Corona-Vorkehrungen schützen Auszubildende und Lehrkräfte
BIRATNAGAR, Nepal/GENF (LWI) – Im neuen Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) der Evangelisch-Lutherischen Kirche Nepals (ELKN) in Biratnagar hat die erste Gruppe junger Frauen ihre Ausbildung angetreten. Die Kirche will mit dieser Initiative der Jugendarbeitslosigkeit in der Stadt im südöstlichen nepalesischen Distrikt Morang entgegenwirken.
Seit Anfang September werden die acht Auszubildenden im Zentrum des Nepalesischen Jugendförderungsprojekts in IT, Englisch und praktischen berufsbildenden Fächern unterrichtet. Zuvor hatte die Eröffnung wegen der in Nepal aufgrund der COVID-19-Pandemie geltenden Einschränkungen mehrfach verschoben werden müssen.
Das Jugendförderungsprojekt der ELKN wird durch den Lutherischen Weltbund (LWB) unterstützt. In dem Zentrum sollen junge Männer und Frauen für die Beschäftigung im wachsenden nepalesischen IKT-Sektor und anderen Feldern ausgebildet werden. Der Abschluss ihrer jeweiligen Ausbildung eröffnet ihnen deutlich bessere Chancen, in Kaufhäusern, Krankenhäusern, Schulen und örtlichen Behörden eine Stelle zu finden. Angesichts des IKT-Bedarfs vor Ort bietet sich den jungen Menschen zudem auch die Option einer selbständigen Tätigkeit.
Die Kirche misst dem Jugendförderungsprojekt sehr große Bedeutung bei, da in Nepal fast 25 Prozent der Bevölkerung von 29 Millionen Menschen unter der nationalen Armutsgrenze leben. Nach Einschätzung von Pfr. Patras Marandi, dem Generalsekretär der ELKN, stellt das Zentrum einen Meilenstein für die junge Generation dar: „Ihnen werden Kompetenzen vermittelt, die das Leben nicht nur von Einzelnen, sondern von ganzen Familien verändern und dazu beitragen, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen.“
Nach den ursprünglichen Plänen der ELKN sollten im ersten Jahr 50 Auszubildende aus dem Distrikt, im zweiten und dritten Jahr je 80 weitere aufgenommen werden.
Vorsicht wegen Corona
In Nepal, wo von März bis Juli eine Ausgangssperre galt, hatten sich bis Anfang Oktober mehr als 84.500 Menschen mit dem neuen Corona-Virus infiziert, über 500 Todesfälle waren im Zusammenhang mit der Erkrankung zu beklagen. Die ELKN hat für den Unterricht im neuen Zentrum entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen – kleine Klassen, Online-Angebote sowie Sicherheitsvorschriften auf dem Gelände des Zentrums, die Auszubildende und Lehrkräfte zu beachten haben.
„Dass die Ausgangssperre aufgehoben ist, heißt nicht, dass es kein COVID-19-Risiko mehr gäbe. Zu ihrem Schutz müssen die Menschen die Sicherheitsregeln genauer befolgen“, mahnt Marandi.
Der LWB unterstützt seine Mitgliedskirchen bei vielfältigen Projekten etwa in den Bereichen theologische Ausbildung, einkommensschaffende Initiativen, Frauen- und Jugendförderung. Diese Projekte bieten praktische Lösungen, mit denen den dringendsten Bedürfnissen der Menschen in den Kirchengemeinden und ihren Gemeinwesen entsprochen werden kann. Die ELKN geht davon aus, dass die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen des IKT-Zentrums innerhalb eines Jahres eine Stelle findet und die lutherische Kirche so einen Beitrag zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit im Land leisten kann.