Die ELKA hat jungen Menschen im Rahmen einer Versammlung die Gelegenheit gegeben, fünf Tage lang gemeinsam zu beten, an Workshops teilzunehmen, zu lernen und als Ehrenamtliche der Gemeinschaft zu dienen.
(LWI) – Geschaffen, um mutige, authentische, freie und radikale Jünger und Jüngerinnen zu sein. Dies war das Thema einer großen Jugendversammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), die Mitte Juli in der im Süden Amerikas gelegenen Stadt New Orleans einberufen wurde. Eine Delegation junger Frauen und Männer des Lutherischen Weltbundes (LWB) war zu der Veranstaltung eingeladen worden, die zunächst aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben worden war.
Mehr als 16.000 junge Erwachsene haben sich fünf Tage lang versammelt, an lebendigen Andachten und Workshops, an Präsentationen und Podiumsdiskussionen teilgenommen, interaktive Lernerfahrungen gesammelt und sich als Ehrenamtliche in Dutzenden von Projekten im Dienst der örtlichen Gemeinschaft engagiert. Die vom 16. bis zum 20. Juli einberufene Versammlung bot zum ersten Mal seit sechs Jahren die Gelegenheit für junge lutherische Gläubige, sich zu treffen und Geschichten über ihren Glauben zu erzählen.
„Diese regelmäßigen Jugendversammlungen sind für die Mitglieder der Kirche ein wichtiger Moment, um etwas über die verschiedenen Dienste zu erfahren und um sich ein Bild von dem größeren nationalen und internationalen Kontext machen zu können“, sagte Savanna Sullivan, die beim LWB für das Jugendprogramm zuständig ist und die Gruppe der 20 jungen Delegierten aus sämtlichen Regionen des LWB koordiniert hat. „Bei den Teilnehmenden sind eine große Energie und ein gemeinsames Identitätsgefühl zu spüren, und das hilft den Menschen, sich weniger alleine zu fühlen.“
Lokale, nationale und internationale Kontexte zusammenführen
Als ehemalige Direktorin der Abteilung für Jugendarbeit der ELKA hat Sullivan jetzt zum dritten Mal an der Versammlung teilgenommen, dieses Jahr in New Orleans. Auf früheren Veranstaltungen war sie als Sprecherin und in betreuender Funktion für eine örtliche Gemeinde im Einsatz. „Die Teilnahme als internationale Koordinatorin hat mir einen größeren Reichtum offenbart, mir aber auch dabei geholfen, den breiteren Kontext wertzuschätzen und die einzigartigen Beiträge zu würdigen, die meine eigene Kirche zu bieten hat“, erklärte sie.
Sullivan begleitete und moderierte eine Podiumsdiskussion über die lutherische Identität, an der Gäste aus Brasilien, Chile, Tansania und Palästina sowie Angehörige des norwegischen indigenen Volkes der Samen teilgenommen haben. Eine andere vom LWB geleitete Podiumsdiskussion befasste sich mit Fragen der Ökotheologie und mit dem dringend erforderlichen Engagement für Klimagerechtigkeit; daran teilgenommen haben Gäste aus Indonesien, Bolivien, Tansania, Frankreich und Deutschland.
Sullivan hat ebenfalls zwei Workshops koordiniert, auf denen das LWB-Friedensboten-Programm vorgestellt wurde. Damit sollen die Fähigkeiten junger Menschen gefördert werden, sich für Versöhnung und Konfliktlösungen in ihren eigenen Ländern einzusetzen. Ein weiteres Mitglied des LWB-Teams, Pfarrerin Sally Azar von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, sprach als erste palästinensische, im Heiligen Land ordinierte Frau vor der Versammlung. Sie berichtete über ihre Erfahrungen, mit ihren Forderungen zur Beendigung der Ungerechtigkeit im Kontext der israelischen Besetzung und des anhaltenden Kriegens in Gaza als „kompromisslos radikal“ zu gelten.
Die Energie in diesen heiligen Räumen war elektrisierend.
– Diakonin Jessica Liles, neue Direktorin der ELKA-Jugendversammlung.
Die Leitende ELKA-Bischöfin Elizabeth Eaton, ehemalige LWB-Vizepräsidentin für Nordamerika, sprach den jungen Menschen am ersten Tag der Versammlung Mut zu und sagte: „Sie können etwas bewirken – Sie können radikale Veränderungen durchsetzen.“ Andere Vortragende sprachen über einige der wichtigsten Themen, mit denen junge Erwachsene in der Kirche konfrontiert werden, dazu gehören Rassismus, Obdachlosigkeit, Geschlechtergleichstellung und der Kampf gegen psychische Gesundheitsprobleme.
Musik und Tanz waren wichtige Elemente dieser Veranstaltung, auf der eine Hausband und zahlreiche andere Künstler und Künstlerinnen auftraten und für die Teilnehmenden den Takt für sowohl religiöse als auch säkulare Lieder vorgaben. Die Versammlung endete mit einer Abschlussandacht und der Austeilung der Heiligen Kommunion an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen der bis auf den letzten Platz besetzen Arena.
Als neue Direktorin der ELKA-Jugendversammlung wurde die Diakonin Jessica Liles während der Abschluss-Eucharistie in ihr Amt eingesetzt. „Die Energie in diesen heiligen Räumen war elektrisierend“, sagte sie. „Meine Hoffnung besteht darin, dass wir diese Flamme in die lokalen Gemeinschaften tragen können, dass wir Veränderungen bewirken, andere inspirieren und jungen Menschen helfen können, ihren Glauben jetzt und bis zur nächsten Versammlung 2027 weiter zu vertiefen.“ Diese Versammlung wird vom 28. Juni bis zum 2. Juli in der Stadt Minneapolis in nördlichen US-Staat Minnesota stattfinden.