LWB fordert „Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen“

9. Mär. 2022
Auf der UNEA-5 wurde eine historische Resolution zur Beendigung der Plastikvermüllung verabschiedet, die bis 2024 in ein internationales, rechtsverbindliches Abkommen umgewandelt werden soll. Foto: Dustan Woodhouse, Unsplash

Auf der UNEA-5 wurde eine historische Resolution zur Beendigung der Plastikvermüllung verabschiedet, die bis 2024 in ein internationales, rechtsverbindliches Abkommen umgewandelt werden soll. Foto: Dustan Woodhouse, Unsplash

Integrierte Lösungen sind Voraussetzung für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung

NAIROBI, Kenia/GENF (LWI) – „Es ist unmöglich, die Agenda für nachhaltige Entwicklung umzusetzen, ohne sich mit der dreifachen planetaren Krise auseinanderzusetzen – Klimawandel, Verlust der Biodiversität und Umweltverschmutzung – und integrierte Lösungen unter Verwendung unterschiedlicher Instrumente und multilateraler Vereinbarungen umzusetzen“, sagte Elena Cedillo. Sie ist Referentin für Klimagerechtigkeit beim Lutherischen Weltbund (LWB). „Die Überbeanspruchung natürlicher Ressourcen ist eine Gefahr für die gesamte Schöpfungsordnung.“

Cedillo reagierte hiermit auf das Ergebnis der 5. Tagung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA-5), die vom 28. Februar bis zum 2. März als Online-Veranstaltung in Nairobi, Kenia stattgefunden hat.

„UNEA-5 hat mir wertvolle Erkenntnisse über die erheblichen ökologischen Herausforderungen vermittelt, mit denen wir auf unserem Planeten konfrontiert werden. Zu ihrer Bewältigung bedarf es ernsthafter multilateraler Aktionen, denn wir haben nur diesen einen Planeten“, sagte Girma Gudina, Ländervertreter des LWB-Programms für Kenia, Dschibuti und Somalia. „Ich bin der Ansicht, dass es für den LWB und besonders den Weltdienst von Nutzen ist, an den einschlägigen zukünftigen Versammlungen und Prozessen teilzunehmen.“

Natan Schumann von der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat letztes Jahr als LWB-Delegierter an der UN-Klimakonferenz COP26 teilgenommen.  „Es war wunderbar zu sehen, wie die Ländervertretenden den jungen Menschen während der Leadership-Dialoge und der hochrangig besetzten Sitzungen während UNEA-5 zugehört haben“, sagte er. „Wir sollten hier nicht aufhören – die Beteiligung junger Menschen an Veranstaltungen wie dieser kann und muss erhöht werden. Es ist unsere Zukunft, die hier diskutiert wird. So wird die ambitionierte, auf der Umweltversammlung angenommene Resolution zur Beendigung der Plastikvermüllung entscheidende Auswirkungen auf zukünftige Generationen haben.“

Am 2. März haben die Staats- und Regierungschefs, die Umweltminister und -ministerinnen und andere Vertreter und Vertreterinnen von 175 Nationen eine historische Resolution verabschiedet, um die Plastikvermüllung zu beenden und bis 2024 ein rechtsverbindliches Abkommen zu schließen. Die Resolution berücksichtigt den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen einschließlich Produktion, Verbrauch und Entsorgung.

Rhoda Mutesi Julius Lugaziya von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania fügte hinzu, dass UNEA-5 „eine wichtige Rolle gespielt und uns daran erinnert hat, dass es absolut keine Entwicklung geben kann, wenn die Natur gefährdet ist.“ Allerdings, so sagte sie, sei es noch nicht zu spät, das Narrativ zu ändern. „Als junge Generation müssen wir verstehen, dass wir nur gewinnen können, wenn wir etwas gegen den Klimawandel unternehmen, und nur verlieren können, wenn wir das nicht tun. Also lasst uns zusammenstehen und jetzt handeln!“

Im Geiste der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen befasst sich eine weitere wichtige Resolution mit naturbasierten Lösungen und Aktionen zum Schutz, zum Erhalt und zur Wiederherstellung von Ökosystemen und für deren Nutzung und Management nach Nachhaltigkeitsgrundsätzen. Weiterhin fordert die Resolution das UN-Umweltprogramm (UNEP) auf, die Umsetzung dieser Lösungen, die die Rechte von Gemeinschaften und indigenen Völkern schützen, zu unterstützen.

„Eine universell vereinbarte Definition von naturbasierten Lösungen zu haben, ist wichtig“, erklärte Cedillo. Wenn Länder und Unternehmen behaupten, dass ihre Aktionen naturbasierte Lösungen unterstützen, kann jetzt beurteilt werden, ob das zutrifft und welche Folgen das hat. „Naturbasierte Lösungen dürfen die Natur selbst nicht schädigen“, erklärte Cedillo.

„Es wurde erneut darauf hingewiesen, dass Umweltgesundheit und Wohlergehen und der Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen für das Überleben der Menschheit unverzichtbar sind“, sagte sie.

Zur LWB-Delegation auf UNEA-5 zählten junge Erwachsene, Vertreterinnen und Vertreter des Weltdienstes und Mitgliedes des Referats Action for Justice (Handeln für Gerechtigkeit). Das Thema von UNEA-5 lautete „Stärkung von Aktionen für die Natur zum Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele.“ Die Versammlung schloss mit 14 Resolutionen zum Erreichen dieses Ziels.

 

 

Von LWB/A. Weyermüller. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken