und zu erkunden. Auf der Website zur Kirchenraumpädagogik in Schweden heißt es: „Wir wollen, dass Menschen ohne Vorwissen und unabhängig von ihrer eigenen Religiosität den Kirchenraum mit all ihren Sinnen erleben und kennenlernen können.“  

Das Konzept der Kirchenraumpädagogik wird inzwischen vielerorts angewandt, um den christlichen Glauben, die christliche Glaubenstradition und das kulturelle Erbe der Kirchengebäude zu vermitteln. In Schweden gibt es mittlerweile fast 60 ausgebildete Fachleute für Kirchenpädagogik. 

Pfarrer Thomas Pfitzinger-Drewes erhält den Preis für Lernen und Lehren der Schwedischen Kirche. Foto: Kirche von Schweden

Pfarrer Thomas Pfitzinger-Drewes erhält den Preis für Lernen und Lehren der Schwedischen Kirche. Foto: Kirche von Schweden 

Neben Pfitzinger-Drewes wird die Gemeinde Forsa-Högs in der Stadt Hudiksvall in der Diözese Uppsala ausgezeichnet.   

Sie erhält den Preis für ihre klare und kohärente Arbeit, bei der sie die gesamte Gemeinde als Lernumfeld einbezieht. Die Bildungsmaßnahmen richten sich an Kinder ebenso wie an Seniorinnen und Senioren und es sind nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Freiwillige und gewählte Vertreterinnen und Vertreter involviert. Zudem erfolgt die Arbeit in enger Kooperation mit anderen Akteuren des lokalen Gemeinwesens und mit einem feinen Gespür für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort. Ein Ergebnis der Arbeit ist, dass der prozentuale Anteil der 15-jährigen Gemeindemitglieder, die sich konfirmieren lassen, von 33 auf 73 Prozent gesteigert werden konnte.  

Die Auszeichnung würdigt, wie wertvoll und wichtig es ist, Wissen über den eigenen Glauben und die eigene Glaubenstradition an die Kirche und die Gesellschaft allgemein weiterzugeben.   

„Es ist sehr erfreulich, dass wir den Preis für Lernen und Lehren der Schwedischen Kirche heute an zwei Preistragende verleihen können, die auf diesem Gebiet wichtige Beiträge geleistet haben“, führte Dalevi aus.   

Der Preis wird den Ausgezeichneten am 22. November in einer feierlichen Zeremonie im Rahmen der Tagung des Kirchenrats übergeben.

CoS/M. Larsson, Redaktion LWB/A. Gray. Deutsche Übersetzung: Andrea Hellfritz, Redaktion: LWB/A. Weyermüller