„Ich glaube, also...“ - Reformationsprojekt für polnische Jugendliche

15 März 2017
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Junge Reformatoren in Polen präsentieren die T-Shirts ihres Projekts, die rege nachgefragt werden.Foto: EAKP

Junge Reformatoren in Polen präsentieren die T-Shirts ihres Projekts, die rege nachgefragt werden.Foto: EAKP

Mehr als 400 junge Menschen am Living Reformation-Projekt beteiligt

WARSCHAU, Polen/GENF (LWI) – Der Junge Reformator und Theologiestudent Arkadiusz Raszka (26) von der Evangelischen Kirche der Augsburger Konfession in Polen leitet ein Living Reformation-Projekt, an dem sich mehr als fünf Mal so viele junge Leute beteiligen, als erwartet.

Raszka hat sich bei dem Projekt von dem Thema „Erlösung – für Geld nicht zu haben“ inspirieren lassen. Dabei ging es ihm um die zusätzliche Frage: „Wer sind wir?  Was ist unsere Berufung?"  (auf Polnisch: Wierzę, więc jestem). 

In nur zwei Jahren hat sich Wierzę, Więc Jestem von einer Aktion der Diözese zu einem nationalen Jugendprojekt entwickelt. Hunderte von jungen Menschen wurden als Freiwillige in Altersheimen tätig, Weihnachtsgeschenke für Waisen gebastelt und Jugendarbeit in Ortsgemeinden geleistet.

Zunächst wollte das Projekt 80 Jugendliche in sieben Ortsjugendgruppen ansprechen. Inzwischen nehmen 22 Gruppen in ganz Polen und 400 Jugendliche daran teil. Diese große Beteiligung hat sich auf die nationale Jugendarbeit der Kirche ausgewirkt. Die Reaktion der jungen Menschen selbst, der Jugendleitenden und der Gemeinden seien positiv und ermutigend gewesen, so Raszka.

„Die Reformation ist ein Prozess, für den sich immer mehr Menschen engagieren, besonders die Jugendlichen. Die Jugend ist nicht die Zukunft unserer Kirche, sie ist die Gegenwart", sagt Raszka, der zum Globalen Netzwerk Junger Reformatorinnen und Reformatoren gehört, einem Programm des Jugendreferats des Lutherischen Weltbundes. In mehr als 60 Ländern führen die Beteiligte des Netzwerkes so genannte Living Reformation-Projekte durch – mit dem Ziel einen Aspekt der fortlaufenden Reformation in der Kirche umzusetzen.

Minderheitenstatus überwinden

Neben Diakonieprojekten hat Wierzę, Więc Jestem auch Lehrmaterialien für die Jugendarbeit entwickelt, die theologische Themen unter drei Aspekten darstellt: „Ich glaube, also bin ich gerechtfertigt", „Ich glaube, also bin ich frei", und „Ich glaube, also bin ich berufen zu dienen."

Blaue T-Shirts mit dem Projektnamen sind bei den Jugendlichen sehr beliebt und erfreuen sich einer regen Nachfrage. Für die Kontinuität des Living Reformation-Projekts sei die Verbindung der Jugendlichen untereinander, zu ihrer lutherischen Ortsgemeinde, zur Kirche, zur Gemeinschaft und über die sozialen Medien von großer Bedeutung, erklärt Raszka.

Er ermutigt die Jugend und die Ortskirchen, die Aktivitäten weiterhin mit Leben zu füllen, sie zu unterstützen und zu erweitern.

Als Minderheit in Polen wurden alle Teilnehmenden ermutigt, die Präsenz junger Menschen lutherischer Konfession in der polnischen Gesellschaft deutlich zu machen und mit einem Projekt oder einer Aktivität ihren Mitmenschen in ihren Gemeinschaften zu dienen.

„Die Rolle der Jugend in Alltagsleben der Gemeinde ist durch das Projekt gestärkt worden. Immer mehr polnische Jugendliche lebten die Reformation durch die Initiative des Globalen Netzwerks Junger Reformatorinnen und Reformatoren“, sagt Raszka.

„Martin Luther wurde durch das Wort Gottes geleitet, und Gott inspirierte ihn, den Menschen Gottes Gnade und Liebe zu zeigen", sagt Raszka über seine ursprüngliche Motivation für das Projekt.

Beitrag von David Caceres Del Castillo, bearbeitet und übersetzt von der Kommunikationsabteilung des LWB.

 

LWF/OCS