„Waffenruhe ist unverzichtbar zur Verhinderung weiteren Leids“
(LWI) – Die Führungskräfte von 15 führenden UN-Organisationen und humanitären Hilfswerken einschließlich des Internationalen Rates der freien Wohlfahrtsverbände (ICVA), zu deren aktiven Mitgliedern der LWB zählt, haben einen dringenden Aufruf zum Schutz der Zivilbevölkerung und der humanitären Einsatzkräfte veröffentlicht und damit auf die weitere dramatische Zuspitzung der Situation im Gazastreifen reagiert.
„Für die gesamte palästinensische Bevölkerung im Norden Gazas besteht die unmittelbare Gefahr, an Krankheiten oder durch Hunger und Gewalt zu sterben“, stellten sie in der am 1. November veröffentlichten Erklärung fest. Sie verurteilen die rücksichtslose Gewalt, die den Norden des Gazastreifens verwüstet, von jeglicher Hilfe abschneidet und Familien in Not in eine ausweglose Lage bringt.
„Wir werden Zeuge einer unbeschreiblichen humanitären Krise“, sagt Caroline Tveoy, LWB-Leiterin der Abteilung Internationale Programme. „Die Zivilbevölkerung und die humanitären Einsatzkräfte müssen geschützt werden, und der sichere Zugang zu lebensrettenden Hilfsprogrammen muss gewährleistet werden. Ein Waffenstillstand ist unverzichtbar, um weiteres Leid im Namen der Menschlichkeit zu verhindern.“
Ein Waffenstillstand ist unerlässlich, um weiteres Leid zu verhindern und die Menschlichkeit zu wahren.
Caroline Tveoy, Leiterin: Internationale Programme
Katastrophe droht
Die Situation hat sich zusätzlich verschärft, nachdem das israelische Parlament mit einem Gesetz die Arbeit des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) verboten und die damit verbundenen Privilegien und Vorrechte widerrufen hat. „Es gibt keine Alternative zum UNRWA“, betonen die Führungskräfte. Sie warnen davor, dass die Durchführung dieses Gesetzes „eine Katastrophe für die humanitäre Arbeit im Gazastreifen wäre und im eklatanten Widerspruch zur Charta der Vereinten Nationen stehe mit potenziell verheerenden Folgen für die Menschenrechte von Millionen von Palästinensern und Palästinenserinnen, die auf die Hilfe des UHRWA angewiesen sind. Das Gesetz missachtet außerdem die völkerrechtlichen Verpflichtungen Israels.
Die Erklärung fordert eine Reihe von Sofortmaßnahmen – einen Waffenstillstand, sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe, ein Ende der Angriffe auf Krankenhäuser, Schulen und Unterkünfte sowie die Freilassung aller Geiseln und unrechtmäßig in Haft festgehaltener Menschen.
Die Erklärung im englischen Wortlaut: Inter-Agency Standing Committee statement
Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus ist ein medizinisches Kompetenzzentrum in Ostjerusalem und versorgt fünf Millionen Palästinenser und Palästinenserinnen im Westjordanland und im Gazastreifen. Das Krankenhaus ist spezialisiert auf umfassende Diabetes- und Krebstherapien, verfügt über ein renommiertes Dialysezentrum, eine leistungsfähige Kinderabteilung, Langzeittherapiemöglichkeiten und eine Abteilung für Hals-, Nasen und Ohroperationen sowie für sonstige schwierige Eingriffe. Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus ist von der Joint Commission International aufgrund seiner außerordentlich hohen Qualitätsstandards akkreditiert worden. Die Patienten und Patientinnen werden von der Palästinensische Autonomiebehörde an das Hospital überwiesen.