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Felix Christopher von der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria trägt am 21. Februar 2025 in Demsa im nigerianischen Bundesstaat Adamawa eine Fackel, die er symbolisch entzündet, um das Thema „Ihr seid das Licht der Welt“ auszudrücken. Foto: LWB/Albin Hillert
Treffen von lutherischen Gläubigen in Nigeria ist „kraftvolles Zeichen für Hoffnung“
(LWI) – Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Henrik Stubkjær, hat vor zehntausenden Menschen gesprochen, die zusammengekommen waren, um das 100. Jubiläum der Annual Convention (Jahresversammlung) der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria (LKCN) zu feiern.
Auf dem so genannten „Covenant Ground“ im Bundesstaat Adamawa, Nigeria, sind in dieser Woche bis zu 100.000 lutherische Gläubige für gemeinsame Bibelarbeiten, Gottesdienste, Gesprächsrunden und kulturelle Veranstaltungen zusammengekommen, die alle unter der Überschrift „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14-16) standen.
LWB-Präsident Stubkjær hielt am 21. Februar eine Rede vor den Versammelten und sprach über das Thema Hoffnung in einer Welt, „die zunehmend von Polarisierung, Hetze, Ausgrenzung und klimabedingtem Leid geprägt ist“.
„Es gibt gleichzeitig aber auch immer mehr Menschen, die anerkennen, welch wichtigen Beitrag Gemeinschaften leisten, die aus dem Glauben heraus handeln, – wir Kirchen sind aufgerufen, Botschafterinnen der Hoffnung zu sein“, sagte Stubkjær.
Er unterstrich, dass die LWB-Mitgliedskirchen ihre lutherische Identität sowohl in großen Städten als auch abgelegenen Dörfern in Afrika „auf einzigartige, kontextorientierte Art und Weise praktisch leben und gleichzeitig fest verbunden sind mit der weltweiten Kirchenfamilie“.
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LWB-Präsident Bischof Henrik Stubkjær spricht zu den Teilnehmenden der 100. Jahresversammlung der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria. Foto: LWB/Albin Hillert
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Zehntausende versammelten sich zu der Feier, darunter ökumenische Gäste und Partner aus ganz Nigeria. Foto: LWB/Albin Hillert
Er ließ seinen Blick über die vor ihm für die Jubiläumsfeier versammelten zehntausenden Gläubigen schweifen, unter denen auch ökumenische Gäste und Partner aus Nigeria, anderen afrikanischen Ländern und darüber hinaus waren, und fügte hinzu, die Versammlung in Nigeria sei „ein kraftvolles Zeugnis für Hoffnung. In Gesellschaften, in denen das christliche Zeugnis neben anderen religiösen Überzeugungen besteht, in denen schneller Wandel die traditionellen Werte in Frage stellt, in denen die Klimakrise eine Bedrohung für die Menschen ist und wo es parallel immer noch sehr arme und sehr reiche Menschen gibt, sind die lutherischen Kirchen Leuchtfeuer der Hoffnung.“
Stubkjær erinnerte an einen gemeinsamen Besuch bei Papst Franziskus in Rom als LKCN-Erzbischof Musa noch Präsident des LWB war und ein Gespräch über die Herausforderungen in einer sich rasch verändernden Welt und erklärte, dass er versuche, die Worte von Papst Franziskus wirklich zu beherzigen: „Wir müssen uns einfach immer wieder in Erinnerung rufen, dass der Heilige Geist gerade in Zeiten großer Veränderungen die besten Chancen hat, die Einstellungen von Menschen zu verändern.“
„Der Papst unterstrich die christliche Hoffnung und genau das werden wir auch tun“, sagte Stubkjær, der auch Grüße und Genesungswünsche für Papst Franziskus formulierte.
„Wir vermitteln Hoffnung, nicht weil wir auf alle Fragen eine Antwort haben, sondern weil wir auf Gottes Verheißungen vertrauen. Nicht weil wir perfekt und makellos sind, sondern weil wir durch die Gnade Gottes berufen und zugerüstet sind. Unterstützen wir einander weiterhin gegenseitig in dieser Berufung. Lassen Sie uns auch in den kommenden 100 Jahren und darüber hinaus unsere Geschichten der Hoffnung erzählen. Als lutherische Kirchen in Gemeinschaft werden wir auch weiterhin auf eine Art und Weise Zeugnis ablegen für die Liebe und die Hoffnung Christi, die das Leben von Menschen und Gemeinwesen verwandelt“, sagte Stubkjær abschließend.
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LKCN-Erzbischof Panti Filibus Musa spricht zu den Menschen, die sich zur Jahrhundertfeier versammelt haben. Foto: LWB/Albin Hillert
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Choralgesang anlässlich der Jahrhundertfeierlichkeiten. Foto: LWB/Albin Hillert
Beziehungen der Kirchen in den einzelnen Weltregionen und regionenübergreifend stärken
LKCN-Erzbischof Panti Filibus Musa erinnerte an die Geschichte der Kirche: „Wir freuen uns sehr, heute 100 Jahre Glauben, Mission und Einheit feiern zu können und danken Gott für seine unerschütterliche Treue.“
Musa brachte Freude zum Ausdruck, dass verschiedene Schwestern und Brüder aus der weltweiten Kirchengemeinschaft bei den Feierlichkeiten in dieser Woche dabei sein können: „Wir alle kommen als Mitglieder der weltweiten LWB-Gemeinschaft zusammen. Danke, dass ihr verkörpert, wer wir als Kirchen sind und wofür wir stehen – Kirchen, die nicht nur über sich selbst nachdenken, sondern auch über die Welt insgesamt.“
LWB-Regionalreferent Pfr. Dr. Samuel Dawai betonte, wie wichtig es sei, dass der LWB-Präsident bei den historischen Feierlichkeiten dabei ist.
„Dass Bischof Henrik als LWB-Präsident die LKCN besucht, die eine der größten Mitgliedskirchen in Afrika ist, trägt dazu bei, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Beziehungen untereinander zu stärken.“
„Ein spezielles LWB-Programm zielt darauf ab, die Beziehungen und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kirchen untereinander nicht nur innerhalb einer Region, sondern auch regionenübergreifend auszubauen“, erklärte er. „Wenn wir hier also Bischof Henrik und andere Gäste aus Dänemark, Deutschland, Ungarn empfangen, um zusammen zu leben, zu beten und zu feiern, wirken wir gemeinsam an unserer gemeinsamen Mission, arbeiten an unseren gemeinsamen Herausforderungen und tauschen wir uns aus über Chancen und Möglichkeiten. Es hilft uns, die Mission Gottes gemeinsam fortzuführen, die Mission, christliches Zeugnis abzulegen, die Mission, den Menschen das Evangelium zu verkündigen, und zudem bedürftige Menschen zu unterstützen“, erklärte Dawai.
Auch die Geschäftsführerin des Deutschen Nationalkomitees des LWB, Oberkirchenrätin Astrid Kleist, hat an Veranstaltungen zur Feier des langjährigen Zeugnisses der LKCN in dieser Woche teilgenommen und erklärte, die LKCN habe uns erneut daran erinnert, dass „nicht wir die Kirche auf unseren Schultern tragen müssen, sondern dass Gott sie tragen, dass Gott sich um die Kirche kümmern wird. Das heißt, wir müssen Vertrauen haben, aber dürfen gleichzeitig nie nachlassen, uns über all die Gaben zu freuen, die Gott uns Tag für Tag schenkt.“
Das Thema der 100. Jahresversammlung aufgreifend sagte sie abschließend: „Das Licht der Welt zu sein, ist unser aller Aufgabe, und es ist ein Geschenk und eine Segensgabe; es ist an uns, das uns geschenkte Licht Christi in die Welt zu tragen und zu zeigen, was wir durch Gottes Hilfe für die Gemeinschaft sein können: dass wir uns um die Kinder, die jungen Erwachsenen, die älteren Menschen kümmern, Zugang zu Bildung gewähren, unsere Nächsten und sogar unsere Feinde lieben, und Teil der weltweiten lutherischen Gemeinschaft sein können.“