Ausstellung „Damit die Saat aufgeht“ in Sachsen eröffnet
DRESDEN, Deutschland/GENF (LWI) – Eine Ausstellung mit dem Titel „Damit die Saat aufgeht“, die am 14. März in einer Kirchengemeinde in Sachsen, Deutschland, für das Publikum ihre Türen geöffnet hat, lädt Christinnen und Christen ein, darüber nachzudenken, wie ihre persönliche Gestaltung des Alltags die Themen Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung fördern und zum Aufbau einer gastfreundlichen Gesellschaft beitragen kann.
Konzipiert wurde die Ausstellung vom Ökumenischen Informationszentrum Dresden zusammen mit einem Mitglied der Kirchgemeinde Frieden und Hoffnung in Dresden-Löbtau, wo sie derzeit auch zu sehen ist; ermöglicht wurde sie von der Initiative „anders wachsen“, die in Modellgemeinden alternative Modelle für ein nachhaltiges Leben in der Gesellschaft umsetzt. Die Ausstellung umfasst 14 Schautafeln, auf denen die Besucherinnen und Besucher jeweils einen kurzen Bibeltext und Gedanken zu diesem lesen und sich über Beispiele lokaler oder internationaler zivilgesellschaftlicher Initiativen informieren können. Über einen mit dem Smartphone scanbaren Strichcode können darüber hinaus Kontaktinformationen für Projekte abgerufen werden, die sich für einen verantwortungsbewussteren Lebensstil einsetzen.
Der Lutherische Weltbund (LWB) hat die Ausstellung durch eine Projektförderung für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, eine der LWB-Mitgliedskirchen in Deutschland, ebenfalls unterstützt.
Gemeindemitglieder und alle anderen Interessierten können die Ausstellung unter Einhaltung der COVID-19-Schutzmaßnahmen zu den Öffnungszeiten der Pfarramtskanzlei (dienstags und freitags 9:00-12:00 Uhr und donnerstags 15:00-18:00 Uhr) besichtigen.
Juliane Assmann hat die Idee für die Ausstellung zusammen mit zwei Mitstreiterinnen im Rahmen einer breiter angelegten Initiative entwickelt, die die sächsische Kirche bereits 2011 ins Leben gerufen hatte. „Ziel der Ausstellung ist es, die Gemeindemitglieder zu animieren, darüber nachzudenken, was es heißt Jesus Christus nachzufolgen. Wir hoffen, dass die Menschen anregt werden, sich ausgehend vom Erbe ihrer christlichen Wurzeln Gedanken über Verteilungsgerechtigkeit zu machen“, erklärt sie.
Die Ausstellung spricht eine ganze Reihe von Themen an; darunter zum Beispiel eine ökologische Landwirtschaft, die die Produktion rückstandsfreier gesunder Lebensmittel fördert, ohne den Boden, das Grundwasser und die Umwelt zu belasten. Des Weiteren wird die Mundraub-Karten-App als hilfreiches Tool empfohlen, um öffentliche Orte zu finden, an denen die lokale Bevölkerung umsonst in der Natur zum Beispiel Obst und Nüsse ernten kann. Die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher werden eingeladen, darüber nachzudenken, wie die Verschwendung von Lebensmitteln bekämpft werden kann, indem zum Beispiel übrig gebliebene verderbliche Lebensmittel an so genannte „Fairteiler“ gespendet werden, aus denen sich alle Menschen Lebensmittel nehmen dürfen, ohne irgendwelche Voraussetzungen erfüllen zu müssen.
Weiterhin gibt es den Vorschlag, Repair-Cafés zu nutzen. Diese werden von Freiwilligen betrieben und es kann jeder unter Anleitung lernen, Haushaltskleingeräte und andere kleinere Gegenstände zu reparieren. Die Gastfreundschaft der Menschen vor Ort wird gefördert, indem gezeigt wird, wie christliche Gemeinden Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten aufnehmen und Arbeitslose integrieren.
Ein weiterer Themenschwerpunkt der Ausstellung ist Klimagerechtigkeit. Die Besucherinnen und Besucher werden hier angeregt, über plastikfreie Alternativen für das Verpacken von Alltagsgegenständen nachzudenken. Die Ausstellung will die Menschen dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, für Umwelt- und Energiethematiken in Deutschland einzutreten, und führt dazu als Beispiel die negativen Auswirkungen des Tagebaus auf die Gesundheit der dort Angestellten, die Vegetation, den Boden und das Grundwasser an. Die Ausstellung zeigt auch, wie friedliche Proteste und Bewegungen in verschiedenen Regionen der Welt zu gesellschaftlichem und politischem Wandel beigetragen haben.
Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Juni in Dresden-Löbtau zu sehen, danach kann sie auch an andere Gemeinden oder Vereine verliehen werden.