Lebensräume für Mensch und Natur erhalten und dabei Hoffnung und Tatkraft erfahren – das erlebten Landesbischof Bilz und Jugendliche aus der Sächsischen Landeskirche, Deutschland, in einem gemeinsamen Projekt.
Jugendliche sprechen über ihre Sicht auf die Kirche und erhalten Einblick in die kirchliche Waldwirtschaft
Mit einer Gruppe junger Menschen im Alter von 15 und 16 Jahren, pflanzte Tobias Bilz, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, kürzlich mehr als 500 Bäume.
„Hoffnung ist nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung“, sagte Bilz. Sie motiviere zum Handeln und gebe gleichzeitig Gelassenheit. Er äußerte sich beeindruckt von der Tatkraft und dem Engagement der Jugendlichen: „Mit den eigenen Händen etwas zu machen, ist die beste Möglichkeit, um zu merken, dass man etwas bewirken kann im Leben.“ Viele junge Menschen sähen die Herausforderungen des Klimawandels und machten sich Sorgen. Aber er hätte erlebt, welche große Kraft es habe, gemeinsam zum Spaten zu greifen und etwas Konstruktives für den Erhalt des Waldes und des Klimas zu tun.
Diese Pflanzaktion beruht auf einen Brief, den der Landesbischof an alle getauften Jugendlichen seiner Kirche geschrieben hatte. „In unserer tansanischen Partnerkirche ist es Tradition, dass alle Konfirmanden in ihrer Konfi-Zeit zehn Bäume pflanzen”, hatte er geschrieben. „Auch in Sachsen leiden Wälder unter Trockenheit und Waldbränden. Ich möchte mich mit euch zusammen dafür einsetzen, dass junge Bäume hier bei uns zu Wäldern heranwachsen können. Denn Wälder sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsorte für uns Menschen und wichtig zum Schutz des Klimas.”
Junge Menschen sind aktive Kirchenmitglieder
Bilz hatte die jungen Menschen außerdem in seinem Brief gefragt, was sie an der Kirche gut finden und wo sie sich Veränderungen wünschten. Er habe sich über die zahlreichen Antworten sehr gefreut, so Bilz. „Es gibt mir Hoffnung, wenn junge Menschen sagen, dass sie den Glauben an Gott und die Gemeinschaft in unserer Kirche als etwas Großartiges erleben.“ Daneben seien noch viele andere Dinge von den Jugendlichen benannt worden, die für sie wichtig seien an der Kirche – so beispielsweise das gemeinsame Singen, der Besuch der Jungen Gemeinde, Rüstzeiten und Jugendgottesdienste.
„Aber die Jugendlichen können auch klar benennen, welche Veränderungen sie sich in unserer Kirche wünschen – und das ist für mich ebenso wichtig und bedeutsam", berichtet Bilz. So wünschten sich viele Jugendliche mehr Offenheit und Toleranz in der Kirche, modernere Lieder und Gottesdienste und mehr Beteiligung und Angebote für Jugendliche.
Unter Anleitung von Revierförsterin Leila Reuter pflanzten Bilz und die Jugendlichen in einem kirchlichen Waldstück 500 Kiefern. Dabei erläuterte ihnen die Försterin, worunter die Wälder aktuell zu leiden haben und wie dem durch die kirchliche Waldgemeinschaft begegnet werde. „Unsere Baumarten können sich nicht so schnell anpassen, wie sich das Klima ändert“, sagt sie. Deshalb werde in den kirchlichen Wäldern zum einen auf die natürliche Verjüngung beispielsweise durch Buchen und Bergahorn gesetzt und zum anderen mit Baumarten aufgeforstet, die eine große ökologische Toleranz in Bezug auf Wasser und Wärme haben: „Das sind beispielsweise Pionierbaumarten wie die Kiefer – also Baumarten, die nach der Eiszeit unsere Wälder mit haben entstehen lassen“, so Reuter.