In einem neuen Bericht untersucht der LWB sowohl die Folgen der COVID-19-Pandemie, als auch die kurz- und langfristigen Reaktionen von Kirchen und Partnerorganisationen darauf
Hilfeleistungen und Herausforderungen für den LWB und Partnerorganisationen im Zuge der COVID-19-Pandemie
(LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) hat einen Bericht veröffentlicht, in dem er seine Advocacy-Arbeit, sein politisches Engagement sowie seine praktische, psychologische und spirituelle Unterstützung von verletzlichen Gemeinden während der COVID-19-Pandemie ausführlich darlegt.
Unter dem Titel „Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind“ untersucht der Bericht sowohl die Folgen der Pandemie als auch die kurz- und langfristigen Reaktionen von Kirchen und Partnerorganisationen darauf. Als Fazit wird Politikmachenden, Geldgebenden, Mitgliedskirchen und anderen Glaubensakteurinnen und -akteuren nahegelegt, den Wiederaufbau nach den verheerenden Auswirkungen der Pandemie in vielen Teilen der Welt fortzusetzen.
Anhand einer Reihe von Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LWB sowie Mitgliedern der Partnerorganisationen beleuchtet der Bericht den lebensrettenden Effekt des Soforthilfe-Fonds des LWB, über den in Not geratene Gemeinden Finanzhilfen erhielten. Dabei handelte es sich sowohl um kurzfristige Hilfe als auch um langfristige Unterstützung bei der Wiederherstellung und zum Aufbau von Resilienz. Der Bericht wurde am 3. Februar 2023 in New York im Hauptquartier der Vereinten Nationen vorgestellt.
Verletzliche Gemeinden sind am stärksten betroffen
„Die traurige Wirklichkeit ist: niemand ist sicher“, sagte Pfarrerin Dr. Anne Burghardt, LWB-Generalsekretärin, in ihrer Eröffnungsrede. „Es gibt noch immer Millionen Menschen, die keinen Zugang zu Impfungen, korrekten Informationen oder Unterstützung haben.“
Während viele der vom LWB unterstützten Projekte sich anfangs auf die unmittelbaren und praktischen Bedürfnisse konzentrierten, „hatte die Pandemie auch einen klaren politischen und advocacy-relevanten Aspekt“, sagt Isaiah Toroitich, Leiter für globale Advocacy-Arbeit des LWB und Herausgeber des Berichts. „Verletzliche und ausgegrenzte Menschen und Gemeinden werden in schwierigen Situationen wie dieser tendenziell allein gelassen und ausgeschlossen.“ Er betonte, dass sich die Zivilgesellschaften und glaubensbasierten Organisationen über diesen Multiplikationseffekt im Klaren sein müssten.
Die Studie stellt heraus, dass religiösen Organisationen eine einzigartige Rolle zukommt, vor allem, wenn es darum geht, Des- und Falschinformationen entgegenzuwirken. Während der anschließenden Diskussion wurden Beispiele genannt, von Glaubensoberhäuptern, die sich öffentlich impfen ließen und über Hygienemaßnahmen sowie Ursachen und Auswirkungen der Pandemie sprachen.
Ein Richtungswechsel für die Kirchen
Für die Kirchen und Glaubensgemeinschaften hat die Pandemie bleibenden Einfluss darauf, wie der Glaube gelebt wird und auch wie Spenden gesammelt werden. In der neuen Publikation werden besonders die fortlaufenden finanziellen Herausforderungen erwähnt, mit denen sowohl die LWB-Mitgliedskirchen als auch die LWB-Länderprogramme infolge der Pandemie zu tun haben. Auch die Bedeutung der Advocacy-Arbeit des LWB wird unterstrichen, durch die Entscheidungsträgerinnen und -träger auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene über die Bedürfnisse der ausgegrenzten Gemeinden informiert werden.
Zu den wichtigen Änderungen, die durch die Pandemie und die darauffolgenden Lockdowns für glaubensbasierte Organisationen, wie auch den LWB, erforderlich wurden, gehörte eine zunehmende Lokalisierung von Tätigkeiten, mit einem entsprechend wachsenden Vertrauen zwischen den Programmreferentinnen und -referenten und den lokalen Partnerinnen und Partnern vor Ort.
Der Bericht steht auf der LWB-Webseite zum Download zur Verfügung.
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