Die Schaffung eines Raums für die Stärkung der Gemeinschaft, den Austausch von Informationen und das gemeinsame Gebet zu Beginn des neuen Jahres war das Ziel eines neuen Online-Tagungsformates für Kirchenleitende aus der Region Afrika.
Stärkung der Gemeinschaft, Förderung des Austausches
(LWI) – Kirchenleitende, Ratsmitglieder und Berater und Beraterinnen des Rates der Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in der Region Afrika haben sich am 11. Januar 2024 zu einer Online-Tagung versammelt. Diese erste gemeinsame Veranstaltung nach der Dreizehnten Vollversammlung in Krakau, Polen im vergangenen Jahr hatte das Ziel, die Gemeinschaft zu stärken, sich auszutauschen und miteinander zu beten.
Der LWB-Regionalsekretär für Afrika, Pfr. Dr. Samuel Dawai, erinnerte die Teilnehmenden an die Bedeutung der letzten Vollversammlung und ebenfalls daran, dass es zum ersten Mal eine vorbereitende Männerkonferenz gegeben habe. Dawai begrüßte besonders den neuen Vizepräsidenten für die Region Afrika, Pfr. Dr. Yonas Yigezu Dibisa von der Äthiopisch Evangelischen Kirche Mekane Yesus (ÄEKMY), und Pfarrerin Dr. Jeanette Ada Epse Maina von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kameruns, die in der kommenden Amtszeit den Vorsitz des LWB-Ratsausschusses für Gemeinschaftsbeziehungen übernehmen wird.
Bischof Evalister Mugabo von der Lutherischen Kirche Ruandas (LKR) leitete die Andacht über Johannes 14,27 und sagte, dass Frieden ein Zustand ohne Verfolgung sei, in dem die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen erfüllt werden. Er sagte weiterhin, dass das Vermächtnis Christi sein Frieden sei, und „es ist die Aufgabe der Kirche, Menschen zu trösten und sie an dieses Vermächtnis zu erinnern.“
Auswirkungen der ganzheitlichen Mission der Kirchen
Während seiner Ansprache an die Teilnehmenden der Veranstaltung sagte Vizepräsident Dibisa, dass dieses neue Tagungsformat zu Beginn des Jahres das gemeinsame Engagement der afrikanischen lutherischen Kirchen ermutigt und gefördert habe. Im Rückblick auf 2023 sprach Dibisa über die sozioökonomischen und politischen Unruhen auf dem Kontinent sowie über zahlreiche Naturkatastrophen, die u. a. auch Tansania in den vergangenen Monaten getroffen haben. Allerdings erinnerte er die Kirchenleitenden auch an freudige und fröhliche Momente im Kontext der Auswirkungen, die die Kirchen mit ihrer ganzheitlichen Mission auf die Gesellschaft erlebt haben. „Christus fordert uns auf, unsere Gemeinschaft zu stärken“, sagte er und berief sich dabei auf Johannes 15,5: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Aus den drei Subregionen wurde über aktuelle Entwicklungen berichtet:
Die Lutherische Gemeinschaft in Zentral- und Westafrika (LUCCWA) hat vom 27.–29. Dezember nach einer zweijährigen Pause ihre erste Tagung im Senegal einberufen. Sie fand unter der Leitung des neuen Nationalbischofs Jean Baiguélé von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kamerun statt und bot die Gelegenheit, sich über weitere Perspektiven Gedanken zu machen und drei neue lutherische Kirchen aus Gambia, Togo und Guinea zu begrüßen.
Die Lutherische Gemeinschaft in Zentral- und Ostafrika (LUCCEA) hat ihren Prozess der Umstrukturierung abgeschlossen. Dieses Jahr wird sie ihrer Vollversammlung eine neue Satzung und einen vierjährigen Strategieplan vorlegen. LUCCEA-Delegierte haben ebenfalls gemeinsam mit dem LWB zum zweiten Mal an der Konferenz der Afrikanischen Kommission der Menschenrechte und der Rechte der Völker (ACHPR) teilgenommen. Diese Konferenz hat sich zu einer überaus nützlichen Veranstaltung für den Austausch zwischen Kirche und Politik erwiesen. Es gibt laufende Initiativen zur Versöhnung und zur Lösung der Führungskrise in der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Kongo (ELCCo).
Die Lutherische Gemeinschaft im südlichen Afrika (LUCSA) wird zum Auftakt des Jahres 2024 eine Personalentwicklungstagung veranstalten. Im Oktober 2023 wurde das Sekretariatsbüro durch eine Programmkoordinatorin für Gendergerechtigkeit und Frauenermächtigung verstärkt. Als zwei wichtige Veranstaltungen 2024 sind die Tagung des LUCSA-Rates im April und eine Partnerschaftskonferenz geplant, die gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Mission in Niedersachsen (ELM), Deutschland, organisiert wird.
Im Hinblick auf die ersten Erfahrungen mit dem neuen Tagungsformat, das kurze und regelmäßigere Treffen mit den Führungspersönlichkeiten in der Region ermöglicht, sagte Dawai: „Ich bin erfreut, dass wir dieses Treffen veranstalten konnten und dass die meisten eingeladenen Personen teilgenommen haben. Zu Beginn des Jahres haben wir damit einen Raum für den Gedankenaustausch und für gemeinsame Gebete eingerichtet, sogar online. Auf diese Weise können wir unsere Gemeinschaft leben.“