LWB-Vollversammlung 2017 in Namibia

17. Jun. 2013
© LWB/M. Haas

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„Eingeladen von ganz Afrika“

(LWI) Die Zwölfte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes(LWB) wird 2017 in Windhuk (Namibia) stattfinden. Der Rat des LWB nahm während seiner Tagung vom 13. bis 18. Juni 2013 in Genf mit Dank eine Einladung der drei LWB Mitgliedskirchen aus Namibia an. „Der Lutherische Weltbund kommt gerne nach Namibia, um die Unabhängigkeit Namibias zu feiern und Ihre Kirchen in ihrer Mission zu unterstützen!“, begrüßte LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan den Beschluss.

Der Entscheidung ging eine Vorstellung Namibias und der LWB-Mitgliedskirchen durch drei Bischöfe der drei Kirchen voran. Der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN), Dr. Shekutaamba V. V. Nambala, erinnerte dabei an die vielschichtige Missionsgeschichte des Landes, die zu der Entstehung der drei lutherischen Kirchen geführt hat. Missionare, die u. a. aus Grossbritannien, Finnland und Deutschland nach Namibia kamen, haben dazu beigetragen dass heute circa 90% der NamibierInnen ChristInnen sind. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung gehört den drei lutherischen Kirchen an. „Wir laden Sie daher in ein lutherisches Land ein“, so Bischof Dr. Zephania Kameeta, LWB-Ratsmitglied aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELKRN). 

Frieden und Freiheit in Namibia erleben

Die drei Kirchen brachten eine besondere Motivation für die Einladung vor. „In unserem Kampf um Befreiung  hat der LWB Namibia immens geholfen, nicht nur innerhalb der Landesgrenzen“, erkärte Nambala. Die Ausbildung von TheologInnen im Ausland sei genauso ein Beispiel wie die Unterstützung für die Menschen, die aus Namibia geflohen sind. In den Flüchtlingslagern habe der LWB humanitäre wie spirituelle Unterstützung geleistet: „Der LWB hat Wege gefunden, damit unsere Kirchenleitenden die Flüchtlinge in den Lagern besuchen und begleiten konnten“, so Nambala.  

Im 21. Jahrhundert, nach der Unabhängigkeit Namibias und dem Ende der Apartheid, wollen sich die namibischen Kirchen mit der  Einladung beim LWB bedanken. „Kommen Sie und erleben Sie mit uns gemeinsam, was es heisst, Communio und unabhängig zu sein“, forderte Nambala die Ratsmitglieder auf.

Auf dem Weg zu einer gemeinsamen lutherischen Kirche

Bischof Erich Hertel von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN-DELK) betonte auch den positiven Effekt, den die Ausrichtung der LWB-Vollversammlung für das Zusammenwachsen der drei Kirchen haben könnte. Nachdem die ersten Versuche des Zusammenschlusses der Kirchen in den Zeiten der Rassentrennung und Apartheid nicht erfolgreich waren, haben die Kirchen die Vereinigungsbemühungen in den 90er Jahren wieder aufgenommen. Im Jahr 2007 wurde dann ein gemeinsamer Kirchenrat  gegründet. „Auf keinen Fall soll dies aber schon das Ende des Weges darstellen, sondern ein Meilenstein auf unserem Weg zur weiteren Einheit sein“, unterstrich der Bischof der ELKIN-DELK. Die Vollversammlung in Namibia würde diesen Prozess seiner Meinung nach sicherlich unterstützen.

Die drei lutherischen Kirchen in Namibia sind sehr unterschiedlich gross. Die deutschsprachige ELKIN-DELK umfasst circa 5.000 Gemeindemitglieder, die ELKRN rund 420.000 und die ELKIN, mit Wurzeln in der finnischen Mission, über 700.000. In Windhuk existiert bereits eine Gemeinde, in der Mitglieder aller drei Kirchen gemeinsam Gottesdienst feiern.

Eingeladen von ganz Afrika

Bischof Kameeta, der auch Mitglied des LWB-Rates ist, berichtete abschliessend von der Unterstützung der Einladung durch die Konferenz lutherischer KirchenleiterInnen in Afrika. „So lädt nicht nur Namibia Sie ein, sondern Sie sind eingeladen von Afrika!“, fasste er zusammen.

Nach der Beschlussfassung durch den Rat übergaben die drei Bischöfe als symbolisches Einladungsgeschenk eine namibische Flagge an den Präsidenten des LWB. Bischof Hertel musste die Ratsmitglieder zum Abschluss aber mit einem namibischen Sprichwort warnen: „Du kannst Namibia verlassen, aber Namibia wird dich nie verlassen“.

 

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