Lydia Posselt predigt beim Abschlussgottesdienst der Vollversammlung

12 Apr. 2017
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Pfarrerin Lydia Posselt wird beim Abschlussgottesdienst der Zwölften LWB-Vollversammlung predigen. Foto: Bob Fisher

Pfarrerin Lydia Posselt wird beim Abschlussgottesdienst der Zwölften LWB-Vollversammlung predigen. Foto: Bob Fisher

Predigtvorschlag der 32-Jährigen überzeugt Jury und Online-Publikum

GENF (LWI) - Beim Abschlussgottesdienst der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), der am 16. Mai in Windhuk, Namibia, stattfindet, wird die 32-jährige Pfarrerin Lydia Posselt von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) predigen. Posselt hat den internationalen Predigtwettbewerb für sich entschieden, den der LWB ausgeschrieben hatte. Ihre Predigt wurde durch eine internationale Jury sowie per Online-Abstimmung unter den 10 Beiträgen ausgewählt, die es in die Endrunde geschafft hatten.

„Ich bin begeistert, dass ich die Chance bekomme, in Namibia bei einem solch bedeutenden Ereignis zu predigen“, erklärte Posselt. Als sie sich zur Teilnahme an dem Wettbewerb entschied, arbeitete sie als zweite Pfarrerin in einer Gemeinde. „Mit meiner Teilnahme wollte ich die vielen großartigen Pfarrerinnen und Predigerinnen, Freundinnen und Kolleginnen aller Altersgruppen würdigen, die mich begleitet und geprägt haben“, erläuterte Posselt ihre Motivation.

Der Predigtwettbewerb stand jungen Pfarrerinnen und Pfarrern aus den LWB-Mitgliedskirchen offen. Inspiriert war die Idee von der Tatsache, dass Martin Luther, selbst erst 33 Jahre alt war, als er 1517 den Anstoß zur Reformation gab. LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge würdigte alle Teilnehmenden für ihre inspirierenden Beiträge.

„Ich bin zutiefst beeindruckt von den packenden Auslegungen zum Thema Freiheit in Christus. Alle LWB-Mitgliedskirchen waren gebeten worden, bei ihren jungen Pfarrerinnen und Pfarrern die Einladung zu dem Wettbewerb bekannt zu machen. Wir sind allen Kirchen dankbar, die ihre begabten jungen Geistlichen angesprochen und sie ermutigt haben, teilzunehmen. Die große Zahl der eingereichten Predigten belegt eindrücklich, dass sich die Reformation tatsächlich bis heute fortsetzt.“

Die von Pfarrerin Posselt vorgelegte Predigt wurde von einer sechsköpfigen internationalen Jury gekürt, der männliche und weibliche, ordinierte wie nicht-ordinierte Mitglieder verschiedener Generationen aus der lutherischen Kirchengemeinschaft angehörten. Neben ihrem Urteil zählte auch die große Zahl der insgesamt über 6.000 abgegebenen Online-Stimmen, die für Posselts Beitrag votierten.

In der Bewertung von Posselts Predigt unter dem Titel „Die Jesus-Parade (Im Gefolge von Jesus)“, der die Verse 1 und 22 bis 26 aus dem 1. Kapitel des Galaterbriefes als Predigttext zugrunde lagen, schreibt ein Jurymitglied: „Die vorliegende Predigt ist gut geschrieben und theologisch fundiert. Sie analysiert das Problem der Sünde sowohl auf der persönlichen wie auf der sozialen Ebene und lenkt unsere Aufmerksamkeit darauf, wie Gott uns heilen und erlösen wird. Sie greift ein ‚unbeliebtes‘ Thema, die Selbstbeherrschung, auf und illustriert damit das Wesen der Freiheit in Jesus Christus. Sie stellt auf angemessene Weise den Bezug zu Martin Luther her.“

Lydia Posselt steht mittlerweile der Family of God Lutheran Church in Buckingham, Pennsylvania, USA vor. „Als ich meiner Gemeinde berichtet habe, dass meine Predigt es unter die besten 10 geschafft hat, war die Aufregung groß.“ Jetzt wo sie den Predigtwettbewerb gewonnen hat, kann die Gemeinde erst recht stolz sein auf ihre Pfarrerin.

 

 

LWF/OCS