Diakoniefachleute entwickeln Material für Gemeinden, Pfarrpersonen und Studierende
(LWI) – Die Vertreter des Lutherischen Weltbund (LWB), die den europäischen Diakonieprozess koordinieren, arbeiten an einem Rahmen für ein „Lernprogramm“ zur Unterstützung des christlichen Sozialdienstes (Diakonie), das auf die Bedürfnisse in Gesellschaften zugeschnitten ist, die immer stärker durch Vielfalt geprägt sind.
Das Programm wird für verschiedene Gruppen gestaltet, unter anderem Kirchengemeinden, diakonische Organisationen, Kirchenleitende, Lehrende sowie Auszubildende in der Diakonie und anderen Diensten. Das Programm, das Anfang 2023 fertig sein soll, wird online zur Verfügung gestellt und bietet flexible Lehrpläne an, damit unterschiedliche Zielgruppen teilnehmen können.
Dies ist eine wichtige Phase des europäischen Diakonieprozesses, der vor 11 Jahren begann. Obwohl er nur von einer kleinen Gruppe geleitet wird, sind einige hunderte Weitere einbezogen, die die kirchliche Diakoniearbeit umsetzen, so Katariina Kiilunen, Programmreferentin für Kapazitätsaufbau und Führungsentwicklung. „Ziel ist es, die LWB-Mitgliedskirchen bei ihrem Engagement im Zusammenhang mit der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft zu unterstützen, indem wir eine Vision vermitteln, wie Konvivenz durch Zusammenleben im jeweiligen Kontext entwickelt und praktiziert wird,“ merkt sie an.
Das Lernprogramm hat vier Schlüsselthemen: Erfahrungen, Reflexion über Konvivenz und Diakonie, Konvivenz in der Praxis und Bemühungen um Veränderung.
Die individuelle Erfahrung wurde als wichtigster Aspekt identifiziert, da das Zusammentreffen mit anderen, Storytelling, Glauben und Spiritualität die Wahrnehmung und die Beziehungen in der Gemeinschaft prägen. Der Schwerpunkt auf Konvivenz und Diakonie berücksichtigt die Bedeutung der politischen und wirtschaftlichen Strukturen, die erforderlich sind, um einen förderlichen Kontext für ein gemeinsames Gemeinschaftsleben zu schaffen. Ebenso ist es wichtig, zu beurteilen, welche Auswirkungen diakonisches Leben auf Diakoninnen und Diakone, in der Seelsorge tätige Personen und die breitere Gesellschaft hat, und sich mit den möglichen Veränderungen für die Kirche, die mit ihr verbundenen Organisationen, die Gesellschaft und die Wirtschaft zu beschäftigen.