Taifun auf den Philippinen führt zum Aufruf „Solidarität, nicht nur Sympathie“
(LWI) – In Solidarität mit den Menschen auf den Philippinen, die vom Taifun Hagupit (auch bekannt unter dem Namen „Ruby“) betroffen sind, haben hunderte Menschen zusammen mit der Delegation des Lutherischen Weltbundes (LWB) sowie lokalen AktivistInnen und Umweltschutzorganisationen, am 4. Dezember 2014 eine Menschenkette im COP-20-Pavillon im peruanischen Lima gebildet. In Lima werden in dieser Woche und noch bis zum 12. Dezember die Verhandlungen über einen neuen Klimaschutzvertrag fortgesetzt.
Die Beteiligten nahmen sich bei den Händen und verweilten eine Minute lang in stummem Protest. Ziel des Protests war es, auf die zerstörerischen Auswirkungen des Klimawandels und die von der Untätigkeit am meisten betroffenen Menschen aufmerksam zu machen.
An der Aktion nahmen auch delegierte von den Philippinen teil, wo an diesem Wochenende eine Million Menschen wegen des nahenden Tropensturms evakuiert werden mussten.
„Hagupit ist bereits der dritte Taifun, der die Philippinen innerhalb von drei Jahren getroffen hat. Ironischerweise scheinen diese Katastrophen jedes Mal zeitgleich mit den COP-Konferenzen zu geschehen“, so die LWB-Delegierte Matilda Mattson von der Schwedischen Kirche. „Unsere Solidarität gilt besonders den Menschen, die zu den philippinischen Umweltschutzaktivistinnen und -aktivisten zählen und gemeinsam mit uns hier nach Lima gekommen sind. Ihre Gemeinschaften sind von diesen Naturkatastrophen grösstenteils ganz direkt betroffen.“ Ergänzte Warime Guti von der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua Neu-Guinea.
In einem Brief an Pfr. Antonio Reyes, den Generalsekretär der lutherischen Kirche auf den Philippinen, schrieb LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge, dass die gesamte lutherische Gemeinschaft für die Menschen auf den Philippinen bete.
Mehr als 7,000 Menschen kamen 2013 auf der philippinischen Provinz Eastern Samar durch die Verwüstungen des Taifuns Haiyan ums Leben. Der LWB unterstützt seitdem seine Mitgliedskirchen auf den Philippinen dabei, die Gemeinden vor Ort besser auf derartige Naturkatastrophen vorzubereiten. Im Oktober dieses Jahres führte die Abteilung für Mission und Entwicklung des LWB einen Workshop zum Thema Katastrophenvorsorge durch.
Der Pfarrer der lutherischen Kirche in der philippinischen Stadt Tacloban erklärte am 7. Dezember, dass schon jetzt viele Menschen, darunter auch Kirchenmitglieder, freiwillig ihre Häuser räumten. Die örtliche Regierung hat einen Evakuierungsplan erstellt, dem die Menschen bereitwillig gefolgt sind.
„Unser Glaube wird wieder auf die Probe gestellt, doch wir vertrauen weiterhin unserem Gott, denn er ist die wahre Zuflucht und der sichere Schutz in Zeiten der Not“, sagte Pfr. Dr. Ranara.
„Bitte seien Sie gewiss, dass die LWB-Gemeinschaft in diesen Stunden der Angst und der Sorge an Ihrer Seite steht“, schrieb LWB-Generalsekretär Junge in seinem Brief. „Bitte lassen Sie die Menschen wissen, dass das Band unserer Gemeinschaft und unserer Solidarität in Christus stark ist. Unsere Gebete und unsere Gedanken sind in diesen Tagen ganz bei ihnen!“