(LWI) – Vor rund acht Jahren hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) an der Taufstätte „Bethanien jenseits des Jordans“ ein Einkehrzentrum eröffnet. Es sollte Pilgerinnen und Pilgern im Heiligen Land an der historischen Taufstätte Jesu einen Ort für innere Einkehr und Rast bieten. Aber als die weltweite Pandemie das Reisen weitgehend unmöglich machte, kamen auch keine Pilgernden mehr.
Inzwischen ist das Reisen weltweit wieder möglich und die Kirche hat nun auch die Türen des Zentrums für innere Einkehr wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet – internationale Besuchergruppen, Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) und andere Organisationen können wieder eine Pilgerreise zu der sandsteinfarbenen Kapelle am Ufer des Jordans antreten.
Seit der Eröffnung des Zentrums haben die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika, die Schwedische Kirche, die Evangelische Kirche in Deutschland und die Evangelisch-Methodistische Kirche Hauswartinnen und Hauswarte für das Zentrum finanziert und entsendet, um für eine gewisse Zeit vor Ort zu leben und sich um die Besucherinnen und Besucher zu kümmern.
Aktuell und noch bis September dieses Jahres leben Knut und Ann Kittelsaa, zwei Geistliche der Norwegischen Kirche, vor Ort. Nach ihrer Abreise, so hofft die ELKJHL, werden Hauswartinnen und Hauswarte wieder für jeweils drei oder vier Jahre kommen.
Imad Haddad, der Pastor der lutherische ELKJHL-Gemeinde des Guten Hirten in Amman, rund 45 Minuten Autofahrt von dem Retreat-Zentrum in der Wüste entfernt, berichtet, dass seit zwei Jahren keine Gäste mehr in dem Zentrum gewesen seien und es in dieser Zeit auch keine festen Hauswartinnen und Hauswarte gegeben habe. Das Einkehrzentrum an der Taufstätte „Bethanien jenseits des Jordans“ fällt in den Aufgabenbereich des Pastors der Gemeinde in Amman.
Während vor der Pandemie im Jahr 2018 noch elf Taufen registriert wurden, waren es in diesem Jahr nur fünf Taufen und Tauferneuerungen und das „größtenteils durch Reisebüros, die auf uns zugekommen sind“, sagt Haddad. „Das Gelände der Taufstätte Jesu erwacht jetzt wieder zum Leben und es kommen wieder öfter Besucherinnen und Besucher. Aber die wenigstens kommen zu uns ins Zentrum.“