Neue Arbeitsgruppe zum Rahmenkonzept für die gegenseitige Verantwortlichkeit in der LWB-Kirchengemeinschaft

31. Jul. 2024

Eine neue Arbeitsgruppe soll prüfen, wie die Mitgliedskirchen die gemeinsamen Verpflichtungen des LWB umsetzen können.  

 

Eine Sitzung des Ausschusses für Gemeinschaftsbeziehungen während der LWB-Ratstagung im Juni 2024 in Chavannes-de-Bogis bei Genf, Schweiz

Eine Sitzung des Ausschusses für Gemeinschaftsbeziehungen während der LWB-Ratstagung im Juni 2024 in Chavannes-de-Bogis bei Genf, Schweiz. Foto: LWB/Albin Hillert 

Die vom Rat eingesetzte Gruppe soll sich den Beziehungen zwischen den Kirchen, der wechselseitigen Anerkennung des Amtes und einem konstruktiven Dialog widmen 

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat eine Arbeitsgruppe für gegenseitige Verantwortlichkeit eingesetzt. Diese soll ein Rahmenkonzept für die Arbeit der Mitgliedskirchen zur Vertiefung von Verständnis und Praxis der Beziehungen innerhalb der Kirchengemeinschaft entwickeln.

Die im Juni 2024 vom Rat einberufene Arbeitsgruppe wird auch festlegen, wie die Kirchen ihren gemeinsamen Verpflichtungen als Mitgliedskirchen des LWB nachkommen wollen, insbesondere in Fällen, in denen die gegenseitigen Erwartungen nicht erfüllt werden. Die Arbeit der Gruppe trägt einerseits dem Verständnis des LWB von autonomen Mitgliedskirchen mit eigenen Entscheidungsbefugnissen Rechnung und berücksichtigt andererseits den Beschluss der Vollversammlung von 1990 über den Übergang vom Weltbund zur Kirchengemeinschaft.  

Die Arbeitsgruppe hat vier verschiedene Rollen und Aufgaben. Sie wird sich damit beschäftigen, wie von gegenseitigem Respekt geprägte Beziehungen zwischen den Institutionen gefördert werden können und untersuchen, wie sich Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen einzelnen Mitgliedskirchen und die Mitgliedschaft einiger Kirchen in verschiedenen Kirchengemeinschaften und Zusammenschlüssen auf die Beziehungen der LWB-Mitgliedskirchen untereinander auswirken. Sie wird sich auch mit der Frage befassen, wie sich das Verständnis von Einheit unter den LWB-Mitgliedskirchen auf die gegenseitige Anerkennung des Amtes auswirkt und Leitlinien für einen respektvollen Dialog zwischen und unter den Mitgliedskirchen über potenziell spaltende Themen erarbeiten.  

Vor dem Hintergrund der sich verändernden Beziehungen und Herausforderungen in der heutigen Zeit ist ein Rahmen erforderlich, der diese willkommene Unabhängigkeit mit gegenseitiger Verantwortung in Einklang bringt, und genau das zeichnet ja auch das Kirchesein aus.

– Prof. Dr. Dirk Lange, Assistierender LWB-Generalsekretär für Ökumenische Beziehungen

„Einheit in der Kirche nach unserem Verständnis der lutherischen Bekenntnisschriften und insbesondere des Augsburger Bekenntnisses bedeutet Einheit im Glauben und im Heiligen Geist, und diese lässt in der Praxis eine große Vielfalt zu“, erklärte der Assistierender LWB-Generalsekretär für Ökumenische Beziehungen, Prof. Dr. Dirk Lange. „Vor dem Hintergrund der sich verändernden Beziehungen und Herausforderungen in der heutigen Zeit ist ein Rahmen erforderlich, der diese willkommene Unabhängigkeit mit gegenseitiger Verantwortung in Einklang bringt, und genau das zeichnet ja auch das Kirchesein aus“, so Lange.  

Die Arbeitsgruppe besteht aus sieben Mitgliedern aus den sieben Regionen des LWB und erfüllt die Quotenanforderungen des LWB. Die Mitglieder sind ordinierte- und nicht-ordinierte, männliche, weibliche und junge Theologie-Fachleute, sowie Fachleute und Sachverständige mit umfassender Erfahrung in der Stärkung der Beziehungen innerhalb einer Gemeinschaft. Die Arbeitsgruppe wird zur inhaltlichen Arbeit regelmäßig online zusammenkommen, anschließend mindestens zweimal in Präsenz tagen und von Mitarbeitenden des LWB unterstützt werden. Sie wird dem Rat des LWB über ihre Arbeit Bericht erstatten. Der oder die Vorsitzende der Arbeitsgruppe wird von der Generalsekretärin ernannt.  

LWB/P. Mumia