Programm leistet einen „signifikanten Beitrag“ für die Kirchen
Genf (LWI) – Theologinnen und Theologen aus Malaysia und Ruanda, ein Diakonie-Mitarbeiter mit Schwerpunkt HIV und Aids aus der Demokratischen Republik Kongo und ein Bildungsreferent aus Kolumbien gehören zu den 101 Kandidatinnen und Kandidaten, die im vergangenen Jahr einen akademischen Grad oder einen anderen Berufsabschluss im Rahmen des Stipendienprogramms des Lutherischen Weltbundes (LWB) erworben haben.
Zu den Absolventinnen und Absolventen aus 30 LWB-Mitgliedskirchen in Afrika, Asien sowie Lateinamerika und der Karibik (LAC) zählen 9 Promovierte, 11 mit einem Masterabschluss, 54 mit einem Bachelor-Titel und 27 mit Fachdiplomen. Die meisten studierten an öffentlichen Universitäten, nahmen an theologischen Seminaren teil oder besuchten andere Hochschulen in ihren Heimat- oder Nachbarländern.
„Dies unterstützt die Mitgliedskirchen tatkräftig in ihrer ganzheitlichen Mission", ist der Direktor der LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung, Pfarrer Dr. Fidon Mwombeki, überzeugt, dessen Abteilung das Programm koordiniert.
Das Programm für die Entwicklung von Personal- und institutionellen Kapazitäten (HICD) unterstützt die Ausbildung von Kirchenleitenden, Theologielehrenden und in der Diakonie Tätigen und soll den ganzheitlichen Dienst der LWB-Mitgliedskirchen verbessern. Von den Absolventinnen und Absolventen des vergangenen Jahres haben 62 unterschiedliche Fachrichtungen der kirchlichen sozialen Entwicklungsarbeit (Diakonie) studiert und 39 ein Theologiestudium abgeschlossen.
Die Ausbildung der Studierenden richtet sich nach den Anforderungen der Kirchen. Nach der Graduierung kehren die meisten Fachkräfte zurück, sind in unterschiedlichen Funktionen ihren Kirchen tätig oder tragen in anderen Anstellungen zur Kirchenarbeit bei.
Der HICD-Programmkoordinator Abebe Yohannes Saketa erklärte, aktuelle Evaluierungen zeigten, dass zwischen 2005 und 2015 mehr als 1.400 Menschen im Rahmen der LWB-Stipendien eine Ausbildung erhalten hätten (679 in Theologie, 737 in Diakonie). Berichte der Mitgliedskirchen erlauben den Schluss, so fügte er hinzu, dass die Graduierten einen Beitrag zur spirituellen und sozialen Entwicklung in den Gemeinschaften und in unterschiedlichen Kontexten leisteten.
Der LWB genehmigt jedes Jahr zwischen 60 und 80 Stipendienanträge für unterschiedliche Studienfächer. Im vergangenen Jahr gab es 260 Studierende in unterschiedlichen Studiengängen.
Neben den Stipendien bietet das HICD-Programm Ausbildungsworkshops in den LWB-Regionen an, die sich besonders an Kirchenleitende, Theologielehrende, in der Diakonie Tätige, Frauen und Personen für den Frauen- und Jugenddienst. Im vergangenen Jahr haben 100 Teilnehmende aus 21 Mitgliedskirchen (Afrika 12, Asien 4 und LAC 5) vier Workshops in Kamerun, Kenia, Nepal und Nicaragua besucht.
„Während der Überprüfung und Auswahl der angehenden Stipendiatinnen und Stipendiaten achten wir bewusst darauf, die strategischen Ziele des LWB und die dringenden Bedürfnisse der Mitgliedskirchen aufeinander abzustimmen, um zahlreiche örtliche Themen wie Konfliktbewältigung und Friedensarbeit, Entwicklung von Führungsqualitäten, Diakoniemanagement und Bekämpfung von Armut und wirtschaftlicher Ungerechtigkeit zu berücksichtigen", sagte Saketa.
Brot für die Welt und das Deutsche Nationalkomitee des LWB finanzieren die Stipendien für die Theologie- und Diakonieausbildung.