Verknüpfung glaubensbasierter Akteure mit einer globalen Flüchtlingshilfe
GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherischer Weltbund (LWB), Islamic Relief Worldwide (IRW), die Hebräische Hilfsgesellschaft für Immigranten (HIAS) und weitere glaubensbasierte Partner arbeiten gemeinsam daran, örtliche Akteure besser zu verstehen und zu unterstützen, die sich für den Schutz von Flüchtenden, Asylsuchenden und Migrierenden einsetzen. Sie befassen sich mit der Frage, wie sie eine Umgebung schaffen können, in der Glaubensgemeinschaften zusammenarbeiten können, Erkenntnisse weitergeben und versuchen, Ideen zu verwirklichen, die auch in größerem Maßstab realisiert werden können.
Beste Praktiken erkennen und weitergeben
Im Dezember 2021 haben der LWB, das Faith to Action-Netzwerk und IRW eine hybride Konferenz ausgerichtet, die sich mit der Rolle von Glaubensgemeinschaften bei der Förderung von Frieden und inklusiven Gesellschaften befasst hat. Bei den Diskussionen ging es um die Frage, welche Berührungspunkte es zwischen dem Globalen Pakt für Flüchtlinge (GCR) und der Unterstützung glaubensgeleiteter Akteure gibt. Basisnahe glaubensgeleitete Akteure und Akteurinnen aus Ägypten, Palästina und Uganda berichteten über ihre Erfahrungen.
Die Veranstaltung ist Teil einer Konsultationsreihe, die Fallstudien und Berichte basisnaher Glaubensinitiativen untersucht, um über beste Praktiken für den Aufbau inklusiver Gesellschaften informieren zu können.
Anfang des Jahres haben der LWB, das Netzwerk für religiöse und traditionelle Friedensstifter mit den Mitgliedern seiner asiatischen Arbeitsgruppe und die Finnische Kirchenhilfe eine regionale Konsultation veranstaltet, die sich mit dem Status von Vertriebenen und Flüchtenden in Süd- und Südostasien befasst hat. Die Konferenz bot die Gelegenheit, etwas über beste Praktiken in Erfahrung zu bringen, um die Vertriebenengemeinschaften in Myanmar, Thailand und Indien unterstützen zu können.
„Aus dem Glauben handelnde Organisationen und religiöse Gemeinschaften leitet das Grundprinzip, dass unser Glaube von uns verlangt, dass wir uns daran erinnern, dass wir alle Migrierende auf dieser Erde sind und dass wir gemeinsam auf einem Weg der Hoffnung unterwegs sind“, sagte Sivin Kit, LWB-Programmreferent für öffentliche Theologie und interreligiöse Beziehungen.
Kit fügte hinzu, dass „es uns hilft herauszufinden, wie wir gemeinsam und wirkungsvoller zusammenarbeiten können, wenn wir lokale und nationale religiöse Führungspersönlichkeiten zusammenbringen, die uns ihre Erkenntnisse mitteilen und darüber berichten, welche Herausforderungen sie bewältigen müssen. Darüber hinaus wird damit die historische Initiative „Den Fremden willkommen heißen: Selbstverpflichtungen von Religionsführerinnen und Religionsführern“ bekräftigt, die gemeinsam mit dem Hohen Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) und diversen Glaubensgruppen entwickelt wurde.
Der Bericht des Globalen Flüchtlingsforums 2021 hat die wichtige Rolle der Zivilgesellschaft bei der „Ausgestaltung des Globalen Pakts für Flüchtlinge und seiner Umsetzung in die Praxis“ bestätigt. Der Bericht ging detailliert auf das gemeinsame Versprechen von LWB, IRW und HIAS ein und bezeichnete dies als eine signifikante Initiative, die gemeinsame übernommene Verantwortung noch intensiver wahrzunehmen. Der Bericht beschrieb ebenfalls die komparativen Vorteile, die aus dem Glauben handelnde Organisationen bei der Durchführung ihrer Advocacy-Arbeit und der lokalen gemeinsamen Übernahme von Verantwortung dank ihrer globalen Reichweite und ihrer Strukturen vor Ort haben.
Peter K. Munene, Geschäftsführer des Faith to Action Networks, fügte hinzu, dass die Veranstaltung „dazu beigetragen hat, die Tiefe des interreligiösen Engagements zu zeigen, Fremde willkommen zu heißen und ihre Integration in die Aufnahmegemeinschaften zu unterstützen. […] wir] hoffen, dass die anstehende Konferenz im Juni ein Zeichen für das Engagement von UNHCR und anderen Organisationen setzen wird und dass Glaubensgemeinschaften stärker unterstützt werden, die Migrierenden, Flüchtenden und anderen vertriebenen Personen helfen.“
Die internationale Konferenz „Welcoming the Stranger, Shaping the Future“ („Fremde willkommen heißen, die Zukunft gestalten“) soll am 20. und 21. Juni in Genf stattfinden.