Neue LWB-Führung trifft Papst Franziskus

20. Jun. 2024

Während einer Privataudienz bei Papst Franziskus blicken die Verantwortlichen des LWB optimistisch auf die nächsten Schritte auf dem ökumenischen Weg und überreichen ein Geschenk, das von der Sehnsucht ukrainischer Kinder nach Frieden erzählt. 

Papst Franziskus trifft die LWB-Delegation zu einer Privataudienz im Vatikan

Papst Franziskus trifft die LWB-Delegation zu einer Privataudienz im Vatikan. Foto: VaticanMedia

„Ein Geschenk der Hoffnung“ für Papst Franziskus, von ukrainischen Kindern in Charkiw gefertigt 

(LWI) - Die Führungsspitze des Lutherischen Weltbundes (LWB) traf sich am 20. Juni mit Papst Franziskus im Vatikan. Dabei betonten sie erneut, dass lutherische und katholische Gläubige ihr gemeinsames Zeugnis für „die Leben schenkende und Leben erhaltende Botschaft des Evangeliums von Gottes befreiender Gnade und unseren gemeinsamen Dienst an allen Nächsten“ verstärken müssen.” 

LWB-Präsident Bischof Henrik Stubkjær leitete eine Delegation, der auch die Generalsekretärin, Pfarrerin Dr. Anne Burghardt, und die Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten der LWB-Regionen angehörten, die auf der Dreizehnten Vollversammlung im vergangenen September im polnischen Krakau gewählt wurden. Gemeinsam überreichten sie dem Papst eine kleine Blumenvase, die von ukrainischen Kindern in der lutherischen Gemeinde in Charkiw aus einem Geschoss gefertigt wurde. 

Papst Franziskus erhält ein "Geschenk der Hoffnung", das von ukrainischen Kindern in der lutherischen Gemeinde von Charkiw gebastelt wurde

Papst Franziskus erhält ein "Geschenk der Hoffnung", das von ukrainischen Kindern in der lutherischen Gemeinde von Charkiw gebastelt wurde. Foto: VaticanMedia

Die Vase steht für die tiefe Sehnsucht der Kinder nach Frieden und macht deutlich, wie verwundbar alle Kinder sind, die Krieg und Konflikte erleben. Generalsekretärin Burghardt sagte: „Diese Vase ist ein Geschenk der Hoffnung: Sie drückt unsere tiefe Sehnsucht nach einer Zukunft aus, in der alle in Sicherheit leben können.“ Präsident Stubkjær ergänzte, dass wir alle auf eine Zukunft hoffen, in der „benachbarte Länder in Frieden miteinander leben, ohne Aggression oder das Verlangen, den anderen zu unterdrücken.“ 

Verändern lassen duch Begegnung und das „gegenseitige Glaubenszeugnis“ 

Präsident Stubkjær erinnerte daran, dass der Dialog zwischen Lutheranern und Katholiken vor fast sechzig Jahren begann. Dankbar für diesen Weg „vom Konflikt zur Gemeinschaft" sagte er, Gott alleine mache einen solchen Weg möglich.“ Auf dem gemeinsamen Weg, so betonte er, müssen sich Einzelne und Gemeinden immer wieder „durch die Begegnung mit dem Anderen und durch das gegenseitige Glaubenszeugnis verändern lassen." Der LWB-Präsident betonte, die Lutheranerinnen und Lutheraner freuten sich darauf, in Vorbereitung auf den 500. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses im Jahr 2030 im nächsten Jahr eine sechste Phase des internationalen Dialogs mit der katholischen Kirche einzuleiten. Das Dokument sei seinerzeit eine ökumenische Erklärung gewesen mit dem Ziel, die Einheit der Kirche zu bewahren. „Dieses ökumenische Potenzial des Augsburger Bekenntnisses wollen wir mit Leben erfüllen, und zwar mit Ihnen gemeinsam“, so Stubkjær

Zeichen der Hoffnung in der Geschichte der Versöhnung 

In seinem Grußwort an die LWB- Führungsspitze erinnerte Papst Franziskus an den 1.700. Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa, der im nächsten Jahr von allen großen Kirchengemeinschaften der Welt gefeiert wird. Er betonte, dass „das altchristliche Glaubensbekenntnis von Nizäa [… ] ein ökumenisches Band schafft, das sein Zentrum in Christus.“ hat. 

„Jesus Christus ist das Herzstück der Ökumene“, betonte der Papst „und unser ökumenischer Auftrag besteht darin, dies zu bezeugen.“ 25 Jahre seien nun seit der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre vergangen, und dies sei ein „weiteres Zeichen der Hoffnung in unserer Geschichte der Versöhnung“, so Franziskus. Er sagte: „Lassen Sie es uns als etwas immer Lebendiges in Erinnerung behalten. Lassen Sie uns den 25. Jahrestag in unseren Gemeinschaften als ein Fest der Hoffnung feiern.“ 

LWB/P. Hitchen