Hoffnung als zentrales Thema bei Grußwort des LWB an GEKE-Vollversammlung

Bei der GEKE-Vollversammlung in Hermannstadt/Sibiu, Rumänien, hat der LWB-Regionalreferent für Europa die Kirchen aufgefordert, in einer von Konflikten und Verzweiflung geprägten Welt Leuchtfeuer der Hoffnung zu sein. 

04 Sep 2024
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LWB-Regionalsekretär Pfr. Dr. Ireneusz Lukas spricht ein Grußwort auf der GEKE-Vollversammlung in Sibiu

LWB-Regionalsekretär Pfr. Dr. Ireneusz Lukas spricht ein Grußwort auf der GEKE-Vollversammlung in Sibiu. Foto: Elfriede Dörr

Protestantische Kirchen müssen in Krisenzeiten zusammenstehen 

(LWI) – In einer Rede vor der Vollversammlung 2024 der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat der LWB-Regionalreferent für Europa, Pfr. Dr. Ireneusz Lukas, die wichtige Rolle der protestantischen Kirchen in der aktuell schwierigen Zeit betont. Er rief die Kirchen auf, „Gemeinschaften der Hoffnung“ zu sein und sich aktiv für Wandel, Gerechtigkeit und Versöhnung einzusetzen, anstatt passiv auf bessere Zeiten zu warten. 

Hoffnung sei ein Aufruf zum Handeln, so Lukas. Hoffnung sei „aktives Engagement für Wandel, Gerechtigkeit und Versöhnung“. 

An der Vollversammlung, die vom 26. August bis 2. September 2024 stattfand, haben Vertreterinnen und Vertreter von 96 lutherischen, methodistischen, reformierten und unierte Kirchen teilgenommen. Sie stand unter der Überschrift „Im Licht Christi – berufen zur Hoffnung“. 

Sich globalen Herausforderungen stellen 

Die GEKE ist ein Zusammenschluss von Kirchen aus mehr als 30 Ländern in Europa und Südamerika, die die Leuenberger Konkordie unterzeichnet haben. Die Kirchengemeinschaft vertritt insgesamt rund 50 Millionen protestantische Gläubige. 

„Sowohl der LWB als auch die GEKE fühlen sich der Einheit der Kirche und der Verkündigung des Evangeliums zutiefst verpflichtet“, sagte der LWB-Regionalreferent. Die beiden Kirchengemeinschaften hätten ihre jeweils eigenen Aufgaben, Rollen und Zuständigkeiten, aber „unser gemeinsamer Weg ist fest verankert in den Grundprinzipien der Reformation, die auch heute noch Quelle und Inspiration für unsere ökumenischen Bestrebungen sind“, erklärte er. 

Die Teilnehmenden an der Vollversammlung führten offene und ehrlich Diskussionen über die zahlreichen Herausforderungen, mit denen Kirchen, Gesellschaften und Einzelpersonen derzeit konfrontiert sind. Eines der zentralen Themen war der anhaltende Krieg in der Ukraine. Lukas unterstrich, wie wichtig es sei, sich auch schwierigen Gegebenheiten zu stellen: In ihrem Bemühen, im Krieg in der Ukraine lebendige Hoffnung zu verkörpern, sähen die Kirchen den Schmerz und das Leid der Menschen. „Wir sind überzeugt, dass wir die wahren Quellen der Hoffnung anzapfen können, wenn wir die Herausforderungen beim Namen nennen.“ 

Sowohl der LWB als auch die GEKE fühlen sich der Einheit der Kirche und der Verkündigung des Evangeliums zutiefst verpflichtet.

Pfarrer Dr. Ireneusz LUKAS, LWB Europareferent

Kirchen, die nicht nur auf sich schauen 

Der LWB-Regionalreferent bezog sich darüber hinaus auf Einblicke des tschechischen Theologen Tomáš Halík, der auf der LWB-Vollversammlung 2023 in Krakau das Hauptreferat gehalten hatte. Er wiederholte Halíks Aufruf an die Kirchen, allen Menschen unabhängig von ihrer Religion oder ihrem Glauben Hoffnung zu vermitteln. Die Verbundenheit und Einheit der einen Menschheitsfamilie zu erkennen, „ist ein eschatologisches Ziel, aber [...] wir müssen im Hier und Jetzt einen wichtigen Schritt machen. Wir müssen anerkennen und würdigen – mit allen Folgen und in der ganzen Tragweite –, dass alle Menschen unsere Geschwister sind, dass alle das gleiche Recht auf Anerkennung ihrer Würde haben, dass wir sie mit Respekt, Liebe und Solidarität akzeptieren.“ 

Zum Abschluss seiner Ansprache betete Lukas für Hoffnung im Überfluss, die uns inspiriert von der Liebe Gottes für die gesamte Schöpfung und das Licht Christi auch in den dunkelsten Zeit den Weg weist und diese erhellt. 

LWB/C. Kästner-Meyer
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Rumänien