Rückblick auf die Zwölfte Vollversammlung in Windhuk (Namibia)
Windhuk (Namibia)/Genf (LWI) - Genau heute vor einem Jahr haben sich die Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Windhuk (Namibia) zur Zwölften LWB-Vollversammlung zusammengefunden. Gastgeber der Vollversammlung war der Vereinte Kirchenrat der namibischen evangelisch-lutherischen Kirchen, in dem die drei LWB-Mitgliedskirchen in Namibia – die Deutschsprachige Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia und die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia – zusammenarbeiten.
Mehr als 800 Delegierte, Beraterinnen und Berater sowie Gäste nahmen an der Vollversammlung teil, die das höchste Entscheidungsgremium des LWB ist. Die Teilnehmenden waren vom 10 bis 16. Mai 2017 unter dem Thema „Befreit durch Gottes Gnade“ zusammengekommen, um gemeinsam Gottesdienste zu feiern, die zukünftige Ausrichtung des LWB festzulegen, über Erfahrungen aus den eigenen Kirchen zu berichten und der Berufung zu Gemeinschaft Ausdruck zu verleihen und gleichzeitig die große Vielfalt zu feiern.
„Die Vollversammlung in Namibia ist eine Vollversammlung, an die sich die Kirchengemeinschaft gerne erinnert!“, schrieb der LWB-Generalsekretär, Pfr. Dr. Martin Junge, in einem Brief an die namibischen Mitgliedskirchen,.
Ausgangspunkt für LWB-Strategie
„Wir hier im Büro der Kirchengemeinschaft waren und sind in unserer Arbeit sehr bemüht, die vielen guten Impulse aufzugreifen, die die Vollversammlung für unsere gemeinsame Reise als Kirchengemeinschaft gegeben hat, und wollen die Ausrichtung umsetzen, die sie für unser Engagement in der Welt beschlossen hat“, schrieb LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge weiter.
Resolutionen und Diskussionen der Vollversammlung fließen in die neue LWB-Strategie ein, die derzeit formuliert und dem LWB-Rat im Juni zur Beschlussfassung vorgelegt werden wird. „Theologische Aus- und Weiterbildung ist ein Aspekt davon, denn es ist der Wunsch der Kirchengemeinschaft, eine größere Rolle im Kampf gegen den Klimawandel zu spielen“, heißt es in dem Brief des Generalsekretärs, der darüber hinaus weitere Themen wie Gendergerechtigkeit, die Teilhabe junger Menschen, ökumenischen Dialog sowie humanitäre und Entwicklungshilfe anspricht.
Voll Dankbarkeit gegenüber den namibischen Kirchen
Der LWB-Generalsekretär dankte den drei namibischen Mitgliedskirchen für die Rollen, die sie in der Vorbereitung und Durchführung der Vollversammlung übernommen hatten. „Wir haben oft an Sie und Ihre Kirchen gedacht und wir beten weiterhin für Sie als deren Leitungspersonen und für das Zeugnis der Kirchen für Gottes befreiende Gnade“, schrieb Junge.
Die drei Kirchen haben auch in den täglichen Gottesdiensten während der Vollversammlung eine zentrale Rolle übernommen und sie dank der Beteiligung von Chören aus verschiedenen lutherischen Ortsgemeinden in ganz Namibia wesentlich bereichert. Die Lieder und Gebete von der Vollversammlung, von denen einige ganz neu und explizit für diese Veranstaltung geschrieben worden waren, werden heute von lutherischen Kirchen weltweit im Gottesdienst verwendet.
Der LWB-Generalsekretär bekräftigte das Versprechen des LWB, „auch weiterhin mit den Menschen und den Kirchen Namibias zu beten und an ihrer Seite zu stehen, während sie versuchen, ihre schmerzvolle Vergangenheit der Kolonialgeschichte zu bewältigen“. Er wiederholte das Angebot der Kirchengemeinschaft, die Anstrengungen und Prozesse vor Ort zu unterstützen, die zu Gerechtigkeit und Versöhnung führen sollen. Die Vollversammlung hatte den Versöhnungsprozess in einer öffentlichen Erklärung zum Völkermord in Namibia thematisiert und Begleitung und Unterstützung durch den LWB angeboten.
Vorträge, Predigten, das Hauptreferat, Resolutionen und Erklärungen der Vollversammlung sind im Vollversammlungsbericht zusammengefasst, der in allen vier Arbeitssprachen des LWB zum Download zur Verfügung steht.
Bericht der Vollversammlung